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Debatte: Dicke Luft im Turnverein?

Debatte

Dicke Luft im Turnverein?

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    Patrick Winter
    Patrick Winter

    Den 100-prozentigen Rückhalt ihrer Vereinsmitglieder bekamen die Verantwortlichen des TSV Pfuhl bei der Jahresversammlung nicht: Dem Antrag, dem ersten Vorsitzenden Patrick Winter freie Hand für Geschäfte bis zu 5000 Euro zu geben, erteilten die Anwesenden eine Absage. Insgesamt 29 der 55 Stimmberechtigten sprachen sich gegen den Beschlussvorschlag aus. Und das war nicht die einzige Ungereimtheit an diesem Abend.

    Der um 3000 Euro höhere Spielraum erschien einigen Mitgliedern zu hoch. Doch ein Besucher rechnete vor, dass die Summe im Verhältnis zu den Einnahmen von rund 733000 Euro im vergangenen Jahr deutlich unter einem Prozent liegen würde.

    Diesen Zusammenhang sahen die Gegner des Antrags kritisch: Die Häufigkeit der Zahlungen sei dann ja von den Mitgliedern nicht mehr zu kontrollieren. Bisher und weiterhin sieht die Vereinssatzung vor, dass Geschäfte des TSV bis zu einem Gesamtwert von 2000 Euro vom ersten Vorsitzenden ohne Genehmigung des gesamten Vorstands abgeschlossen werden können.

    Ebenfalls nicht ganz einer Meinung waren sich die 55 TSV-ler, als es um die neue Aufnahmegebühr ging. Künftig sollen von Neu-Mitgliedern zehn Euro Bearbeitungspauschale verlangt werden. Das konnten viele der Anwesenden nicht nachvollziehen. Die Formalitäten beim TSV-Eintritt würden in der Regel von den Sportabteilungen und nur selten von der Geschäftsstelle erledigt, sagte ein Besucher der Versammlung. Dennoch stimmte die knappe Mehrheit für den Antrag und somit für die zehn Euro Gebühr. Unklar waren offensichtlich auch die aktuellen Verhältnisse im Vorstand. Gerüchte über Spannungen und Rücktritte machten jüngst die Runde. Und tatsächlich räumte der Vorsitzende Winter ganz am Ende der Versammlung ein, dass sein zweiter Stellvertreter Rudolf Erne und der Ältestenratsvorsitzende Gerhard Fischer Mitte März zurückgetreten seien. Die Entscheidung der beiden würde er zwar „sehr bedauern“, müsse sie jedoch akzeptieren. „Es kann immer wieder unterschiedliche Meinungen geben“, sagte Winter auf Nachfrage der NUZ. Als mögliche Gründe nannte er die Veränderungen im Verein, die von Erne und Fischer nicht mitgetragen werden würden.

    Doch der erste Vorsitzende sieht sich auf dem richtigen Weg, wie er sagt. Schließlich sei der TSV von einem jährlichen Minus von etwa 6000 Euro in der Vereinskasse aktuell auf eine „schwarze Null“ gekommen. Der Ältestenratsvorsitzende Fischer wollte seinerseits seinen Rücktritt nicht kommentieren. Der zurückgetretene dritte Vorsitzende Erne war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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