Nachdem sie in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie ihre Freizeit nicht beim Schmücken und Aufstellen des Osterbrunnens verbringen, vertreiben sie sich „die Langeweile“ an der Nähmaschine. So berichtet der Vorsitzende der Historischen Trachtengruppe in Burlafingen, Horst Müller, von den Aktivitäten des Vereins. Dabei klingt dies ein wenig nach Galgenhumor in der schweren Corona-Zeit: Drei Mitglieder beteiligen sich kurzerhand an dem ausgeschriebenen Malteser-Projekt „Wir nähen, um einander zu schützen“.
50 Gesichtsmasken an die Malteser
Der Malteser-Dienst Neu-Ulm hat vergangene Woche Bürger der Stadt
Das Material ist aus alten Leintüchern, die jahrelang unbenutzt im Schrank ruhten, informiert Horst Müller. Zunächst wurden die Tücher gewaschen, gebügelt und dann verarbeitet. „Ich mach’ die niederen Arbeiten, wie bügeln, den Draht zuschneiden und so weiter“, sagt der agile Vereinsvorsitzende. „Meine Frau versorgt noch die Verwandtschaft und eventuell das Burlafinger Altenheim. Voraussetzung dafür, das Material geht nicht aus“, sagt Horst Müller.
Rund 20 Stunden Zeit investierte das Burlafinger Trio, bis 50 Masken fix und fertig waren. Sie dienen quasi als „grobe Abschirmung unter anderem für Menschen in Altersheimen“, informiert dazu der Malteser-Dienst. Und: Die Masken sollten ebenso von Leuten - auch ohne Symptome - vorsorglich getragen werden.
Was das Robert-Koch-Institut rät
Das Robert-Koch-Institut sagt, dass eine textile Barriere Tröpfchen, die man beim Sprechen, Husten oder Niesen ausstößt, abgefangen werden kann. Das Risiko, eine andere Person durch Husten, Niesen oder Sprechen anzustecken, kann so verringert werden.
Hingegen gebe es keine hinreichenden Belege dafür, dass eine Mund-Nasen-Bedeckung einen selbst vor einer Ansteckung durch andere schützt. Für die optimale Wirksamkeit ist es wichtig, dass die Mund-Nasen-Bedeckung korrekt sitzt und bei Durchfeuchtung gewechselt wird. Auf keinen Fall sollte das Tragen einer Maske dazu führen, dass Abstandsregeln nicht mehr eingehalten werden.
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