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Fußball-EM: Radkappen für Deutschland

Fußball-EM

Radkappen für Deutschland

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    Farbe bekennen wollen die Fans beim Public Viewing. Dabei kennt die Vielfalt derzeit keine Grenzen. Auf dem Foto links im Deutschland-Outfit David Bauer und rechts der Portugiese Fabio Carvalho im Nationaltrikot seiner Heimat.
    Farbe bekennen wollen die Fans beim Public Viewing. Dabei kennt die Vielfalt derzeit keine Grenzen. Auf dem Foto links im Deutschland-Outfit David Bauer und rechts der Portugiese Fabio Carvalho im Nationaltrikot seiner Heimat.

    Landkreis Die Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine steht vor der Tür. Nicht nur die deutsche Nationalmannschaft bereitet sich intensiv auf das Turnier vor, auch die Fans in der Region rüsten auf. Dinge wie Perücken, ausgefallene Hüte, schräge Brillen, Kappen und Schminke in den jeweiligen Landesfarben gehören ebenso wie die Autofahnen schon längst zur Standardausrüstung. Immer wieder lassen sich Hersteller aber etwas Neues einfallen. Dieses Jahr: Überzüge für Radkappen.

    Auf den Ansturm vor dem ersten Spiel ist Michael Bayer von Intersport Klamser in Ulm gut vorbereitet. „Wir haben uns mit Fanartikeln in allen Varianten eingedeckt“, sagt er. Gerade bis zum ersten Spiel „überschlägt“ sich alles, so stark ist die Nachfrage. Hauptsächlich setzt er auf Altbewährtes. „Bei uns gibt es – bis auf eine Ausnahme – dieselben Artikel wie zur vergangenen WM“, so Bayer. Die einzige Neuerung sind eben die besagten Radkappen.

    Doch wo es früher die meisten Fanutensilien nur in den deutschen Farben gab, gibt es nun eine internationale Vielfalt.

    „Das ist bei uns vielleicht die größte Veränderung zu früher“, sagt Bayer. Gespannt ist er auf die Leistung der deutschen Elf: „Solange die gut ist, wird fleißig gekauft, doch wenn die EM enttäuschend verläuft, verflacht die Euphorie schnell, und das merkt man dann auch bei den Verkaufszahlen.“

    Partystimmung und Fußball gehen Hand in Hand

    Partyfieber und Fußball gehen – spätestens seit der Weltmeisterschaft 2006 im eigenen Land – Hand in Hand. Fußball nimmt Züge von Fasching an, daher gibt es mittlerweile nichts, was das Fanherz nicht höher schlagen lässt. Besonders Ausgefallenes gibt es in den sogenannten Ein-Euro-Läden. So findet man dort nicht nur aufklebbare Wimpern und Fingernägel für Frauen, Kleider und Ganzkörperkostüme, sondern auch Klodeckel in verschiedenen Nationalfarben.

    Doch die Fanartikel halten auch immer mehr Einzug in die Supermärkte. So gibt es in der Tiefkühltruhe eines Neu-Ulmer Discounters Fan-Pizzas, und in den Auslagen stapeln sich „Toooor“-Snacks, Klopapier mit Fußballmotiven drauf und Kaugummis für den „extra frischen Atem, auch wenn es in die Verlängerung geht“. Auch Geflügel-Nuggets werden nicht verschont, sie sind in einer speziellen EM-Edition – in Form eines Fußballers – erhältlich.

    Aber nicht jeder kann dem Trubel etwas abgewinnen. „Ich finde es einfach nur noch lächerlich, was alles angeboten wird. Doch es gibt viele Fußballverrückte, die sich alles kaufen würden“, sagt der Pfuhler Yannik Buchroth. Das Spektakel hat für ihn auch eine positive Seite: „Es kurbelt die Wirtschaft an.“

    Auch der Neu-Ulmer Jochen Morell versteht den ganzen „Fanaufstand“ nicht. „Vielleicht bin ich mit Ende 30 schon zu alt dafür, aber man hat mittlerweile nicht mehr das Gefühl, dass der Fußball im Vordergrund steht, sondern nur noch der Kommerz“, sagt er. Wobei er sich sicherlich auch noch von der Stimmung anstecken lassen werde. Spätestens ab dem Viertelfinale sei „alles in Schwarz-Rot-Gold gehüllt“, denkt er.

    Im Gegensatz zu früheren Großveranstaltungen wird es hingegen bei der Bäckerei Bayer keine speziellen Angebote zur EM geben. „Dadurch kaufen die Menschen nicht mehr Brot oder Semmeln als sonst, daher haben wir uns dagegen entschieden“, sagt eine Verkäuferin.

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