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Interview: Was Milliardär Klemens Hallmann mit Ex-Möbel-Mahler in Neu-Ulm vorhat

Interview

Was Milliardär Klemens Hallmann mit Ex-Möbel-Mahler in Neu-Ulm vorhat

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    Klemens Hallmann, einer der führenden Immobilieneigentümer Österreichs, baut die Präsenz am deutschen Markt aus, unter anderem in Neu-Ulm bei Ex-Möbel-Mahler.
    Klemens Hallmann, einer der führenden Immobilieneigentümer Österreichs, baut die Präsenz am deutschen Markt aus, unter anderem in Neu-Ulm bei Ex-Möbel-Mahler. Foto: Alexander Kaya

    Überraschend kam mit dem März die Meldung, dass der österreichische Unternehmer Klemens Hallmann für eine geheim gehaltene Summe das Fachmarktzentrum im Neu-Ulmer Starkfeld kaufte. Um genau zu sein: In der Eigentümergesellschaft wurde die Hallmann Holding Mehrheitseigentümer. Damit gehört einem Prominenten ein bedeutendes Stück Neu-Ulm. Mit einem Vermögen von rund 1,2 Milliarden Euro erreichte Hallmann 2020 im Ranking der 100 reichsten Österreicher laut seinem Bloomberg-Profil den 33. Platz. Wir haben Hallmann um ein Interview gebeten. Schriftlich beantwortete der gebürtige Wiener unsere Fragen.

    Herr Hallmann, waren Sie schon einmal in Ulm oder Neu-Ulm?

    Klemens Hallmann: Natürlich.

    Was ist Ihnen "hängen geblieben"?

    Hallmann: Neu-Ulm ist eine bei der Bevölkerung in der Region sehr geschätzte, moderne Stadt und wichtiger Dreh- und Angelpunkt der Region. Das Fachmarktzentrum deckt mit seinem breiten Angebot - Lebensmittel, Wohnen, Mode - essenzielle Bedürfnisse der Menschen ab und ist somit ein sehr attraktiver Wirtschaftsstandort.

    Hallmann zu "Möbel Mahler" in Neu-Ulm: "Konsequent modernisieren"

    Warum haben Sie das Fachmarktzentrum (FZM) in Neu-Ulm als ersten Schritt in den deutschen Markt gewählt - und nicht Hamburg, München oder Berlin?

    Hallmann: Ich bin auf dem deutschen Markt bereits seit über 15 Jahren als Immobilieninvestor tätig. Die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Neu-Ulm und das FMZ haben uns überzeugt. Das Fachmarktzentrum in Neu-Ulm ist ein sehr gut florierender, mit Top-Marken und -Unternehmen bestückter, bei der Bevölkerung in der Region sehr geschätzter Einkaufsstandort. Diese Stärke und hohe Akzeptanz war und ist sehr interessant für uns.

    Habe Sie andere Objekte im Raum Ulm/Neu-Ulm im Blick?

    Hallmann: Aktuell ist nichts geplant.

    Auf Ihrer Homepage schreiben Sie, Sie möchten mit Ihrer Holding bei ihren Immobilien die Frequenz erhöhen und den Wert steigern: Was für Schritte streben Sie in Neu-Ulm in diese Richtung an?

    Hallmann: Wir werden den Standort konsequent modernisieren und die bestehenden Stärken weiterentwickeln: hervorragende Verkehrsanbindung, breit gefächertes Shoppingangebot, hohe Energieeffizienz und große Attraktivität für die Besucher.

    Noch wird gebaut, und längst ist auch im Inneren nicht alles fertig.
    Noch wird gebaut, und längst ist auch im Inneren nicht alles fertig. Foto: Alexander Kaya

    Planen Sie Änderungen bei den Mietern?

    Hallmann: Das Sortiment soll unverändert bleiben. Wir wollen natürlich mit guten Ideen und insbesondere unserer konsequenten Nachhaltigkeitsstrategie das Fachmarktzentrum langfristig stärken und damit für Besucher, Beschäftige und Mieter gleichermaßen attraktiv gestalten.

    Hallmann zu Plänen in Neu-Ulm: "Angebot auf bestehender Fläche verbessern"

    Planen Sie Investitionen in den Bau?

    Hallmann: Unser klares Bekenntnis zum weiteren Ausbau des Fachmarktzentrum als Best-Practice-Beispiel für nachhaltiges, energieeffizientes und klimafreundliches Bauen im Retail-Bereich wird die Attraktivität des Standorts weiter erhöhen. Mit der großen Photovoltaik-Anlage - 320.000 Kilowattstunden im Jahr 2019 - und dem eigenem Blockheizkraftwerk ist das Center bereits jetzt bei der Nutzung von erneuerbarer Energie ressourcenschonend und klimafreundlich positioniert. Wir planen, das Angebot auf bestehender Fläche laufend zu verbessern.

    Corona ändert das Einkaufsverhalten und stärkt das Digitale. Warum investieren Sie ausgerechnet in dieser Zeit in den stationären Handel? Zumal mit dem 110.000 Quadratmeter großen Einkaufszentrum ein Konkurrent in der Nachbarschaft steht. Oder sehen Sie das Ex-Möbel-Mahler als Ergänzung?

    Hallmann: Im FMZ ist der Großteil der Unternehmen mit sehr guten Online-Verkaufsstrategien präsent. So etwa unter anderen home 24, Modepark Röther, Opti, Bike & Outdoor Company oder auch Vodafone. Außerdem ist Click & Collect bei fast allen Outlets zur Selbstverständlichkeit geworden. Auch Click & Collect braucht eine gute und großräumige Auslieferungslogistik. Das FMZ in Neu-Ulm deckt mit seinem breiten Angebot außerdem essenzielle Bedürfnisse der Menschen ab. Daher waren sowohl vor als auch während der Corona-Pandemie die Ergebnisse sehr gut. Wir blicken daher sehr positiv in die Zukunft. Diese Stärke und hohe Akzeptanz wollen wir weiter ausbauen.

    Barbara Meier und Unternehmer Klemens Hallmann sind seit 2016 offiziell ein Paar.
    Barbara Meier und Unternehmer Klemens Hallmann sind seit 2016 offiziell ein Paar. Foto: Helmut Fohringer, dpa

    Klemens Hallmann, 45, ist ein österreichischer Unternehmer und Investor. Die von ihm gegründete Hallmann Corporate Group ist eine der großen österreichischen Unternehmensgruppen mit Schwerpunkt auf Immobilien und Unternehmensbeteiligungen. Hallmann ist zudem mit der Siegerin der zweiten "Germany’s-next-Topmodel"-Staffel, Barbara Meier, verheiratet und Produzent einer Vielzahl internationaler Kinofilme und Dokumentationen.

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