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Geld: Autofahrer stöhnen unter „Preisirrsinn“

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Autofahrer stöhnen unter „Preisirrsinn“

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    Andrea Ruckgaber fühlt sich zur Zeit an der Zapfsäule wie im falschen Film. So geht es angesichts der Rekordspritpreise den meisten Autofahrern.
    Andrea Ruckgaber fühlt sich zur Zeit an der Zapfsäule wie im falschen Film. So geht es angesichts der Rekordspritpreise den meisten Autofahrern.

    von Florian Ankner

    Landkreis Autofahrer müssen auch in der Region immer tiefer in die Tasche greifen: Der Benzinpreis hat derzeit seinen historischen Höchststand erreicht. Ein Liter Super E5 kostet momentan bis zu 1,67 Euro. Auch der Preis für den neuen Biosprit E 10 mit zehn Prozent Ethanolanteil hat ein Rekordniveau erreicht. Diesel hingegen bleibt mit 1,53 Euro je Liter knapp unter der Rekordmarke aus dem Sommer 2008. Dennoch verlangen einzelne Tankstellen für Diesel 1,56 Euro.

    Als Gründe für die hohen Spritzpreise sieht Rainer Janz von Ulmer Mineralölhandel Bantleon verschiedene Aspekte. „Der Euro-Dollarkurs ist momentan recht schlecht“, sagt er. Dadurch ist Rohöl für europäische Ölfirmen im Einkauf teurer. Als weiteren Punkt sieht Janz die Irankrise: „Der Iran hat Teile seiner Lieferungen von Öl nach Europa gestoppt, dadurch steigt der Öl- und Benzinpreis“.

    In nächster Zeit sei keine Besserung der Benzinpreise in Sicht. „Der Iran berät über ein Exportstopp nach Deutschland. Die Auswirkungen kann man noch nicht absehen, aber den Autofahrern stehen noch teurere Zeiten bevor“, sagt Janz.

    Den Frust über den „Preisirsinn“ an den Zapfsäulen bekommen meist die Tankstellenpächter zu spüren. „Die Kunden sind schon sehr verärgert“, sagt die Betreiberin der „Avia“ in der Blaubeurerstraße in Ulm. Jedoch kann sie den Ärger der Leute verstehen. „Jeder muss tanken, auch wir Pächter und darum ärgern wir uns genauso wie alle anderen Autofahrer auch“, sagt sie.

    Am meisten stört sie es, dass Kunden immer wieder sie für die Preise verantwortlichen machen. Dann muss sie gebetsmühlenartig den Tankenden immer wieder erklären, dass sie nichts mit den Preisen zu tun hat, sondern dass er von der Zentrale vorgegeben wird.

    Auch Andrea Ruckgaber, die an der Tankstelle ihr Auto volltankt, fühlt sich bei den momentanen Spritpreisen „wie im falschen Film“. Um möglichst günstig zu tanken, hat sie mehrere Tage abgewartet und die Spritpreise verglichen. „Heute ist der Diesel zum Glück schon wiederfünf Cent billiger als gestern“, sagt sie und fügt hinzu „es wurde auch Zeit, denn heute muss ich nach München und auf der Autobahn ist es ja noch teurer“.

    Bei der Aral Tankstelle in Wiblingen kann man „ein leidiges Lied“ über den Ärger mit den Kunden singen. „Es ist teilweise schon schlimm und unterhalb der Gürtellinie, was wir zu hören bekommen“, sagt eine Mitarbeiterin der Tanke. Dennoch versucht sie immer gelassen zu bleiben. „Für die meisten sind wir einfach die erste Ansprechperson und müssen somit als Blitzableiter für die Wut über die Spritpreise herhalten.“

    Auch mit einem alten Tankmythos räumt sie auf. „Man sagt, dass montags das Benzin am günstigsten ist. „Das war wirklich mal so, stimmt aber heute nicht mehr,“ sagt sie. Für Gazi Acar ist die Preispolitik an den Tankstellen „reine Abzocke“. „Nachdem der Staat am meisten daran verdient, wird sich vonseiten der Politik nichts ändern, auch wenn alle wissen, dass es interne monopolistische Preisabsprachen sind“, sagt Acar.

    Ähnlich sieht es Vasilis Kapsalis: „Am besten sollte man heute ganz auf ein eigenes Auto verzichten“, sagt er. So werden nach seiner Meinung in Zukunft mehr Fahrgemeinschaften gebildet. Auch werden die rekordpreise dazu führen, dass mehr Menschen auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. „Am besten ist es natürlich, wenn man komplett darauf verzichtet und zu Fuß oder mit dem Fahrrad sich durch den Alltag kämpft“, sagt Kapsalis.

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