Marienfried Frischer Teer dampft in der kühlen Herbstluft vor dem Wäldchen von Marienfried. Dampfwalzen drücken die schwarze Masse in die zukünftigen Straßen. Über der Baustelle erhebt sich die Kirche „Maria, Mutter der Kirche“, ein runder Bau mit Glasfassade, goldenem Eingangsportal und hohen Säulen aus Beton. Seit Monaten wird die Kirche der beliebten Gebetsstätte bei Pfaffenhofen umgebaut. Rund 4,2 Millionen Euro investieren Diözese Augsburg und Gebetsstätte in den Ausbau. Doch Clemens Maria Henkel, der Direktor der Gebetsstätte Marienfried, hat in diesem Moment keine Augen für die sakrale Schönheit – sein Blick ruht auf den großen Baumaschinen, die über den Vorplatz rollen: „Vorsicht, liebe Leute“, ruft er den Arbeitern zu. Denn die hellen Fliesen auf dem Vorplatz der Kirche sind bereits verlegt. Schwarze Teerflecken können die Bauleiter darauf gar nicht gebrauchen. Immerhin soll die umgebaute Kirche in einer Woche mit einer Feier eröffnet werden. Hoher Besuch hat sich dazu angekündigt: Konrad Zdarsa, der Bischof von Augsburg, wird einen Gottesdienst in der Kirche feiern.
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