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Burlafingen: Walther Collection: Die Sammlung wächst und gedeiht

Burlafingen

Walther Collection: Die Sammlung wächst und gedeiht

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    Jedem Mann sein Bart: Ein unbekannter Fotograf dokumentierte in den 1970er Jahren verschiedene Formen der gepflegten Gesichtsbehaarung.
    Jedem Mann sein Bart: Ein unbekannter Fotograf dokumentierte in den 1970er Jahren verschiedene Formen der gepflegten Gesichtsbehaarung. Foto: Walther Collection

    Nur alle ein bis zwei Jahre zeigt die Walther Collection eine neue große Ausstellung in Burlafingen. Doch im Hintergrund läuft die Sammeltätigkeit des New Yorker Wall-Street-Millionärs Artur Walther unverändert weiter – und erschließt auch neue Felder innerhalb der Fotografie. Unter dem Titel „Neuzugänge – Die Serie erweitert“ sind nun einige der jüngsten Erwerbungen in einer begleitenden Schau im „Schwarzen Haus“ und im ersten Stock des „Weißen Kubus“ auf dem Ausstellungsareal zu sehen.

    Besonders im Bereich der sogenannten vernakularen Fotografie, also der in ihrer Intention nicht-künstlerischen, oft eher der Dokumentation oder kommerziellen Verwertung dienenden Alltagsfotografie, betreibt die Walther Collection laut Sammlungsleiterin Daniela Baumann derzeit eine „wahnsinnige Akquise von Werken“, die bisweilen einer Schatzsuche gleiche. Ein Ausschnitt aus dem wachsenden Korpus ist im „Schwarzen Haus“ zu sehen. Die Urheber sind dabei oft unbekannt: etwa bei einer Serie mit Porträts von Bartträgern – oder bei den „American Tintypes“ aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie wurden mit dem damals jungen und vergleichsweise günstigen Ferrotypie-Verfahren hergestellt, was Fotograf und Fotografierte für überraschend performative Aufnahmen nutzte.

    Daneben befinden sich unter den Neuzugängen auch künstlerische Serien, die an die bis Herbst laufende Schau „Die Ordnung der Dinge“ anschließen. Das gilt vor allem für „A Room“ von Daido Moriyama. Der Japaner überließ es bei seinen „Printing Shows“ den Besuchern, aus von ihm angebotenen Motiven ein Fotobuch zusammenzustellen – der Kunde als Kurator. Die im „Weißen Kubus“ gehängten, nicht gerade jugendfreien Bilder sind überwiegend Akte, die in ihrer verspielten Fetischhaftigkeit an die Serie von Moriyamas Landsmann Nobuyoshi Araki im benachbarten „Grünen Haus“ erinnern.

    „Neuzugänge – Die Serie erweitert“ soll durch Veranstaltungen begleitet werden. Am 27. Oktober um 18 Uhr spricht Baumann unter dem Titel „Hinter den Kulissen“ einen genaueren Einblick in die umfangreiche Sammlungsarbeit der Walther Collection. Deren Begründer Artur Walther kommt am 20. November um 15 Uhr zu einem Sammlergespräch. Die Ausstellung ist aber auch eine sehenswerte Vorschau auf künftige Aktivitäten der Walther Collection in Burlafingen. 2017 steht Baumann zufolge eine Präsentation mit Arbeiten junger afrikanischer Fotografen an, 2018 eine Asien-Ausstellung. 2019 soll dann die vernakulare Fotografie ihren großen Auftritt haben.

    Tag der offenen Tür und neue Öffnungszeiten

    Zum Start der „Neuzugänge“ gibt es am Sonntag, 11. September, von 11 bis 17 Uhr einen „Tag der offenen Tür“ mit Kurzführungen durch alle drei Gebäude. Offene Türen sind in Burlafingen künftig keine Seltenheit mehr: Ab kommender Woche gelten bei der Walther Collection feste Öffnungszeiten. Von Donnerstag bis Sonntag, jeweils von 14 bis 17 Uhr, können die Ausstellungen nun besichtigt werden – bei freiem Eintritt. Jeden Freitag um 17 Uhr sowie jeden ersten Sonntag im Monat um 15 Uhr besteht zudem die Möglichkeit zur Teilnahme an einer kostenlosen Führung.

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