Till Reiners wirkt freundlich und unauffällig. Angenehm tritt er auf, leise, kein bisschen Polit-Revoluzzer, kein bisschen kabarettistisches Schandmaul. Ein wenig jugendlicher Außenseiter schaut noch aus dem blassen Gesicht. Und doch – was für ein kluger Kopf präsentierte sich da in der Reihe „Kultur im Museumshof“ in Neu-Ulm. Zwar nicht im Museumshof, weil der Lärm vom Christopher-Street-Day zu groß gewesen wäre für einen Sprachkünstler, sondern im Joachim-Keller-Saal der Musikschule. Dort aber hatte das Publikum seine Freude an dem Kabarettisten, der den Optimierungswahn der Gesellschaft aufs Korn nimmt.
Kabarett