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Bürgerversammlung: In Offenhausen bleiben die alten Sorgen

Bürgerversammlung

In Offenhausen bleiben die alten Sorgen

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    Die Fahrradstraße am Übergang der Schuberstraße in den Donauuferweg sei zwar eine gute Sache, aber die Autofahrer seien rücksichtslos, so ein Bürger.
    Die Fahrradstraße am Übergang der Schuberstraße in den Donauuferweg sei zwar eine gute Sache, aber die Autofahrer seien rücksichtslos, so ein Bürger. Foto: Ranft

    Fast immer sind es die alten Sorgen und Nöte, die Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg auf den regelmäßigen Bürgerversammlungen vorgebracht werden. Nicht anders jetzt wieder in Offenhausen, wo es um fehlende Einkaufsmöglichkeiten, um verschmutzte Containerstandplätze, fehlende Versammlungsräume und Verkehrsregelungen ging. Als „Überraschung“ hatte Noerenberg ein Werbevideo zum Stadtjubiläum im Jahr 2019 mitgebracht.

    „Wir brauchen dringend einen Lebensmittelladen in Offenhausen“, trug eine ältere Anwohnerin der Pfuhler Straße vor. Sie müsse immer erst vier Busstationen fahren, um einkaufen zu können. Damit stieß sie bei Noerenberg zwar auf volles Verständnis, weil ihm das Problem nicht neu war – helfen konnte er aber nicht. „Ich unterstütze Sie voll und ganz“, versicherte er. Aber es komme eben keiner aus den Reihen der Supermarktketten in Frage, „weil dafür 3000 Quadratmeter Ladenflächen nötig sind, und die haben wir nicht“. Die Verwaltung sei aber „permanent dran“, etwas zu verbessern.

    Auch an Versammlungsräumen fehlt es im Stadtteil, seit der Vertrag mit der Albertgemeinde ausgelaufen ist. Ein Zuhörer schlug ein Bürgerhaus für den Stadtteil vor, ein anderer einen Mehrzweckraum als Anbau an das Sportheim des SV Offenhausen. Pläne, ein Bürgerhaus zu bauen, gebe es in der Verwaltung derzeit nicht, sagte Noerenberg. Ralph Seiffert, Abteilungsleiter für Schulen, Kultur und Sport, erklärte, „im Ansatz hat es schon mal Gedanken gegeben, beim SV anzubauen“. Aber das liege doch alles noch ziemlich im Nebel.

    Ebenfalls nicht helfen konnte die Verwaltung einem Zuhörer, der öffentliche Toiletten für alle Stadtteile anregte. Derzeit werde zu viel „in der freien Natur erledigt“. Tobias Frieß, zuständig für öffentlichen Lebensraum und Verkehr, bezifferte die Kosten für ein solches Häuschen mit 90000 Euro – „ohne den regelmäßigen Unterhalt“. Dem Oberbürgermeister schien die Idee zudem wenig zweckmäßig, „weil wohl kein Mensch erst einen halben Kilometer läuft, um seine Notdurft zu verrichten“.

    Ein Sprecher aus dem neu geschaffenen Wohngebiet „Pfleggärten“ lobt zwar, die Fahrradstraße am Übergang der Schubertstraße in den Donauuferweg sei eine gute Sache. Autofahrer aber beachteten das Vorrecht der Radler nicht und gefährdeten mit ihrem weiterhin rücksichtslosen Fahrstil die Kinder in der Gegend. Der Oberbürgermeister wolle das prüfen lassen. Ebenso die oft verschmutzten Containerstellplätze, die gelegentlich aber schon per Video überwacht würden.

    Die Leiterin der Kindertagesstätte St. Albert beklagte, Lieferanten, gelegentlich auch der Notarzt, fänden wegen des in Navigationssystemen nicht eingetragenen Dorfplatzes nicht zu ihrer Einrichtung. Auch darum will sich Noerenberg kümmern.

    Das Zweiminutenvideo als Werbeträger fürs 150-jährige Stadtjubiläum 2019 beklatschten die Bürger zurückhaltend. Der Film unter dem Titel „Wir leben NEU“ solle den Appetit für die bevorstehenden Festwochen anregen. Allerdings müssten die Bürger in allen Stadtteilen mit Ideen und Beiträgen mitmachen, „sonst wird das nichts“, so Noerenberg. Eingangs der Versammlung hatte er kurz über die angestrebte Kreisfreiheit Neu-Ulms referiert. Unterm Strich sehe es finanziell nicht schlecht aus für die Stadt. „Und der Landrat sagt, es geht auch ohne Neu-Ulm.“ Am heutigen Donnerstag wird er ab 19.30 Uhr in der Pfuhler Seehalle ausführlich über das Thema sprechen und Fragen beantworten.

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