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Gesundheit: Loblied mit kritischen Tönen

Gesundheit

Loblied mit kritischen Tönen

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    Mehr Patienten, mehr Geburten, aber immer noch eine angespannte Situation – so lässt sich kurz zusammenfassen, was Stiftungsdirektor Michael Gaßner gestern dem Krankenhausausschuss des Kreistages zur Lage der Kreisspitalstiftung Weißenhorn vortrug.

    Die Präsentation der aktuellen Zahlen und des Wirtschaftsplanes für das kommende Jahr war größtenteils ein Loblied auf die drei Krankenhäuser des Landkreises. In Illertissen und Weißenhorn seien die Patientenzahlen gestiegen, in Neu-Ulm trotz umfangreicher Baumaßnahmen gleich geblieben. Die Bevölkerung nehme die Kliniken gut an, schlussfolgerte Gaßner. Dazu würde der Erfolgsplan mit rund 78,5 Millionen Euro einen Rekordwert erreichen, wie Landrat Erich Josef Geßner bilanzierte. In keinem der drei Häuser sei – unter Einbezug von internen Ausgleichszahlungen für standortbedingte Nachteile – im kommenden Jahr ein Verlust zu erwarten. „Die Kliniken der Kreisspitalstiftung bleiben trotz bundesweit schwieriger Rahmenbedingungen nach wie vor stabile Garanten der Gesundheitsversorgung“, sagte Geßner.

    Ein deutliches „Aber“ blieb allerdings nicht aus. Trotz der erfreulichen Situation bleibe die Lage auch in diesem Jahr angespannt. Ein Grund: Die Tarifeinigung im öffentlichen Dienst hat zur Folge, dass auch im Krankenhaus noch im Jahr 2014 die Gehälter um drei Prozent steigen. Im Jahr darauf sind es noch mal 2,4 Prozent. Auch die Ärzte sollen ab Dezember mehr Gehalt bekommen. „Es ist jetzt schon absehbar, dass das ein Problem wird – bundesweit“, erklärte Landrat Geßner. In den Krankenhäusern würden schon jetzt rund 70 Prozent der Kosten auf das Personal fallen. Nun sei der Bund gefordert, wenn es darum gehe, Lösungen zu finden. Kreisrat Axel Janischowski (CSU) fügte gestern hinzu, dass auch die neue tarifliche Urlaubsregelung teuer werde. „Wir sind ein Schichtbetrieb, jeder Urlaubstag kostet viel Geld.“

    Weitere Themen der Sitzung des Ausschusses waren:

    In der Geriatrie in Illertissen seien laut Janischowski die Zahlen „nicht so gut“. Kreisrätin Antje Esser (SPD) konkretisierte: „Das Defizit beträgt 40 Euro pro Tag.“ Laut ihr funktionieren die drei Krankenhäuser als Gruppe: Was Illertissen an Miesen mache, würden Neu-Ulm und Weißenhorn mit einem Plus ausgleichen. Landrat Geßner hält den Bereich der Geriatrie dennoch für sehr wichtig. Insbesondere vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Bevölkerung. Außerdem betrage der bayerische Durchschnitt sogar 50 Euro Minus pro Tag.

    Die laufenden Maßnahmen an der Stiftungsklinik Weißenhorn werden abgeschlossen. Ein Besucheraufzug kommt noch dazu. In der Donauklinik sei eine „unendliche Geschichte“, so nannte es der Landrat, endlich abgeschlossen. Sehe man von der Planung ab, die seit über 20 Jahren läuft, waren die jüngsten Arbeiten am vierten und letzten Bauabschnitt selbst schnell erledigt. Zwei Jahre habe es gedauert. Statt eines sanierten Altbaus habe die Neu-Ulmer Klinik nun einen Neubau bekommen. Bis auf letzte Kleinigkeiten, wie zum Beispiel die Außenanlagen, ist der Umbau abgeschlossen.

    Die Illertal-Klinik bekommt im Altbau eine neue Lüftungsanlage und in die Geriatrie wird weiter investiert. Die Kosten hierfür betragen bis zu eine Million Euro. In der Donauklinik Neu-Ulm bekommt die Frauenheilkunde neue Geräte im Wert von 300000 Euro.

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