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Gymnasium: Lessing-Neubau: Die Stadt Neu-Ulm ärgert sich über den Landkreis

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Lessing-Neubau: Die Stadt Neu-Ulm ärgert sich über den Landkreis

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    Die Pläne für den Neubau des Lessing-Gymnasiums in Neu-Ulm sind ins Stocken geraten. Stadt und Kreis sind sich über den Grundstückspreis uneinig.
    Die Pläne für den Neubau des Lessing-Gymnasiums in Neu-Ulm sind ins Stocken geraten. Stadt und Kreis sind sich über den Grundstückspreis uneinig. Foto: A. Kaya

    Die Verhandlungen über den geplanten Neubau des Lessinggymnasiums bleiben kompliziert: Nachdem die Stadt Neu-Ulm dem Landkreis bereits im März dieses Jahres ein Grundstück im Wiley zum Kauf angeboten hatte, folgte nun die Antwort aus dem Landratsamt. Die gefiel Oberbürgermeister Gerold Noerenberg (CSU) überhaupt nicht.

    Die Stadt hat bereits im März ein Angebot an den Landkreis gemacht

    Mit Schreiben vom 14. März hatte die Stadt Neu-Ulm dem Landkreis ein konkretes Kaufangebot für das rund 2,1 Hektar große Gelände nahe der Innenstadt unterbreitet. Das zuvor im zuständigen Neu-Ulmer Ausschuss beratene Angebot sieht einen Quadratmeterpreis von 170 Euro vor. Dieser Preis liege deutlich unter dem Marktpreis, so die Stadt Neu-Ulm. Die Stadt habe mit dem Verkaufsangebot die Hoffnung verbunden, dass die Landkreisverwaltung die Planungen für den Neubau des Lessing-Gymnasiums schnellstmöglich wieder aufnehmen und in Folge auch umsetzen könne. Die Planungen waren ins Stocken geraten, weil aus Sicht des Bau- und Planungsausschusses des Landkreises erst die Grundstücksfrage geklärt werden muss, bevor Planungen begonnen werden können.

    Für die Stadt sei die Angelegenheit mehr als ärgerlich, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Pressemitteilung. Schon seit 2014 halte sie das rund zwei Hektar große Grundstück in direkter Nachbarschaft zur neuen Mark-Twain-Grundschule in Wiley-Nord auf Wunsch des Landkreises für den möglichen Neubau des Gymnasiums für den Kreis vor. Bis 2013 hatte die Stadt für diesen Bereich Wohnbebauung vorgesehen. Landrat Thorsten Freudenberger habe Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg nun schriftlich darüber informiert, dass sich der Bau- und Planungsausschuss mit klarer Mehrheit dafür ausgesprochen hat, das vorgelegte Kaufangebot der Stadt Neu-Ulm abzulehnen. Stattdessen soll der Stadt mit 100 Euro pro Quadratmeter ein deutlich geringerer Kaufpreis für das Grundstück angeboten werden.

    OB Noerenberg: "Kann diese Entscheidung absolut nicht verstehen"

    Für Noerenberg eine enttäuschende und nicht nachvollziehbare Mitteilung: „Ich kann diese Entscheidung absolut nicht verstehen. Wir haben dem Landkreis ein faires Angebot gemacht mit einem Quadratmeterpreis, der bereits gut 50 Prozent unter den marktüblichen Preisen liegt. Es ist äußerst bedauerlich, dass dieses faire Angebot abgelehnt wurde. Ich hoffe nicht, dass dieses Angebot seitens des Landkreises nun der Einstieg zum Ausstieg aus dem Projekt Neubau Lessing-Gymnasium ist“. Stadtkämmerer Berthold Stier ergänzt: „Diese Entscheidung ist vor allem auch mit Blick auf die rechtliche Situation nicht nachvollziehbar. Wir können und dürfen dem Landkreis das Grundstück weder schenken, noch weit unter Wert anbieten. Das ist der Landkreisverwaltung auch bekannt.“

    Der Elternbeirat hat sich kürzlich mit einem Schreiben an die Landkreisverwaltung und an die Stadt gewandt. Hierin wurde die zeitliche Verzögerung bei den Planungen angemahnt. „Es ist für Außenstehende eine mitunter schwer nachvollziehbar Gemengelage, die hier vorliegt. Gerne bin ich bereit, diese in einem persönlichen Gespräch zu erläutern“, so Noerenberg. „Die Verantwortung für den Neubau der Schule liegt zwar beim zuständigen Sachaufwandsträger, also dem Landkreis Neu-Ulm“, schreibt der Rathauschef. „Die Stadt will sich aber entsprechend ihrer Möglichkeiten nach wie vor in den Prozess einbringen und dabei helfen, diesen zu beschleunigen.“ Schließlich gehe es hier um die Interessen der Neu-Ulmer Schüler. „Es sollte jetzt endlich gehandelt werden.“ (az)

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