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Gerlenhofen: Verkehrslärm geht Gerlenhofern auf die Nerven

Gerlenhofen

Verkehrslärm geht Gerlenhofern auf die Nerven

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    Laut Oberbürgermeister Gerold Noerenberg auf der Bürgerversammlung soll die neue Ulrichshalle in Gerlenhofen zum Schuljahreswechsel fertig sein.
    Laut Oberbürgermeister Gerold Noerenberg auf der Bürgerversammlung soll die neue Ulrichshalle in Gerlenhofen zum Schuljahreswechsel fertig sein. Foto: Gerrit-R. Ranft

    So mancher in Gerlenhofen wünscht sich, wie am Mittwochabend auf der Bürgerversammlung in der Ulrichshalle erkennbar wurde, einen Kinderhort auf dem Dorf. Daraus werde auf absehbare Zeit nichts, erläuterte Ralph Seiffert als zuständiger Fachbereichsleiter, weil die Zahl der Kleinkinder am Ort zu sehr schwanke. Oberbürgermeister Gerold Noerenberg steuerte sogleich die Empfehlung bei: „Macht mehr Kinder!“

    Es ging friedlich zu, ja sogar heiter bis fröhlich unter den rund 150 abendlichen Gästen. Zweimal wurde gar spontan Beifall gespendet. Ein junger Mann hatte während der Fragestunde angeregt, den Gerlenhofer Bahnhof wenigstens teilweise wieder zu öffnen. Derzeit halten Personenzüge auf dem Seitengleis lediglich, um auf der eingleisigen Strecke Gegenverkehr passieren zu lassen. Dieser immer einige Minuten dauernde Aufenthalt könne doch zum Ein- und Aussteigen von Fahrgästen genutzt werden. Der OB will den Vorschlag an die Bahn weiterreichen. Beifall gab es für Noerenberg, als es um die Fahrgeschwindigkeit der Stadtbusse im Ort ging. „Tempo 50 bedeutet Höchst-, nicht Mindestgeschwindigkeit“, verkündete er deutlich Richtung Busfahrer.

    Bürgerversammlung: Gerlenhofern geht es vor allem um den Straßenverkehr

    Der Mehrzahl der zehn Fragesteller ging es um Gefahren, die vom Straßenverkehr ausgehen, aber auch um den Lärm, den er erzeugt. Einer Bewohnerin war aufgefallen, dass die Fahrgeräusche von der Autobahn her „vor allem nachts immer lauter werden“. Erklären konnte die Entwicklung niemand. Baudirektor Markus Krämer versuchte es mit dem Argument, manche Autos würden eben immer lauter.

    Eine gewisse Not mit dem Straßenlärm hat auch ein Bewohner der Geroldstraße, seit an der Wolfgangkapelle die Fahrbahn auf zwanzig Metern Länge gepflastert worden sei. Fachbereichsleiter Tobias Frieß erklärte, die Umgebung der Kapelle sei mit dem Pflaster aufgewertet worden. Der Grenzwert für Fahrgeräusche werde jedenfalls dort nicht überschritten. Die Forderung auf Tempo 30 innerorts wies Frieß zurück, weil die Stadtbusse dann ihren Fahrplan nicht einhalten könnten. Dass sie aber an bestimmten Engpässen auf dem Bürgersteig fahren, hielt auch Frieß für nicht vertretbar. Allen, denen der Straßenverkehr im Ort Sorgen bereitet, versprach der OB, sich das alles einmal im Rahmen einer Verkehrsschau anzusehen.

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    Ein Kleinunternehmer mit einem Betrieb an der Landgrabenstraße wünschte sich endlich mal einen Auftrag von der Stadt. Aufträge würden öffentlich ausgeschrieben, klärte Noerenberg auf. Da könne er sich ja mal beteiligen.

    Könnte an der Stelle der alten Ulrichshalle ein Seniorenheim entstehen?

    Einige Erläuterung benötigte ein schriftlicher Antrag, den der ehemalige Gerlenhofer SPD-Stadtrat und Gründer des Vereins der Gau, Erwin Franz, eingereicht hatte, der momentan Urlaub auf seinem Weinberg in Ungarn macht. Normalerweise, so Noerenberg, müssten Fragesteller auf der Versammlung anwesend sein. Fachbereichsleiter Anton Bullinger erläuterte dann, worum es Franz ging: Er hatte beantragt, an der Stelle der alten Ulrichshalle, die demnächst abgerissen wird, ein Seniorenheim zu errichten. Der Fall sei schwierig, meinte Bullinger. Franz schreibe nicht, welche Art Seniorenheim er sich vorstelle. Zudem sei für Alteneinrichtungen grundsätzlich der Landkreis zuständig. Es könne auch versucht werden, einen Investor zu gewinnen. Darauf aber mochte sich Oberbürgermeister Noerenberg gar nicht erst einlassen mit Blick auf die „Drei Taubenschläge“ in Pfuhl, wo die Suche fünf Jahre gedauert habe.

    Dem Wunsch von Erwin Franz folgend ließ Noerenberg die Versammlung abstimmen. Die überwältigende Mehrheit votierte dafür, den Antrag binnen drei Monaten in den Stadtrat zu bringen. Dort wird er behandelt werden, wie alle anderen Ideen zur Neubebauung des Hallengeländes auch. Wann aber die Halle tatsächlich abgerissen wird, konnte der Rathauschef gar nicht sagen. Das könne noch Jahre dauern, weil es viel Geld koste, das der Stadt zurzeit fehle. Die neue Halle aber werde zum Schuljahreswechsel fertig sein.

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