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Elchingen: Trotz Corona stimmt die Kasse in Elchingen

Elchingen

Trotz Corona stimmt die Kasse in Elchingen

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    Einnahmen brechen weg, Ausgaben steigen: Elchingen steht 2020 finanziell dennoch gut da.
    Einnahmen brechen weg, Ausgaben steigen: Elchingen steht 2020 finanziell dennoch gut da.

    Wie ein Paukenschlag donnerte die Corona-Krise im Frühjahr auch in die Gemeinde Elchingen hinein. Vor diesem Hintergrund stellten die Fraktionen der CSU und der Freien Wähler Anträge mit der Forderung, größere Investitionen zurückzustellen, bis zuverlässige Prognosen über die Auswirkungen der Krise getroffen werden könnten. Gemeindekämmerer André Lassen arbeitete sich daraufhin durch die aktuellen Steuerschätzungen des Bundesfinanzministeriums und präsentierte sein Ergebnis dem Gemeinderat.

    Wie ein Blick in die Kristallkugel seien die Prognosen, räumte Lassen ein und überraschte gleichzeitig mit einer Reihe positiver Zahlen, die im kommenden Jahr im Gemeindehaushalt zu erwarten seien. „Auch wenn die Steuereinnahmen aller Gemeinden in diesem Jahr um rund 15,6 Milliarden sinken, hat Elchingen 2020 entgegen der bundesweiten Entwicklung höhere Gewerbesteuereinnahmen zu verzeichnen“, sagte Lassen. Trotz einiger Steuerstundungen, Verlustrückträgen und Herabsetzungen im sechsstelligen Eurobereich geht der Kämmerer davon aus, dass das Gewerbesteueraufkommen auch bis zum Ende des Jahres über dem Planansatz von 3,5 Millionen Euro liegen wird. Dagegen sollen die Einnahmen im Jahr 2021 um etwa 500.000 Euro niedriger ausfallen.

    Elchingen: Kämmerer erwartet höhere Einnahmen

    Auch die Einkommenssteuer soll bis zum Jahr 2023 spürbar um 2,1 Millionen Euro zurückgehen, führte Lassen aus. Hoffnung setzt der Kämmerer in die Schlüsselzuweisungen des Freistaates und in die Kreisumlage, die bis 2023 den Gemeindehaushalt um etwa 2,1 Millionen entlasten könnten. Mit einem Plus in der Bilanz rechnet Lassen auch bei der Umsatzsteuer, bei der sich die Einnahmen in den kommenden vier Jahren auf etwa 184.000 Euro summieren.

    Wie sehr sich scheinbar kleine Details für verschärfte Hygienemaßnahmen im Gemeindehaushalt niederschlagen, rechnete Lassen mit der Beschaffung von Spendersäulen für Desinfektionsmittel, Hygieneschutzwände oder Schutzmasken vor: Mehrkosten von bis zu 30.000 Euro sind in diesem Jahr dafür eingeplant. Auch das geschlossene Schwimmbad, die Turnhallen und das Konstantin-Vidal-Haus lassen durch ausgefallene Einnahmen ein Finanzloch von 50.000 Euro in der Gemeindekasse klaffen.

    Folgen der Corona-Krise sind auch in Elchingen spürbar

    Das Fazit des Kämmerers lautet, dass die Mehreinnahmen die zu erwarteten Steuerausfälle kompensieren könnten, weshalb die geplanten Investitionsmaßnahmen trotz Corona wie geplant durchgeführt werden können, sagte Lassen und weiter: „Hierdurch trägt die Gemeinde Elchingen im Rahmen ihrer Möglichkeiten den gesellschaftlichen Folgen der Corona-Krise Rechnung und leistet einen Beitrag zur wirtschaftlichen Erholung in der Gemeinde.“

    Thomas Böhm (Bündnis 90/Die Grünen) sah es ähnlich und bekannte sich seinerseits zu den geplanten Projekten, welche die Gemeinde lebenswert machen, wie er sagte. Dennoch könnten Vorhaben verschoben werden, um eventuelle finanzielle Engpässe abzufedern. Johann Gröger von den Freien Wählern erinnerte an den Antrag seiner Partei, in dem auch gefordert wurde, anstehende Investitionen nach ihrer Dinglichkeit abzuarbeiten. In einen Abgesang auf die bevorstehenden Projekte wolle man auf keinen Fall einstimmen. Armin Willbold von der Dorfgemeinschaft Oberelchingen forderte, in den kommenden Jahren finanziell „auf Sicht“ zu fahren. Karl Mayer (CSU) wollte sich einen augenzwinkernden Vergleich zur TV-Serie „Haus des Geldes“ nicht verkneifen und fragte, ob es in der Gemeinde eine Gelddruckmaschine gäbe. Nüchtern forderte er darauf, derzeit keine hektischen Entscheidungen zu fällen. Stattdessen solle die Klausurtagung im Herbst mehr Aufschluss über die Haushaltslage bringen. Matthias Bloching von der Unabhängigen Freien Wählergemeinschaft mahnte dennoch, alle Bauprojekte zu überprüfen, die nicht zu den Pflichtausgaben gehören.

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