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Burlafingen: Tier-Krematorium: Nachbarn sind höchst alarmiert

Burlafingen

Tier-Krematorium: Nachbarn sind höchst alarmiert

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    Das Ehepaar Barthel plant in Burlafingen den Bau eines Tier-Krematoriums.
    Das Ehepaar Barthel plant in Burlafingen den Bau eines Tier-Krematoriums. Foto: privat

    Burlafingen Gegen den beabsichtigen Bau einer Verbrennungsanlage für Kleintiere im Burlafinger Gewerbegebiet formiert sich jetzt Widerstand: Nach vorliegenden Informationen werden bereits Unterschriften gesammelt mit dem Ziel, den Bau des Tier-Krematoriums zu verhindern. Nicht nur die direkten Nachbarn sind offenbar höchst alarmiert von den Plänen, weil sie Gestank befürchten. „Man sieht nichts, man hört nichts und man riecht nichts“, beschwichtigen dagegen Christine und Klaus Barthel, die das Krematorium bauen wollen.

    Die Diskussion sei höchst emotionsgeladen, heißt es in Burlafingen, seit aus dem Neu-Ulmer Rathaus durchgesickert ist, dass das Illertisser Tierbestattungsunternehmen „Achat“ auf einem noch städtischen Grundstück an der Thalfinger Straße eine Verbrennungsanlage für Kleintiere bauen will. Die Gegner wollen dies nun offenbar mit ihrer Unterschriftensammlung vereiteln.

    Ob die Anlage dort überhaupt gebaut werden darf, ist unklar und hängt von der Entscheidung der Regierung von Schwaben ab, die für die Genehmigung derartiger Anlagen zuständig ist. In den Genehmigungsprozess eingebunden sind die Stadt Neu-Ulm, das Landratsamt, das Veterinäramt, das Landesamt für Umweltschutz und weitere Behörden. Geprüft wird hauptsächlich, welche Emissionen von der Anlage ausgehen können.

    Meilenweit entfernt von einer Tierkörperbeseitigungsanlage

    Christine und Klaus Barthel verstehen die ganze Aufregung um ihr Vorhaben nicht. Sie widersprechen Darstellungen, dass in Burlafingen eine Tierkörperbeseitigungsanlage entstehen soll: „Davon sind wir meilenweit entfernt.“ Es handele sich um eine Einäscherungsanlage für Kleintiere.

    Die Eheleute wollen – falls sie die Genehmigung dafür bekommen – auf einem Drittel des Grundstücks mit einer Fläche von 1300 Quadratmeter das Krematorium bauen. Die Grundfläche des maximal 5,50 Meter hohen Gebäudes wird nach Darstellung von Klaus Barthel 250 Quadratmeter betragen. Darin enthalten eine 100 Quadratmeter große Ofenhalle, ein Empfangsraum, ein Verabschiedungsraum für Tierbesitzer, die sich von ihrem kleinen Liebling trennen müssen, ein Büro, ein Raum für Mitarbeiter und ein Kühlraum, in dem die Tiere aufbewahrt werden können bis zur Einäscherung.

    Beantragt haben die Eheleute Barthel eine Verbrennungskapazität von 50 Kilogramm toter Tiere pro Stunde. Das Unternehmen „Achat“ investiert in das Tierkrematorium rund 750000 Euro. Seit sieben Jahren betreiben die Eheleute beim Bahnhof in Illertissen das Tierbestattungsunternehmen und erfreuen sich wachsenden Zulaufs von Kundschaft. Bislang mussten die Tierleichen zur Einäscherung ins 190 Kilometer entfernte Oedheim bei Heilbronn gebracht werden. Deshalb haben sie sich entschlossen, in der Region eine zentrale Anlaufstelle zu bauen für Tierbesitzer, die um ihren Liebling trauern. Der Einzugsbereich ist groß: die nächsten Anlagen sind nach den Worten von Klaus Barthel in Stuttgart und München.

    Wie viele Tiere in der Burlafinger Anlage verbrannt werden sollen, will Barthel nicht sagen. „Das ist Betriebsgeheimnis“. Er wolle sich schließlich von seinen Konkurrenten nicht in die Karten schauen lassen. Wenn die Genehmigung zum Bau des Tierkrematoriums vorliegt, sind die Eheleute Barthel nach eigenen Angaben „gerne bereit“, sich mit den Anliegern zusammenzusetzen und Details des Vorhabens zu erläutern. Klaus Barthel: „Wir haben nichts zu verbergen, schließlich tun wird nichts Anrüchiges oder Illegales“.

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