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Die kleinen Retter in der Not

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Die kleinen Retter in der Not

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    Sind bei einem Unfall auf dem Pausenhof sofort zur Stelle: Carolin Schulenkorf (linkes Bild links) und Lea Negele absolvierten eine Ausbildung zum Juniorhelfer. Fotos: Schuster
    Sind bei einem Unfall auf dem Pausenhof sofort zur Stelle: Carolin Schulenkorf (linkes Bild links) und Lea Negele absolvierten eine Ausbildung zum Juniorhelfer. Fotos: Schuster

    "Wenn wir bemerken, dass etwas nicht stimmt, versuchen wir sofort, Erste Hilfe zu leisten", erklärt die neunjährige Carolin. Erste Hilfe leisten - das heißt im Fall der beiden Nachwuchssanitäterinnen nachzufragen, was passiert ist, tröstende Worte zu finden und die Patienten erstzuversorgen. "Wir haben immer eine Tasche mit Verbandsmaterial, Pflastern und Kompressen dabei", sagt Lea. Ob Platz- oder Schürfwunden, die Mädchen wissen genau, welches Pflaster wo platziert und welcher Verband wie angebracht werden muss. "Schließlich haben wir eine Ausbildung absolviert", erklärt die achtjährige Grundschülerin.

    Grundschule Gerlenhofen ist Vorreiter im Landkreis

    Die Ausbildung zum Juniorhelfer ist dabei im Wesentlichen mit einem Erste-Hilfe-Kurs zu vergleichen: "Die Kinder lernen, was eine stabile Seitenlage ist oder wie eine Mund-zu-Mund-Beatmung funktioniert", erklärt Birgit Hagstotz, Leiterin des Jugendrotkreuzes Neu-Ulm. Um für den Notfall gewappnet zu sein, werden Wunden geschminkt und Unfälle simuliert. Den Kindern wird so die Angst vor echten Verletzungen genommen.

    Hinschauen, wenn andere wegschauen: "Als Juniorhelfer lernen die Kinder schon früh, mit Notsituationen umzugehen", erklärt Hagstotz. Junge Menschen würden so für Notfälle sensibilisiert und könnten gelassener in einer Krisensituation reagieren und agieren. "Sie erkennen, wenn jemand Not leidet und wissen, wie man einen Krankenwagen alarmiert." Gerade dies sei bei vielen Kindern - aber auch bei Erwachsenen - nicht immer selbstverständlich: "Viele sind überfordert und wissen dann nicht mehr, was zu tun ist", sagt Birgit Hagstotz.

    Mit knallgrüner Weste und roter Notfalltasche haben Lea und Carolin jede brenzlige Situation im Griff. Als kleine Retter in der Not sind sie in den Pausen und auf Schulveranstaltungen im Einsatz. Mit ihren beiden Juniorhelfern ist die Grundschule Gerlenhofen die erste Grundschule im Landkreis, die einen solchen Notfalldienst zur Verfügung stellt. "Normalerweise werden Schulsanitäter erst in weiterführenden Schulen eingesetzt", bestätigt Hagstotz.

    Erste Hilfe zu leisten sei jedoch eine Aufgabe, der man sich auch im Grundschulalter schon sehr gut stellen könne. Nach der Erfahrung der Rettungssanitäterin seien jüngere Kinder sogar unerschrockener und mutiger. "Deshalb wollen wir das Projekt auch auf andere Grundschulen ausdehnen", erklärt Hagstotz.

    Eine große Verantwortung auf kleinen Schultern - für Lea und Carolin ist diese Herausforderung kein Problem. Ganz im Gegenteil: Die beiden Mädchen sind stolz darauf, eine so wichtige Rolle an ihrer Schule inne zu haben. Carolin: "Wir helfen einfach gerne und es macht Spaß, für andere da zu sein."

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