Mit Kränen wurden die 450-Kilo-Kisten am Freitag in Ulm abgeladen. Ein „Ulmer Nest“ steht am Karlsplatz, ein anderes am Alten Friedhof – zwei bekannte Treffpunkte von Obdachlosen in der Innenstadt. Das erklärte Ziel: Wohnungslosen im Winter vor dem Erfrierungstod zu retten. Was aussieht wie eine Mischung aus Sandkasten-Spielhaus und Holzsarg, wurde von einem Team entwickelt, das sich aus den Gründern zweier junger Ulmer Unternehmen, sowie dem Informatiker Florian Geiselhart zusammensetzt. Die Idee lieferten Mitarbeiter der Stadt im Rahmen des Projekts „Stürmt die Burg“ auf der Wilhelmsburg. Im vergangenen Jahr hatte jeder die Möglichkeit, an zwei Firmen Aufgabenstellungen einzureichen. Eine davon: Ein Schutz für Obdachlose im Winter aus den Reihen des Ulmer Rathauses, wie Geiselhart sagt. Nun ist die Idee umgesetzt: Die Prototypen der Schlafkapseln seien in Kooperation mit einer Holzbaufirma entstanden, die in Sibirien auf eine ähnliche Art und Weise Holzhäuser baut. Das 60 Millimeter dicke Vollholz isoliere sehr gut, eine spezielle Belüftung funktioniere mit minimalen Temperaturverlust.
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