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Gesundheit als Wirtschaftsfaktor immer wichtiger
Mehr als jeder siebte Arbeitsplatz hängt in der Region Ulm von Kliniken, Pharmaindustrie und Co. ab
Ulm/Neu-Ulm Eine Studie der Industrie- und Handelskammer Ulm (IHK) beleuchtete jetzt erstmals ausführlich die wirtschaftliche Bedeutung des Gesundheitssektors. Die Quintessenz des Werks von Simon Pflüger, dem Referenten der IHK für Standortpolitik: „Wir sind überdurchschnittlich gut aufgestellt.“ Dies habe eine ausführliche Analyse der Stärken und Schwächen der regionalen Gesundheitswirtschaft ergeben.
Insbesondere im Bereich Aus- und Weiterbildung sei die IHK-Region Ulm hier sehr gut aufgestellt. So startete etwa im Sommersemester in der Hochschule Neu-Ulm der neue Studiengang „Informationsmanagement im Gesundheitswesen“, einer von 17 Studiengängen im Bereich der Gesundheitswirtschaft.
Insgesamt betrachtet arbeiten in der IHK-Region Ulm über 32000 Menschen im Gesundheitssektor. Die große wirtschaftliche Bedeutung und die Beschäftigungszahlen der Gesundheitswirtschaft in der IHK-Region Ulm zeigen sich vor allem bei den folgenden Daten:
Der Beschäftigtenanteil der Gesundheitswirtschaft an der Gesamtbeschäftigung liegt bei über 15 Prozent. Spitzenreiter ist dabei der mit vielen Kliniken und einem Pharma-Riesen (Boehringer Ingelheim) versehene Landkreis Biberach mit über 20 Prozent. Im Stadtkreis Ulm liegt der Anteil immerhin noch bei 15 Prozent und im Alb-Donau-Kreis bei mehr als neun Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.
Über 2000 Unternehmen, Einrichtungen, Anbieter und Dienstleister lassen sich diesem wachsenden Markt in der Region zuordnen. Die Spannweite reicht von Kleinbetrieben bis zu weltweit agierenden Unternehmen. Die größten Arbeitgeber in Ulm sind die Universitätsklinik (5988 Beschäftigte), Ratiopharm (2240), das Bundeswehrkrankenhaus (1380), RKU-Kliniken (760) sowie Pharmavertrieb Marvecs (500).
Eine am Dienstag, 18. Oktober, bei der IHK stattfindende Veranstaltung zum Thema „Wachstumsmarkt Gesundheitswirtschaft“ ist der offizielle Startschuss für die Bildung eines regionalen Netzwerkes. Dadurch sollen die Chancen dieses durch steigendes Gesundheitsbewusstsein beflügelten Marktes besser erschlossen werden. „Es wird höchste Zeit, dass die Gesundheitswirtschaft als bedeutender Wirtschaftsfaktor der Region wahrgenommen wird“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Otto Sälzle.
Die Bevölkerung wird älter, der Markt wird größer
Chancen für Unternehmen sieht Sälze hauptsächlich im Bereich der „erweiterten Gesundheitswirtschaft“, deren Angebote (von verschreibungsfreien Medikamenten bis Fitnesscenter) hauptsächlich aus privaten Mitteln finanziert werden. Der Markt wird größer und größer: auch weil der Anteil der über 65-Jährigen in der Region Ulm bis 2030 um über 37 Prozent steigt. (heo)
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