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Bundeswehr: Ulmer Kommando wandelt auf Napoleons Spuren

Bundeswehr

Ulmer Kommando wandelt auf Napoleons Spuren

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    Militärs auf dem Schlachtfeld – allerdings einem historischen: Auf Napoleons Spuren wandelten in Oberelchingen Teilnehmer einer Fachtagung.
    Militärs auf dem Schlachtfeld – allerdings einem historischen: Auf Napoleons Spuren wandelten in Oberelchingen Teilnehmer einer Fachtagung. Foto: Roland Furthmair

    Am Mittwochnachmittag dürfen die 66 Teilnehmer des dreitägigen Symposiums den stickigen Konferenzsaal der Rommel-Kaserne in Dornstadt endlich verlassen. Und wandern in Elchingen auf den Spuren Napoleons. Das ehemalige Schlachtfeld dient einem europäischen Fachpublikum als geschichtsträchtiger Ort, an dem Bedeutung und Schutz für Kulturgüter sowie Werte wie Sicherheit und Frieden veranschaulicht werden können.

    Nicht alle Teilnehmer tragen Uniform: Das „Civil-Military Interaction-Symposium“, das am Donnerstag zu Ende geht, will die Verknüpfungen des Militärs mit Zivilorganisationen stärken. Einer der Tarnanzugvertreter ist Oberst Albrecht Katz-Kupke, der als Abteilungsleiter für Zivilmilitärische Zusammenarbeit im Ulmer Kommando einen deutschlandweit wohl einzigartigen Posten hat. Mit der Einleitung „jetzt sag ich’s mal flapsig“ voran geschickt, verkürzt der 57-Jährige seine Stellenbeschreibung so: „Wir können uns bei Auslandseinsätzen nicht einfach aufführen, wie die Axt im Walde.“ Katz-Kupke will damit nicht sagen, dass die Bundeswehr derart in den 1990ern in Bosnien gewütet hat. Doch zwischen seinem jüngsten Auslandseinsatz in Afghanistan vor drei Jahren und der Friedenssicherung auf dem Balkan seien in Sachen zivil-militärischer Gemeinschaft bereits Welten gelegen.

    Auf einer Skala von 0 bis 100 sei die Bundeswehr bei 60 bis 70 Prozent, was die perfekte Umsetzung der zivil-militärischen Zusammenarbeit angehe. Durch das Symposium beim Ulmer Kommando soll der Weg für die fehlenden 30 bis 40 Prozent geebnet werden. Zwei Vertreterinnen der Nichtregierungsorganisation Transparency International sprechen in der Rommel-Kaserne etwa darüber, inwieweit bei der Einsatzplanung bereits an die Vorbeugung von Korruption gedacht werden könne. Und die britische Organisation Blue Shield thematisiert die Bedeutung des Schutzes von Kulturgütern bei militärischen Operationen. Bei künftigen Übungsplänen sollen die die gewonnenen Erkenntnisse einfließen und im Ernstfall damit fester Bestandteil einer Einsatzplanung sein. Nicht zuletzt hängt das Thema auch mit der Zertifizierung des Ulmer Standorts zusammen: Wie berichtet, zeigte das „Multinationale Kommando Operative Führung“ im norwegischen Stavanger, dass es Einsätze tausender Soldaten aller Waffengattungen aus vielerlei Ländern in Krisengebieten schnell organisieren und führen kann. Zu dem Kommando in der Wilhelmsburgkaserne gehören Offiziere aus 17 Ländern sowie mehrere Hundert Soldaten.

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