Ulm Was es da bis Sonntag nicht alles zu schmökern gibt: Zum Thema „Expedition Natur“ liefert das Outdoor-Servivalbuch für Jugendliche wertvolle Überlebenstipps. Alan McDonalds „Rocco Randale“ könnte zum frechen Schmöker bei Mädchenpartys werden. Oder der Kinderbuchklassiker um den dicken Maikäfer Sumsemann, der in Gerdt von Bassewitz (und von Hildegard Müller mit pastellfarbenen Illustrationen versehenen) Geschichte „Peterchens Mondfahrt“ von einem Kastanienbaum zu neuen Taten anhebt: Die 17. Ulmer Kinder- und Jugendbuchmesse im Stadthaus lässt seit Montag die Herzen begeisterter Leseratten höher schlagen. Und im Beiprogramm sind Schulklassen ebenso gut aufgehoben wie Kindergartenkinder in Gruppen- oder Familien-Formation.
„Abheben und davonfliegen“ lautet das Motto dieser 17. KIBUM noch bis einschließlich Sonntag, wo sich nach einer allerletzten Gutenacht-Geschichte um 18 Uhr endgültig die Tore schließen. Doch auch an den beiden letzten Tagen gibt’s im Ulmer Stadthaus noch jede Menge Märchenerzählungen und Bilderbuchkino. Vom passenden Motto zum Berblinger-Jubiläumsjahr „Abheben und Davonfliegen“ zeigte sich auch Ulms Oberbürgermeister Ivo Gönner äußerst angetan. Und just an der KIBUM-Stätte ist vor ein paar Tagen eine äußerst erfolgreiche Berblingerausstellung zu Ende gegangen. Holzgerüste daraus wurden flink von Schülerhand mit bunten Flugträumen zum Kunstwerk gestaltet und bilden am Eingang zum Stadthaussaal ein kreatives Stelldichein.
„Zulauf ohne Ende“, freut sich Heike Cossu vom neben der Stadtbibliothek, Stadthaus und den Buchhandlungen Kerler, Gondrom und Jastram mit veranstaltenden Stadtjugendring Ulm über die Besucherscharen, die bis Sonntag wieder eine 10000er Marke erwarten lassen. Doch Cossu, die auch auf ein ehrenamtliches Helferteam zurückgreifen kann, merkt auch, dass nachmittags die Familien nicht mehr so kommen wie früher. „Die Leute können sich die Zeit einfach nicht mehr so nehmen“, bedauert sie und stellt gleichzeitig einen geballten Andrang von Schulklassen in den Vormittagsstunden fest. Ihr Appell an Pädagogen und Eltern: „Nutzt doch auch mal wieder die Nachmittage“.
„Ulmer Unke“ für „Ich bin die Nummer Vier“
Eine aus jungen Ulmer Lesern und Leserinnen bestehende Jury hat bereits am Vorabend der KIBUM-Eröffnung die diesjährige „Ulmer Unke“ für das beste Kinder- und Jugendbuch auserkoren. Mit den meisten Zehn-Punkte-Wertungen hat die junge Lesejury dem im Jahr 2010 in den U SA erschienenen und zwischenzeitlich verfilmten Mystery-Roman „Ich bin Nummer Vier“ des unter dem Pseudonym „Pittacus Lore“ arbeitenden Autorenduos James Frey und Jobie Hughes den ersten Preis zuerkannt. Auf Platz zwei folgte „Im Tal der Buchstabennudeln“ des Hamburger Journalisten Gernot Gircksch. Und Platz drei belegte das 2011 erschienene „Niemandsland“ von Watt Key, das eine Jugendstrafanstalt zum Schauplatz stilisiert. Welche Leseratte im Alter von 10-14 Jahren sich für die Unke-Jury 2012 bewerben will: Sie kann sich unter (0731) 1406917 beim Stadtjugendring vormerken lassen.
Zweieinhalbtausend Bücher stehen für Kinder und Jugendliche im Stadthaus noch bis Sonntag zum Schmökern und Blättern bereit. Bot gestern Fabian Lenk eine pointierte Autorenlesung mit „Zeitdetektive“ und „Schatzjäger“, erzählt am heutige Samstag Maria-Luise Kost um 17 Uhr für Kinder ab vier Märchen vom uralten Menschheitstraum des Fliegens. Und am Sonntag ist beim Bilderbuchkino um 16 Uhr „für Hund und Katz auch noch Platz“.
KIBUM Ulmer Kinder- und Jugendbuchmesse bis Sonntag im Stadthaus.
Infos auch im Internet
www.kibum-ulm.de