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Burlafingen: Eier-Frevel am Burlafinger Osterbrunnen

Burlafingen

Eier-Frevel am Burlafinger Osterbrunnen

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    So sah der Osterbrunnen in voller Pracht aus. Doch Diebe haben fast 100 Eier zerstört oder gestohlen. Das Keramik-Lämmchen (links) ist zwischenzeitlich wieder aufgetaucht.
    So sah der Osterbrunnen in voller Pracht aus. Doch Diebe haben fast 100 Eier zerstört oder gestohlen. Das Keramik-Lämmchen (links) ist zwischenzeitlich wieder aufgetaucht. Foto: Inge Pflüger

    In dieser Woche wird der Osterbrunnen in Burlafingen wieder abgebaut – nach großer Freude über das bunte Werk, bleibt in diesem Jahr doch ein großer Ärger zurück. Denn Unbekannte haben einen Eier-Frevel am Burlafinger Brunnen betrieben. Nicht nur, dass zahlreiche Eier zerstört und gestohlen wurden, teils wurde auch die Brunnen-Deko komplett mitgenommen.

    Sie pflegen das Brauchtum und sie stecken seit etlichen Jahren ihr ganzes Herzblut in das Eier-Bemalen und ins „Kranzen“, damit der Neu-Ulmer Stadtteil einen tollen österlichen Höhepunkt bekommt – die Mitglieder der Historischen Trachtengruppe. Und nun dies: In den Osterferien haben Unbekannte an einem Samstagabend Eier und Deko zerstört und teilweise auch gestohlen. Weil die Burlafinger nicht die Polizei eingeschaltet haben, wurde der Vandalismus nur zufällig bekannt. Der Vorsitzende der Historischen Trachtengruppe, Horst Müller und seine Helfer ärgern sich über die „Schandtaten“ immer noch. Denn schließlich ist sein Team mit etwa 20 Frauen und Männern nicht nur zur Osterzeit intensiv mit diesem speziellen Brauchtum beschäftigt, sondern das ganze Jahr über – etwa mit dem Bemalen sowie dem Ausblasen der Hühnereier und letztlich mit dem Binden der Girlanden („Kranzen“) für den rund sechs Meter großen Osterbrunnen.

    Müller zufolge habe man sich nach Entdecken des Schadens sehr lange überlegt, die Polizei einzuschalten und letztlich davon abgesehen. Denn der Schaden sei ja nicht mehr reparierbar und der ideelle Wert nicht mehr ersetzbar gewesen. Trotzdem: Es wurden mindestens 100 Eier zerstört und etliche Figuren gestohlen. Doch ein Lichtblick - ein Keramik-Lämmchen wurde in einem nahe gelegenen Hausgarten wieder entdeckt, dort ist es Müller zufolge achtlos hineingeworfen worden. Indes fehlt nach wie vor ein großes Straußen-Ei.

    Diverse Eier-Frevler waren laut Müller auch in den Vorjahren immer wieder aktiv. Doch so schlimm wie es heuer gewesen sei, war es noch nie. „Wie unverblümt Diebe handeln“, sagt Müller: „Eine ältere, unbekannte Frau hat jüngst schwuppdiwupp ein Ei in ihrer Tasche verschwinden lassen.“ Dies beobachtete ein junges Vereinsmitglied. Bis jedoch das Mädchen einen Erwachsenen alarmieren konnte, sei die Diebin wieder verschwunden gewesen. „Solch etwas passiert immer wieder und ärgert uns recht“, sagt Müller, der nun vorschlägt im Jahr 2018 nach wie vor das Wasser aus dem vorhandenen und fest installierten Dorfbrunnen spritzen zu lassen, damit jeder Frevler empfindlich nass gespritzt werde: Denn bisher wurde immer das Wasser abgeschaltet, wenn der Osterbrunnen rund um den Dorfbrunnen aufgestellt wurde. Das soll künftig nicht mehr passieren, zumal das Wasser weder den wasserdicht bemalten Eiern noch dem lebendigen Grün schadet. Seit 2014 pflegen die Mitglieder der Historischen Trachtengruppe in Burlafingen den Osterbrauch. Jedes Jahr schmücken immer mehr bemalte Eier – nur ausgeblasene Hühnereier – und andere Dekorationen den Brunnen. Zwischenzeitlich sind es rund 7500 Eier.

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