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Jubiläum: Damit die Gefallenen nicht vergessen werden

Jubiläum

Damit die Gefallenen nicht vergessen werden

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    Damit die Gefallenen nicht vergessen werden
    Damit die Gefallenen nicht vergessen werden

    Der Krieger- und Soldatenverein Kadeltshofen/Remmeltshofen ist mittlerweile 100 Jahre alt – und dieses Jubiläum wurde am gestrigen Sonntag gebührend gefeiert: Zunächst gab es einen Fest-umzug zum gemeinsamen Gottesdienst mit Fahnenweihe und eine Gedenkfeier am Ehrenmal, bevor schließlich ein Festakt stattfand.

    Jürgen Pohl, Vorsitzender des Krieger- und Soldatenvereins, erinnerte in seiner Ansprache an das Entstehen und an den Sinn der Veteranenvereine. Demzufolge entstanden die ersten Kriegervereine nach den sogenannten Einigungskriegen im Jahr 1813. Bei der bekannten Schlacht bei Waterloo erlebten die französischen Truppen unter Napoleon eine Niederlage, die auch zur Abdankung Napoleons führte. Bei diesen Kriegshandlungen waren weite Teile der Bevölkerung direkt als Soldaten beteiligt, die sich hauptsächlich um die Sicherstellung einer würdigen Beerdigung der Kameraden kümmerten, die aus dem Krieg heimgekehrt waren. Dazu gehörte auch die Unterstützung der Hinterbliebenen sowie die Pflege der militärischen Traditionen.

    Im Jahr 1899 wurden die inzwischen zahlreich gegründeten Kriegerverbände zum Kyffhäuserbund zusammen geschlossen und kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges mit nahe drei Millionen Mitgliedern zur größten Massenorganisation im Deutschen Kaiserreich.

    Die Vereinsgründung des Krieger- und Soldatenvereins Kadeltshofen/Remmeltshofen fand nach Ende des Ersten Weltkrieges im Jahr 1919 statt, so Vorsitzender Pohl. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten nicht nur die Heimkehrer des Ersten Weltkrieges, sondern auch zwei Veteranen aus dem gewonnenen Krieg gegen die Franzosen im Jahre 1870/71. Dies waren Lorenz Fischer aus Kadeltshofen und Josef Eitele aus Remmeltshofen. Den Vorsitz übernahm damals Josef Bischof aus Kadeltshofen, zweiter Vorsitzender war Franz Rupp aus Remmeltshofen. Unter ihrer Führung wurde ein Jahr später eine Vereinsfahne angeschafft, dessen Fahnenweihe am 27. Juni 1920 mit einem Gedenken an alle vermissten und gefallenen Soldaten stattfand. Es kam zu einer Patenschaft mit dem benachbarten Holzheim, die noch bis heute besteht.

    Während des Dritten Reiches ging der Verein in den Reichskyffhäuserbund über. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren es wieder Franz Harder und Franz Rupp, die den Verein wiederbelebten – zunächst als lose Kameradschaft der alten Vereinsmitglieder. Im Jahr 1952 wurde die neue Kriegerkapelle im Rahmen der Friedhofsrenovierung errichtet und eingeweiht, in der auch die ehrenvolle Gedenkfeier stattfand.

    1954 war es dann so weit: Der Kriegerverein wurde neu gegründet und es traten viele Rückkehrer des Zweiten Weltkriegs bei. Unter dem Vorsitzenden Albert Burkhart wurden ab 1967 auch ehemalige Bundeswehrsoldaten in den Verein aufgenommen und die Vereinsbezeichnung auf Krieger- und Soldatenverein Kadeltshofen/Remmeltshofen geändert. Im Jahr 2000 schloss man sich der Bayerischen Kameraden- und Soldatenvereinigung (kurz BKV) an. Aktuell zählt der hiesige Verein 93 Mitglieder, er bedauere jedoch, dass immer mehr junge Leute vergessen, was Krieg bedeutete. Für den Vorsitzenden Pohl ist es wichtig, die Gefallenen und Vermissten nicht zu vergessen – und dafür stehen die Veteranenverbände auch ein.

    Im Rahmen des Festaktes wurde dem Geschäftsführer des Bezirksverbands Schwaben im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Sebastian Weilbach, ein Scheck in Höhe von 500 Euro überreicht. Bei den Ehrungen erhielten Daniel Schönle und Johann Fischer das Ehrenkreuz in Bronze. Das Ehrenkreuz in Silber bekamen Ulrich Gold und Tanja Luitjens sowie das Ehrenkreuz in Gold Josef Offenwanger, Wilfried Wiesinger sowie Jürgen Pohl.

    Im weiteren Verlauf des gelungenen Festaktes gab es zahlreiche Grußworte, bei dem dem Verein zu seinem 100- jährigen Bestehen gratuliert wurde.

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