Kadeltshofen Knappe Kleider sollen Lust machen auf moderne Landwirtschaft: Der Hof von Matthias Fischer aus
Der Kalender der Jungbauern erscheint heuer im siebten Jahr. Wie gewohnt kommen nicht professionelle Fotomodels vor die Linse, sondern Mitarbeiterinnen aus landwirtschaftlichen Betrieben. 200 junge Frauen aus Bayern hatten sich in diesem Jahr als Models für das Fotoshooting beworben. Sechs wurden von einer Jury ausgewählt und durften sich nun auf Fischers Hof in Pose werfen.
Geduldig streichelt sie der Kuh den Kopf
Für Antonia aus Oberbayern ein „aufregendes Erlebnis“. Geduldig kniet sie im Stall, streichelt einer Kuh den Kopf und erträgt das Blitzlichtgewitter der Fotografen. Zwar stehe sie das erste Mal professionell vor der Kamera, aber die große Aufregung habe sich schnell gelegt: „Alle sind ziemlich nett.“ Zudem kann sich die junge Frau auf ihr Fachwissen verlassen: Für ein Kalenderfoto musste sie ein Kalb stundenlang ruhig halten – eine leichte Aufgabe für Antonia. Immerhin bewirtschaftete ihre Familie früher einen Milchviehbetrieb. Derzeit arbeitet Antonia auf dem Biobetrieb ihres Lebensgefährten mit. Der sehe ihren Körpereinsatz für den Kalender ganz entspannt: „Das ist kein Problem“, sagt sie und lacht.
Draußen klettert Modell Julia aus Niederbayern die Stufen des großen Traktors empor. Heute nicht zum ersten Mal. Nach Stunden des Posierens fällt der Kinderpflegerin, deren Eltern eine Schweinemast betreiben, das Lächeln ganz schön schwer. Dann hilft nur eine kurze Pause: „Ein paar Entspannungsübungen, dann geht’s wieder“, sagt die Blondine. Ihre Eltern hätten sie für den Wettbewerb der Fotomodelle angemeldet. „Als es mit der Bewerbung dann geklappt hat, war das ziemlich lustig.“ Was ihr Freund von den Fotos hält? „Dazu will ich lieber nichts sagen.“
Leicht bekleidet sollen die sechs Frauen die Landwirtschaft ins rechte Licht rücken. Im Kalender werden die Models vor sechs Orten in Schwaben zu sehen sein: Motive in Fischers Hof sollen drei Monatsseiten schmücken, zudem liefern die Straußenfarm Donaumoos in Leipheim, der Obsthof Zott in Hittistetten und ein Hof in Betlinshausen die Hintergründe für je einen weiteren Monat. Das übrige halbe Jahr wird in Österreich geknipst. Der Kalender ist ein Gemeinschaftsprojekt.
Katrin Fischer aus Kadeltshofen, die Vorsitzende der Jungbauern in Schwaben, ist überzeugt von der Außenwirkung dieser deutsch-österreichischen Freundschaft: „Die Aufnahmen zeigen den Charme der Landwirtschaft zwischen Tradition und Moderne.“ Sie hat das Foto-shooting nach
Ob dann allerdings noch Exemplare erhältlich sind, scheint fraglich. Der Kalender ist beliebt, sagt Marcus Rothbart, der Geschäftsführer der Jungbauern: „Wir haben schon jetzt viele Vorbestellungen.“
Bei uns im Internet
Viele Schnappschüsse von den Models in Kadeltshofen finden Sie unter
www.nuz.de/lokales