In der „Freinacht“ zum 1. Mai wird allerhand Schabernack getrieben – das gehört für viele zum Brauchtum dazu. Dass es nicht immer grobe Scherze mit Sachschäden sein müssen, wurde in Weißenhorn bewiesen: Endlich ziert eine Brunnenfigur den stillgelegten Kirchplatz-Brunnen. Kunstvoll gestaltet, mit weiblichen Rundungen. Um den Nuxit ging es in Altenstadt, wo über Nacht mit einem Schild der Beginn des Landkreises „Illertal“ ausgerufen wurde.
Die Freinacht verlief im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Weißenhorn nach eigenen Angaben recht ruhig. Lediglich einmal musste die Polizei aufgrund eines ausgehobenen Gullideckels in Weißenhorn ausrücken. Dieser konnte aber umgehend wieder eingesetzt werden. Ein Verursacher konnte nicht ermittelt werden.
Grenze zur Straftat
Im Alb-Donau-Kreis überschritten die „Spaßvögel“ möglicherweise die Grenze zur Straftat. Auf Höhe des Hopfenwegs in Dietenheim hatten Jugendliche die Ortsstraße mit einem Klebeband überspannt. Dieses war in der Dunkelheit nicht zu sehen. Ein 29-jähriger fuhr gegen das Band, ohne es zum Zerreißen zu bringen. Das Band schrammte dann über Windschutzscheibe und Dach. Er wendete sein Fahrzeug und konnte die flüchtenden Jugendlichen zur Rede stellen. Die Polizei nahm den Sachverhalt auf. Ob an dem Auto ein Schaden entstanden ist, wird sich erst bei Tageslicht klären. Bei dem Klebeband handelte es sich um ein stabiles Gewebeband, auch Panzertape genannt.
Strafrechtlich relevant war auch ein „Scherz“ in Illertissen: Am frühen ersten Mai versuchten fünf junge Männer nach Polizeiangaben einen zehn Meter hohen Maibaum in der Rudolf-Diesel-Straße gegen 4.45 Uhr mit einer Kettensäge zu fällen. Vier junge Männer waren am Baum zu Gange, ein weiterer saß im „Fluchtfahrzeug“.
Der Platz, auf welchem der Maibaum steht, ist Privatgrund und videoüberwacht. Das entsprechende Hinweisschild war etwa 40 Zentimeter vom Maibaum entfernt angebracht. Die Tat wurde live von Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes beobachtet, welche sich unmittelbar zu Tatort begaben. Diese konnten die Täter bis zum Eintreffen der Streife festhalten. Der Baum wurde etwa bis zur Mitte angesägt und musste im Anschluss durch die Feuerwehr Illertissen gefällt werden. Die Täter erwartet nun eine Strafanzeige.