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Kammeroper: Zwölfjährige auf Paganinis Spuren

Kammeroper

Zwölfjährige auf Paganinis Spuren

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    Das erst zwölfjährige Geigen-Wunderkind Sophie Wang (rechts) aus Taiwan bezauberte in Weißenhorn in der ausverkauften Stadthalle. Neben dem Gymnasium studiert das junge Talent an der Musikhochschule.
    Das erst zwölfjährige Geigen-Wunderkind Sophie Wang (rechts) aus Taiwan bezauberte in Weißenhorn in der ausverkauften Stadthalle. Neben dem Gymnasium studiert das junge Talent an der Musikhochschule. Foto: Dagmar Hub

    Weißenhorn Der Begriff „Wunderkind“ wird gern inflationär verwendet, doch Wunder gibt es selten. Und auch hinter wirklichen Wunderkindern steht nicht nur ein außergewöhnliches Talent, sondern ebenso Fleiß und Disziplin. Über diese Eigenschaften verfügt die zwölfjährige Sophie Wang sicher, doch haftet ihr der

    Im vergangenen Jahr erhielt Sophie Wang – nachdem sie in den letzten vier Jahren zahlreiche Auszeichnungen erhalten hatte – den Preis als besonders herausragende Teilnehmerin der Baden-Badener Sommerakademie.

    Beim Frühlingskonzert der Weißenhorner Kammeroper präsentierten deren musikalischer Leiter Heinrich Graf und Moderator Wolfgang Frauendorf die junge Taiwanesin, die mit ihrem technisch bereits nahezu perfekten Spiel und ihrer natürlichen Unbefangenheit die Sympathien des Publikums in kürzester Zeit errang. Trotz des herrlichen Frühlingswetters war die Weißenhorner Stadthalle fast völlig ausverkauft. Die Philharmonischen Solisten unter Heinrich Grafs Leitung würzten den sonnigen Spätnachmittag mit beschwingten Wiener Walzern und bekannten Polka-Melodien wie der „Tritsch-Tratsch-Polka“ oder dem Frühlingsstimmenwalzer.

    Highlights des Konzerts aber waren die Auftritte der Geigerin Sophie Wang, die derzeit in Freiburg das Gymnasium besucht und an der Musikhochschule studiert. Der „Teufelsgeiger“ Paganini, der manchem als unspielbar gilt, hat es der jungen Taiwanesin angetan. Die Finger der 12-Jährigen bewältigen selbst technisch schwierigste Partien mit ungeheurem Tempo und scheinbar ohne Anstrengung. Paganinis „La Campanella“ erklang so auf hinreißende Weise, ebenso Nathan Milsteins Paganini-Variationen für Violine solo.

    Ein zweites Juwel, das Heinrich Graf nach Weißenhorn geholt hatte, ist Sopranistin Olga Polyakova aus Moskau. Sie gilt als eine der Weltbesten ihres Fachs. Ihr klarer Koloratursopran bewältigt auch große Sprünge wie in Alexander Alabieffs anspruchsvollem – wiewohl einem Volkslied nachempfundenen – „Die Nachtigall“. Viel Applaus!

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