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Gesundheit: Die Kreisspitalstiftung startet eine Charme-Offensive

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Die Kreisspitalstiftung startet eine Charme-Offensive

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    Die Kreisspitalstiftung kann auf eine sehr lange Tradition zurückblicken, das soll der Öffentlichkeit stärker vor Augen geführt werden als bisher. Ein erster Schritt dafür ist das Wiener Café, das am Samstag im Rahmen des Donaufestes hinter dem Neu-Ulmer Krankenhaus aufgebaut wird.
    Die Kreisspitalstiftung kann auf eine sehr lange Tradition zurückblicken, das soll der Öffentlichkeit stärker vor Augen geführt werden als bisher. Ein erster Schritt dafür ist das Wiener Café, das am Samstag im Rahmen des Donaufestes hinter dem Neu-Ulmer Krankenhaus aufgebaut wird. Foto: Alexander Kaya

    Es gehört nicht unbedingt zu den Kernaufhaben von Chefärzten, Kaffee aufzubrühen. Auch die Reinigungskräfte schenken normalerweise nicht Getränke aus und servieren Kuchen. Doch am kommenden Samstag ist das ein wenig anders: Die Kreisspitalstiftung Weißenhorn richtet im Rahmen des Donaufestes für diesen Tag hinter der Donauklinik ein Wiener Café ein. Das Besondere daran ist, dass alle Helfer freiwillig dabei sind. Sie gehören sämtlich dem Personal der Stiftungskliniken an. „Es machen wirklich viele mit, von der Reinigungskraft bis zum Klinikdirektor“, sagt Stiftungssprecherin Edeltraud Braunwarth, „sie alle stiften ihre Arbeitszeit“. Und die Neu-Ulmer Stadtbäuerinnen sowie der Landfrauenchor backen für die Aktion den Kuchen. Warum das Ganze? Mit dem Café möchte die Stiftung zweierlei erreichen, einerseits will sie sich in der Öffentlichkeit präsentieren, andererseits schlicht Geld einnehmen.

    Das soll natürlich nicht dazu dienen, das Millionendefizit der drei Krankenhäuser anzubauen. Nach den Worten von Braunwarthn fließen die Erlöse in die Onkologie und die Palliativstationen der Spitalstiftung. Allerdings sollen Erlöse auch dazu dienen, einen Finanzierungstopf aufzubauen, um damit langfristig Menschen behandeln zu können, die sich keine Krankenversicherung leisten können. „Das kommt öfter vor, als man denkt“, beteuert Braunwarth. Weißenhorns Bürgermeister Wolfgang Fendt habe bei Stiftungsdirektor Marc Engelhard angefragt, ob sich für dieses Problem eine Lösung finden lasse, „denn das passiert immer wieder.“

    Mit dem Aufbau dieses Behandlungsfonds, der noch durch weitere Aktionen gefüllt werden soll, besinnt sich die Stiftung auf ihren ursprünglichen Zweck. Sie wurde 1470 vom Weißenhorner Peter Arnold gegründet. Er arbeitete als Priester in in Ulm und brachte sein Vermögen unter anderem in die Weißenhorner Stiftung ein. Sie sollte eine Krankenanstalt und ein Altenheim unterhalten, sowie bedürftige Menschen unterstützen. Marc Engelhard, der seit Anfang des Jahres Kreisspitalstiftung vorsteht, sagt dazu: „Das ursprüngliche Stiftungsziel, Kranken und Bedürftigen Hilfe und Verpflegung zu gewähren, soll wieder vermehrt ins Bewusstsein gerückt werden.“ Auch in Zeiten des Überflusses sei es wichtig und nötig, Menschen am Rande der Gesellschaft zu unterstützen. „Wir wollen, mit Mitteln der Stiftung, auch Menschen ohne Krankenversicherung medizinische Leitungen anbieten und zukommen lassen.“

    Das Café-Zelt beim Donaufest stellt nur eine Art Startschuss für weitere Aktivitäten der Stiftung dar, denn Engelhard möchte, dass sie als Einrichtung in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen wird. Einserseits soll den Mitarbeitern immer wieder vor Augen geführt werden, dass sie nicht bei einem beliebigen Arbeitgeber beschäftigt sind, sondern bei einer Stiftung mit einer jahrhundertelangen Tradition und einem wohltätigen Charakter. Deshalb führt der nächste Betriebsausflug in den Weißenhorner Stiftungswald, der zum Vermögen der Einrichtung gehört. Dies diene auch dazu, dass sich die Beschäftigten stärker mit ihren traditionsreichen Arbeitgeber identifizieren: „Die Stiftung wurde früher einfach nicht gelebt“, erklärt Braunwarth. Das soll sich nach dem Wunsch von Direktor Engelhard ändern. Auch das ist ein Grund, warum das Jubiläum im Jahr 2020, wenn die Einrichtung 550 Jahre alt wird, entsprechend gefeiert wird. Die Vorbereitungen sind bereits angelaufen.

    Wenn die Stiftung nun mit solchen Aktionen wie dem Café-Zelt an die Öffentlichkeit geht, dient das auch er Imagepflege. Braunwarth: „Hier tun die Menschen mit so viel Liebe und Hingabe ihre Arbeit, deshalb darf man das nicht alles reduzieren auf ein Krankenhaus, das rote Zahlen schreibt.“

    Das Wiener Café Das Zelt der Klinikstiftung hinter dem Neu-Ulmer Krankenhaus hat von 13 bis 23 Uhr geöffnet. Es spielt das Salonochester Geislingen, mit Einlagen von Sibylle Schleicher.

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