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Fußball: Hooligans: Ulmer rufen um Hilfe

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Hooligans: Ulmer rufen um Hilfe

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    Bengalos und Randale: Die Ulmer bitten die Politik um Hilfe.
    Bengalos und Randale: Die Ulmer bitten die Politik um Hilfe. Foto: Alexander Kaya

    Nach dem Endspiel um den württembergischen Fußball-Verbandspokal in Stuttgart sollen glaubhaften Zeugenaussagen zufolge bis zu 100 teilweise betrunkene Ulmer Hooligans Fahrgäste im Zug mit rechtsradikalen Parolen beleidigt, belästigt und bedroht haben. Seitdem ermittelt die Bundespolizei. Das Aufstiegsspiel zur dritten Liga zwischen Waldhof Mannheim und Uerdingen wurde wegen massiver Ausschreitungen sogar abgebrochen. Die Chefetage des SSV Ulm 1846 Fußball ist davon überzeugt, dass die Probleme mit randalierenden Fans von den Vereinen allein nicht in den Griff zu kriegen sind und sie hat sich deswegen mit der Bitte um Hilfe in einem von den drei Vorstandsmitgliedern Thomas Oelmayer, Anton Gugelfuß und Alexander Schöllhorn unterzeichneten Brandbrief direkt an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann gewandt. Oder eben an den „lieben Winfried“, wie dessen grüner Parteifreund

    Nach Ulmer Auffassung handelt es sich um ein „gesamtgesellschaftliches Problem“. In dem Schreiben heißt es: „...dass Fußball als Grundlage für Gewalt, Ausschreitungen, Diskriminierungen u. a. von einzelnen Personen und Gruppen instrumentalisiert wird“. Gefordert sei deswegen die Politik, in Baden-Württemberg speziell das Staatsministerium, das Innenministerium, das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, das Ministerium für Soziales und Integration sowie das Ministerium für Justiz und Europa. Die Ulmer fordern unter anderem den Ausschluss von ganzen Fan-gruppen aus den Stadien bis hin zu sogenannten Geisterspielen ganz ohne Zuschauer und die Verpflichtung zur Einrichtung von Fanprojekten ab der Regionalliga. Die Sicherheit bei Reisen zu Auswärtsspielen muss demnach durch die Sicherheitsbehörden und die Vereine gewährleistet werden. Stadion-Allianzen sollen nach den Ulmer Vorstellungen zur Bedingung dafür gemacht werden, dass Vereine überhaupt zum Spielbetrieb zugelassen werden. In eine derartige Allianz sind neben den für die Sicherheit zuständigen Institutionen auch die Fans eingebunden, in Ulm wurde sie vor der abgelaufenen Saison gebildet – mit einem wenig überzeugenden Ergebnis, wie spätestens die schlimmen Vorfälle beim Pokalendspiel in Stuttgart und später im Zug gezeigt haben. Das baden-württembergische Staatsministerium hat gestern bestätigt, dass der Ulmer Brandbrief eingegangen ist. Der Inhalt werde derzeit geprüft.

    Das Ulmer Vorstandsmitglied Anton Gugelfuß hat inzwischen nachgelegt und erklärt, dass randalierende und rechtsradikale Fans für die Vereine nicht nur ein Imageproblem darstellen. Es geht ganz konkret auch um Geld und damit um die sportliche Konkurrenzfähigkeit. Gugelfuß sagte: „Wenn man mit Sponsoren verhandelt, dann kommt schon mal der Spruch, dass wir doch erst mal diesen Mist in den Griff kriegen sollen.“ Er nennt ein Beispiel: Beim Endspiel um den Bezirkspokal im Mai des vergangenen Jahres zwischen der zweiten Ulmer Mannschaft und dem TSV Langenau in Burlafingen zündeten sogenannte Fans der Spatzen Bengalos. Es kam zu Rangeleien mit Ordnern, die hässlichen Bilder gingen durch die Medien. Ein potenzieller Sponsor machte daraufhin einen Rückzieher. "Kommentar

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