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Das Neu-Ulmer Kulturcasino hat eine Chance verdient

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Das Neu-Ulmer Kulturcasino hat eine Chance verdient

Michael Ruddigkeit
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    Die geplante Zwischennutzung im Barfüßer in Neu-Ulm ist sinnvoll – wenn die technischen und finanziellen Voraussetzungen passen.
    Die geplante Zwischennutzung im Barfüßer in Neu-Ulm ist sinnvoll – wenn die technischen und finanziellen Voraussetzungen passen. Foto: Alexander Kaya

    Sind die Tage des ehemaligen Offizierscasinos in Neu-Ulm am Ende doch noch nicht gezählt? Eine Gruppe engagierter Bürger, die das Barfüßer-Gebäude am Donauufer als Kulturstätte mit neuem Leben erfüllen will, hegt jedenfalls diese Hoffnung. Sie glaubt, dass der neue Stadtrat, der im März gewählt wird, möglicherweise den voriges Jahr gefassten Grundsatzbeschluss zur Neubebauung des Areals aufheben wird.

    Zu viel sollten sie sich jedoch nicht versprechen. Bisher spricht alles dafür, dass das ehemalige Casino, das mehr als 20 Jahre lang als Gaststätte genutzt wurde, abgerissen wird. Großgastronom Eberhard Riedmüller möchte an der Stelle ein neues Lokal samt Hotel und Tiefgarage bauen. Damit hat er Verwaltung und Stadtrat überzeugt, der Rest dürfte Verhandlungssache sein.

    Das Kulturcasino wäre ein in Neu-Ulm bislang einmaliges Angebot

    Dennoch spricht viel dafür, dass das Barfüßer zur Keimzelle für ein in Neu-Ulm bislang einmaliges Angebot wird: das Kulturcasino. Geplant ist eine Begegnungsstätte von und für Neu-Ulmer, für Kultur, Bildung und Kommunikation. Die Ideen der Initiatoren sind vielfältig. Sie reichen von Konzerten und Lesungen über Kunstnächte und Bürgertheater bis hin zu einem Reparatur-Café und einem Hafenfest an der Donau. Weil das Barfüßer-Gebäude noch eine Weile stehen bleibt, könnte es auf diese Weise übergangsweise genutzt werden. Parallel dazu könnten in den Hotelzimmern Obdachlose untergebracht werden. Hier ist die Stadt in der Pflicht, und der Bedarf ist hoch.

    Langfristig lässt sich bestimmt ein anderer Ort in Neu-Ulm finden

    Gut, dass der Stadtrat nun einer Zwischennutzung zugestimmt hat – wenn auch unter Vorbehalt. Natürlich muss die Frage der Finanzierung beantwortet werden. Und die technischen Mängel, die offenbar in dem alten Gebäude vorhanden sind, dürfen nicht so schwerwiegend sein, dass Menschen gefährdet werden. Es wäre sehr wünschenswert, wenn eine Lösung gefunden wird, denn das Kulturcasino hat eine Chance verdient. Im Barfüßer und später an einem anderen Standort.

    Lesen Sie dazu auch: Barfüßer-Pläne: Kulturcasino in Neu-Ulm auf dem Prüfstand

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