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Engagement: Radeln in Neu-Ulm soll sicherer werden

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Radeln in Neu-Ulm soll sicherer werden

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    Für Nikolaus Kaltenbacher ist das die gefährlichste Stelle zum Radfahren in ganz Neu-Ulm: der Radweg in der Schützenstraße. Solche Gefahrenstellen will das Team Radentscheid aus der Stadt verbannen.
    Für Nikolaus Kaltenbacher ist das die gefährlichste Stelle zum Radfahren in ganz Neu-Ulm: der Radweg in der Schützenstraße. Solche Gefahrenstellen will das Team Radentscheid aus der Stadt verbannen. Foto: Team Radentscheid

    Wenn man Nikolaus Kaltenbacher nach der gefährlichsten Stelle für Radfahrer in Neu-Ulm fragt, muss er keine Sekunde überlegen: Der Radweg zur Weststadtschule an der Schützenstraße. Nur eine gestrichelte Linie trennt die recht schmale Spur vom Autoverkehr, die Straße ist insgesamt auch nicht breit genug. „Da möchte man als Erwachsener nicht fahren“, sagt Kaltenbacher – geschweige denn, die Strecke sei geeignet für junge Schulkinder. „Das ist der schlimmste Weg in ganz

    Um den Radverkehr in der Stadt generell zu stärken und sicherer zu machen, hat er sich gemeinsam mit Simone Kottmann zusammengetan, um einen Radentscheid zu initiieren. Mittlerweile haben sich bereits weitere Unterstützer gefunden – und die Gruppe sammelt derzeit Unterschriften, um ein offizielles Bürgerbegehren durchführen zu können. 2600 Unterschriften von Neu-Ulmern sind dafür notwendig.

    Kaltenbacher ist selbst ein begeisterter Radfahrer. Wie es zu der Idee für einen Radentscheid gekommen ist, sei „relativ trivial“: Kaltenbacher saß mit Freunden und Bekannten zusammen und „wir haben uns öfter darüber echauffiert, wie gefährlich Radfahren in der Stadt ist“. Einer in der Gruppe habe dann gesagt, dass es in anderen Städten einen sogenannten Radentscheid gegeben hat – und dann begann die Recherche. „Wir haben gesagt, wir schauen uns das mal an und dann hat das so seine Dynamik aufgenommen“, so Kaltenbacher. Er und Kottmann, die beide für die Grünen für den Kreis- und Stadtrat kandidieren, kontaktierten dann Organisatoren sowie Vereine und luden im Januar zu einer Infoveranstaltung ein. „Da saßen wir dann etwas zähnekauend, ob überhaupt jemand kommt“, verrät Kaltenbacher und ergänzt: „Wir waren dann 15 Leute.“

    Sechs Ziele hat das Team Radentscheid für die Stadt Neu-Ulm formuliert

    Dann ging die Organisation richtig los. Unterstützung fand die Truppe dabei beim Allgemeinen Deutschen Fahrradclub Neu-Ulm (ADFC), dem Gerlenhofer Arbeitskreis Umweltschutz (GAU), dem Deutschen Alpenverein (DAV) Sektion Neu-Ulm, Fridays for Future Ulm/Neu-

    Insgesamt hat das Team Radentscheid sechs Ziele formuliert, die – so lautet die Forderung beim angestrebten Bürgerbegehren – die Stadt Neu-Ulm verkehrspolitisch vorrangig verfolgen soll. Unter anderem sollen demnach alle Fahrradstrecken innerhalb von fünf Jahren deutlich vom sonstigen Verkehr abgetrennt sowie sicher und durchgängig ausgebaut werden. Diese Maßnahme soll innerhalb von fünf Jahren umgesetzt werden.Alle Schulen sollen zudem an ein sicheres Fahrradwegenetz angebunden werden. Zudem soll unter anderem der derzeitige Etat für den Bau und den Erhalt des Fahrradnetzes und der Fahrradstellplätze auf mindestens 20 Prozent des Etats für den Kfz-Verkehr angehoben werden.

    Radentscheid: So kann man bei der Unterschriftenaktion mitmachen

    Bislang liegt die Unterschriftenliste an vier Orten aus:

    • Sparkassen Kletterdome, Nelsonallee 17, in Neu-Ulm
    • Tretbar Fahrradladen, Spielbergstraße 12, in Pfuhl
    • Brauerei und Gasthaus Schlössle, Schlössleweg 3, in Offenhausen
    • Café Naschkatze, Marienstraße 6, in Neu-Ulm

    Nach Angaben des Teams Radentscheid sollen aber noch viele dazu kommen, unter anderem wollen die Initiatoren auch auf dem Neu-Ulmer Wochenmarkt persönlich vor Ort sein. Wenn die Fahrradsaison startet, will das Team auch an Orten präsent sein, die vielfach von Fahrradfahrern frequentiert sind wie Badeseen, um dort gezielt zu werben.

    Eine bestimmte Frist für die Unterschriftensammlung gibt es übrigens nicht. Dass die notwendigen 2600 Unterschriften ohne Probleme zusammenkommen, da ist sich Kaltenbacher zwar sicher. Aber: „Entscheidend ist ja danach, wenn die Abstimmung kommt.“ Deshalb müsse man viel mehr Menschen für die Sache gewinnen als die notwendigen für die Unterschriftenliste. Wenn alles gut läuft, hofft die Gruppe, dass der Bürgerentscheid noch im Herbst stattfinden kann. „Dann ist die richtige Radsaison gerade vorbei und man weiß noch, wie schön es war“, erklärt Kaltenbacher.

    Wer möchte, kann die Unterschriftenliste übrigens auch online auf der Website des Team Radentscheids Neu-Ulm herunterladen, zu Hause ausfüllen und an einem der Sammelpunkte abgeben oder an einen der Vertreter des Team Radentscheids schicken. Die zugehörigen Adressen finden sich auf der Unterschriftenliste.

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