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Burlafingen: Hier kann man den Christbaum auch im Internet kaufen

Burlafingen

Hier kann man den Christbaum auch im Internet kaufen

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    Anton Glöckler betreibt in dritter Generation mit seiner Frau einen landwirtschaftlichen Betrieb in Burlafingen. In diesem Jahr kann man zum ersten Mal auch einen Weihnachtsbaum übers Internet bestellen.
    Anton Glöckler betreibt in dritter Generation mit seiner Frau einen landwirtschaftlichen Betrieb in Burlafingen. In diesem Jahr kann man zum ersten Mal auch einen Weihnachtsbaum übers Internet bestellen. Foto: Alexander Kaya

    Die Zeit vor Weihnachten ist für Anton Glöckler besonders stressig – schließlich will jeder pünktlich zum Fest einen schönen Baum zu Hause stehen haben. Der 55-Jährige führt gemeinsam mit seiner Frau in dritter Generation einen landwirtschaftlichen Betrieb in Burlafingen, der auf den Anbau von Kartoffeln und die Aufzucht von Weihnachtsbäumen spezialisiert ist. In diesem Jahr wagt Glöckler ein Experiment: Wer mag, kann seinen Baum übers Internet aussuchen und bekommt ihn dann zugeschickt – und zwar deutschlandweit.

    Die Idee für den Online-Shop kam Glöckler im Januar. „Ich habe mit meiner Frau darüber gesprochen und sie meinte: ,Ich glaube nicht, dass das geht.’ Und ich sagte: ;Ich glaube auch nicht, dass es geht – aber ich will’s machen.’“ Dann fügt er hinzu: „Wenn du eine Idee hast, musst du sie umsetzen. Das würde mich sonst jedes Jahr ärgern.“ Um den Plan zu verwirklichen, haben sich Glöcklers mit der Medienagentur Arthouse zusammengetan. Die beiden jungeb Gründer des Unternehmens – Bekannte von Glöcklers Tochter – haben dazu die Bäume für den Internet-Shop mit einer Drohne abgefilmt. An jedem Bäumchen prangt an der Spitze ein Zettel mit der Nummer. Wer beim ersten Überfliegen ein geeignetes Exemplar gefunden hat, kann im Online-Laden dann die entsprechende Nummer eingeben und sich neben einer Foto-Rundumansicht noch ein paar Informationen über Art und Größe des Baumes holen.

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    Bis Sonntagabend, 9. Dezember, können sich Kunden online einen Baum aussuchen, geschlagen werden die ausgewählten Exemplare dann am Montag oder Dienstag – je nach Wetterlage. „Ist es trocken, reicht es am Dienstag. Wenn es regnet, müssen wir die Bäume schon am Montag schlagen und dann trocknen lassen.“ Danach werden die guten Stücke für den Versand verpackt, zum Paketzentrum gebracht und anschließend verschickt. 69 Euro kostet dieses Komplettpaket. Einen Paketdienst dafür zu finden, war nicht so einfach, sagt Glöckler. Schließlich haben die mit dem Weihnachtsgeschäft sowieso schon alle Hände voll zu tun.

    175 Bäume sind bislang zum Online-Verkauf ausgezeichnet worden, wie viele tatsächlich bestellt werden – da hat Glöckler noch keine Vorstellung. Er sieht das Ganze als Experiment, man müsse sich immer mal wieder etwas Neues einfallen lassen. „Vielleicht dauert es auch zwei, drei Jahre, bis das tatsächlich angenommen wird.“

    Weihnachtsbaumverkäufer Anton Glöckler muss viele Jahre vorausplanen

    Die Zielgruppe sind für ihn vor allem Menschen, die in der Großstadt leben. „Wer hier wohnt, kommt einfach vorbei und geht durch die Plantage, das geht bei Großstädtern nicht. Aber auch die können am Sonntag den Laptop aufmachen und sich mit den Kindern die Bäume anschauen.“ Wer will, darf aber auch selbst mitanpacken: Die kommenden drei Wochenenden können Interessierte jeweils samstags und sonntags von 10 bis 16 Uhr auf der

    Wer mit Anton Glöckler über die Plantage läuft, merkt schnell, wie viel Arbeit in den Bäumen steckt: Auf drei Hektar stehen auf mehreren Plantagen etwa 30000 Stück. „Man muss immer acht bis zehn Jahre vorausplanen“, erklärt Glöckler. Schließlich brauchen die Bäume nicht nur genug Zeit zum Wachsen, manche von ihnen gedeihen auch nicht so gut. Zehn bis 20 Prozent seien nicht verwertbar. „Das ist ärgerlich, vor allem wegen der vielen Zeit, die darin steckt.“ Nordmanntannen könne man nach neun oder zehn Jahren ernten, Fichten nach fünf bis sechs, Blautannen nach sieben bis acht Jahren. Wegen der vielen Arbeit sind die Bäume natürlich teurer als die vom Baumarkt, das könnten Bürger manchmal nicht nachvollziehen, aber: „Es gibt auch Leute, die bereit sind mehr zu bezahlen“, sagt Glöckler, der auch eine Plantage bei Bremen betreibt, und fügt hinzu: „Ich glaube daran, dass sich Frische durchsetzen wird.“ Denn wer will, kann seinen Baum auch noch einen Tag vor Weihnachten bei ihm von der Plantage holen.

    Einen Baum kann man sich hier aussuchen. Mehr Infos zum Selberschlagen der Bäume und anderen Aktionen gibt es auf der Website der Glöcklers.

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