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Burlafingen: Die neue Frau hinter der großen Kunst

Burlafingen

Die neue Frau hinter der großen Kunst

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    Die Kunsthistorikerin Daniela Baumann ist seit Mai die neue Ausstellungsleiterin der Walther Collection in Burlafingen. Ihr großes Ziel: mehr Besucher anlocken.
    Die Kunsthistorikerin Daniela Baumann ist seit Mai die neue Ausstellungsleiterin der Walther Collection in Burlafingen. Ihr großes Ziel: mehr Besucher anlocken. Foto: Andreas Brücken

    Wenn Daniela Baumann über ihre Arbeit und anstehende Projekte spricht, spürt der Zuhörer sofort ihren Enthusiasmus und ihre Zielstrebigkeit. Und Ziele hat die 34-jährige Kunsthistorikerin, die seit Mai die neue Ausstellungsleiterin der Walther Collection ist, viele – zum Beispiel, mehr Besucher auf das Kunstareal nach Burlafingen zu locken.

    Um das zu erreichen, gibt es gleich mehrere Projekte: So ist die derzeitige Ausstellung „Die Ordnung der Dinge“ nach der Winterpause nur noch im Untergeschoss des Weißen Hauses wieder zu sehen – das Obergeschoss wird dagegen zu einem Raum für Wechselausstellungen. Den Auftakt dafür machen bereits jetzt die Strukturaufnahmen des Ulmer Gestalters Otl Aicher, die noch bis 27. September zu sehen sind. Am kommenden Donnerstag, 30. Juli, findet von 18 bis 20 Uhr ein Themenabend unter dem Titel „Der ordnende Blick:

    Auch was im kommenden Jahr gezeigt wird, steht bereits fest: Zum einen Porträts von Albrecht Tüpke, die der Künstler bei drei Ausstellungseröffnungen im Burlafinger Kunstkomplex in den Jahren 2010, 2011 und 2015 gemacht hatte. Die Fotos würden somit sowohl das internationale Kunstpublikum als auch Burlafinger Bürger zeigen, so Baumann. In der zweiten Hälfte des Betriebs im kommenden Jahr werden die letzten Ankäufe von Arthur Walther gezeigt. „Er ist schon ein sehr agiler Sammler“, erzählt Baumann. Durch die Werke werde deutlich, welche Schwerpunkte er gerade bei seiner Kunstsammlung setze.

    Derzeit sei das die sogenannte „vernacular photography“ – Fotografie, die in Alltagssituationen entsteht. Die Ästhetik von Kunstfotografien würde übernommen und gleichzeitig konterkariert, so Baumann. Aber auch die Arbeiten afrikanischer Künstler würden wohl Einzug in diese Ausstellung finden: „Er hört nicht auf einmal auf, so etwas zu sammeln“, stellt Baumann klar.

    Ein Wunsch von Artur Walther sei, dass das Kunstareal „stärker belebt“ werde. Baumann fügt hinzu: „Das ist auch mein großes Ziel hier.“ Dazu wurden bereits die Öffnungszeiten und Zugangsmodalitäten verändert: Bisher konnte die Walther Collection nur nach Anmeldung und bei Führungen besichtigt werden, jetzt gibt es immer freitags um 17 Uhr sowie samstags und sonntags um 15 Uhr die Möglichkeit zu einer kostenlosen Besichtigung (wir berichteten). Die Besucher haben pro Haus etwa eine halbe Stunde für ihren Rundgang, gleichzeitig könne man nicht alle Häuser öffnen, erklärt Baumann. „Da bräuchten wir sonst neun Aufsichten.“ Aber das System funktioniere gut, so Baumann weiter. Zu jedem Termin seien fünf bis 15 Besucher gekommen. Ebenso neu ist das Kunstvermittlungsprogramm für Schulen, das von Angeboten für Vorschüler bis zu Abiturienten oder gar Studierende reicht.

    Auch die Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Ausstellungshäusern will die Walther Collection weiter festigen. So werden beispielsweise vom 16. Oktober bis Ende Januar kommenden Jahres Werke aus „Die Ordnung der Dinge“ im „la maison rouge“ in Paris ausgestellt. Auch Leihgaben an die Grimmwelt in Kassel oder das Rietberg Museum in Zürich sind im Gespräch. Eine engere Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Ulm ist ebenfalls geplant.

    Themenabend: Eine Anmeldung zur Veranstaltung am kommenden Donnerstag, 30. Juli, ist erwünscht unter Telefon 0731/1769143 oder per E-Mail an info@walthercollection.com.

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