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Bühne: Theater und Lebenshilfe wollen „anderssein“

Bühne

Theater und Lebenshilfe wollen „anderssein“

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    Ulm Im normalen Leben gelten Menschen mit Behinderung als hilfsbedürftig. Mit einem integrativen Theaterprojekt wollen nun das Theater

    Nach Aussagen von Theater-Dramaturg Michael Sommer ist „anderssein“ als „szenisches Rechercheprojekt“ angelegt. In einem ersten Schritt soll mit einer Reihe von Installationen im öffentlichen Raum die Sichtweise auf die Behinderung umgekehrt werden.

    Projektleiter Sommer würde sich zum Beispiel freuen, eine dieser Performances in der Schalterhalle einer Sparkassen-Filiale zeigen zu können: Die Idee hinter dem Projekt ist es, normale Passanten mit einer ungewohnten Situation zu konfrontieren. Die Darsteller mit Behinderung sollen dabei laut Sommer aber keine Behinderten spielen, sondern als Narren auftreten – und dadurch neue Perspektiven auf Bekanntes eröffnen helfen. Auch eine Predigt in einer Kirche oder eine Sitzung im Gemeinderat könnte von einer Gruppe von Darstellern künstlerisch mitgestaltet werden.

    Videodokumentation bildet die Basis

    Diese erste Phase soll rund sechs Monate dauern. Die Irritationen, Überraschungen, der Ärger und die Freude über das Unbekannte sollen in Videodokumentationen gesammelt werden und die Basis für ein Theaterstück bilden, das im April 2014 gezeigt werden soll.

    Sowohl die Performances in der Stadt als auch das Theaterstück sollen von einer etwa 15-köpfigen Theatergruppe bestritten werden, die von der Regisseurin Eva Ellerkamp und der Schauspielerin Tine Kiefl betreut wird. Die Proben sollen wöchentlich stattfinden. Parallel dazugibt es eine zweite, größenmäßig nicht beschränkte Gruppe, die etwa alle zwei bis drei Wochen probt und eher „chorisch“ arbeitet. Diese zweite Gruppe wird durch die freie Theaterpädagogin Klara von Heyden geleitet.

    Sowohl die erste als auch die zweite Gruppe werden ihre Proben im Theater Ulm abhalten. Im März und April folgt die intensivere Vorbereitungsphase für das Bühnenstück, das in drei Vorstellungen im Podium des Theaters Ulm gespielt werden soll.

    Für beide Gruppen können sich Menschen mit und ohne Behinderung bewerben. Einzige Voraussetzung ist den Organisatoren zufolge Offenheit und Spielfreude und das Mindestalter 16 Jahre. Interessenten sind zum Auftakttreffen des Projekts am Freitag, 20. September, um 14.15 Uhr im Theater Ulm eingeladen. (az/mgo)

    Anfragen und Anmeldungen für das Auftakttreffen an Theaterpädagogin Barbara Frazier, E-Mail theaterpaedagogik@ulm.de.

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