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Elchingen: Verbrannte Prostituierte: Zweiter Verdächtiger wieder frei

Elchingen

Verbrannte Prostituierte: Zweiter Verdächtiger wieder frei

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    Auch diese goldfarbene Kette mit einem Kreuz in Form von Kettengliedern wurde an der Leiche gefunden.
    Auch diese goldfarbene Kette mit einem Kreuz in Form von Kettengliedern wurde an der Leiche gefunden.

    Elchingen (AZ) - Wer hat Mandy auf dem Gewissen? Im Fall der nahe

    Nach ausführlicher Vernehmung sei der 27-Jährige am Samstagabend freigelassen worden, berichtete die Polizeidirektion Krumbach am Montag.Ein Haftbefehl sei nicht erlassen worden. Der Verdächtigte, nach denPolizeiangaben wahrscheinlich ein Bekannter des Opfers, war amFreitagabend festgenommen worden. Er könnte nach Vermutung derErmittlungsbehörden beim Beseitigen der Leiche geholfen haben.

    Am Donnerstag hatte die Sonderkommission "Delfin" bereits einen 23-jährigen Bekannten des Opfers wegen Totschlags verhaftet. Er war im Hausmeisterservice eines Neu-Ulmer Bordells tätig, in dem das 31- jährige Opfer als Prostituierte arbeitete. Die verbrannte Leiche der Frau war in einem Waldstück nahe des Sandhakensees bei Elchingen gefunden worden.

    Die Ermittler suchten seit der Festnahme des Neu-Ulmer Bordell-Hausmeisters am Mittwoch nach möglichen Komplizen. Der 23-Jährige bestreitet jegliche Beteiligung am gewaltsamen Tod der Prostituierten, die zuletzt in einem Ulmer Eros-Center gearbeitet hat.

    Der dringend tatverdächtige Hausmeister war nach Angaben des Leitenden Oberstaatsanwalts Johannes Kreuzpointner in dem Freudenhaus "Mädchen für alles" und war mit dem Mordopfer liiert. Deshalb kann die Kripo Eifersucht als Mordmotiv nicht ausschließen.

    Die türkischstämmige Frau arbeitete unter dem Namen "Mandy" abwechselnd in verschiedenen Bordellen der Region. Bis zu ihrem Tod hatte sie mit freizügigen Fotos auf der Homepage eines Bordells für sich geworben und ihre Dienste angeboten.

    Die Ermittlungen der 20-köpfigen Sonderkommission gestalten sich äußerst schwierig, da im Rotlichtmilieu eigene Gesetze gelten. Die Fahnder treffen dort auf eine Mauer des Schweigens. Wer zu viel redet, bekommt sehr schnell sehr großen Ärger, weiß Oberstaatsanwalt Kreuzpointner. Dennoch werde diese Halbwelt und das Umfeld der Toten genauestens durchleuchtet und nach möglichen Komplizen des 23-Jährigen gesucht. Dass der Hausmeister etwas mit dem Tod der Frau zu tun hat, bezweifelt in der Sonderkommission niemand.

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