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Neu-Ulm: Paul's Biergarten geschlossen: Zieht der Mittelalter-Weihnachtsmarkt aufs Barfüßer-Gelände?

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Paul's Biergarten geschlossen: Zieht der Mittelalter-Weihnachtsmarkt aufs Barfüßer-Gelände?

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    Paul's Biergarten räumt das Feld: Zieht auf das  Barfüßer-Gelände am Neu-Ulmer Donauufer bald ein Mittelalter-Wintermarkt?
    Paul's Biergarten räumt das Feld: Zieht auf das Barfüßer-Gelände am Neu-Ulmer Donauufer bald ein Mittelalter-Wintermarkt? Foto: Michael Kroha

    Biergarten, Weingarten, Oktoberfest und zwischendurch immer wieder Kultur: Seit Mitte Juni war viel geboten in "Paul's Biergarten" in Neu-Ulm - trotz Corona und nur sehr kurzer Vorbereitungszeit. Das Dauer-Event auf dem alten Barfüßer-Gelände an der Donau scheint in der Doppelstadt gut angekommen zu sein. Auch die Interims-Betreiber sind zufrieden. "Es ist gut gelaufen", sagt der Ulmer Gastronom Michael Freudenberg. Doch nicht nur wegen der aktuellen niedrigen Temperaturen hat der Biergarten inzwischen geschlossen. Zum 30. September endet auch der Interims-Pachtvertrag mit der Stadt Neu-Ulm. Doch wie geht es jetzt weiter?

    Diese Frage kann Freudenberg, der unter anderem den "Wilden Mann" in Ulm betreibt, nicht so wirklich beantworten. Zusammen mit Oliver Loser („Wirtshaus zur Brezel“) und dessen Sohn Maximilian Loser hatten sie im Juni von insgesamt 24 Bewerbern mit zum Teil ganz unterschiedlichen Konzepten den Zuschlag von der Stadt Neu-Ulm erhalten. Seither war wieder was los im ehemaligen Offizierscasino, nachdem der Barfüßer-Betreiber Eberhard "Ebbo" Riedmüller von seinen Plänen, dort ein neues Hotel erreichten zu wollen, nach Widerstand aus der Bevölkerung absah.

    Die Betreiber von Pauls Biergarten in diesem Sommer (von links): die Ulmer Gastronomen Michael Freudenberg, Maximilian Loser und Oliver Loser.
    Die Betreiber von Pauls Biergarten in diesem Sommer (von links): die Ulmer Gastronomen Michael Freudenberg, Maximilian Loser und Oliver Loser. Foto: Horst Hörger

    Gerne hätten die drei Betreiber auch noch nach dem 30. September für Zuströme gesorgt und das Gelände über den Winter hinweg bespielt, erklärt Freudenberg. Er habe auch einen entsprechenden Antrag bei der Stadt Neu-Ulm eingereicht. Doch der sei abgelehnt worden. Dass er und die Herren Loser aber weiterhin Interesse hätten, daraus macht er keinen Hehl. "Das ist ein tolles Objekt in traumhafter Lage", schwärmt er. "Wir sind noch leistungssteigerungsfähig. Wenn wir wissen, dass es weitergeht, können wir auch wieder etwas investieren."

    Doch daraus wird zumindest vorerst nichts. Die Stadt Neu-Ulm begründet ihre Absage gegenüber den bisherigen Betreibern damit, dass es um ein "transparentes Verfahren" in der Angelegenheit gehe. Die Ausschreibung im Sommer habe lediglich darauf abgesehen, das Gelände über den Sommer hinweg zu bespielen. Würden die Interimsbetreiber nun auch für den Winter den Zuschlag erhalten, wäre das gegenüber anderen Bewerbern "unfair".

    Stadt Neu-Ulm will altes Barfüßer-Gelände eventuell selbst nutzen

    Allerdings werde derzeit geprüft, inwiefern die Stadt selbst die Fläche für Eigenbedarf nutzen könne. Nähere Details dazu seien aber noch nicht spruchreif und müssten "nochmal in die Politik", heißt es aus dem Neu-Ulmer Rathaus. „Es soll auf jeden Fall in Richtung einer langfristigen Lösung gehen“, sagte Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (CSU) noch beim Pressetermin in Juni, als die Entscheidung zu "Paul's Biergarten" bekannt gegeben wurde.

    Diese "langfristige Lösung" scheint aktuell aber noch nicht in Sicht - zumindest nicht für den bevorstehenden Winter. Hier gibt es jedoch bereits konkretere Ideen: So plant Simone Keil, Organisatorin des Mittelalterlichen Weihnachtsmarktes in Neu-Ulm, wegen der aktuellen Corona-Pandemie aus Platzgründen auf dem Barfüßer-Gelände einen "Wintermarkt", der womöglich über die Weihnachtszeit hinaus, vielleicht sogar noch im neuen Jahr dort stehen könnte.

    Wie bereits berichtet, soll es den Weihnachtsmarkt in Neu-Ulm trotz Corona geben. Weil es auf dem Rathaus- und Johannesplatz aber oft sehr eng zugehe und das aus Hygienegründen derzeit so nicht möglich sei, sei der Gedanke aufgekommen, bestimmte Stände herauszunehmen und an der Donau aufzustellen, sagt Keil. Ähnlich wie in Ulm, wo der Weihnachtsmarkt dezentral geplant ist. Ein entsprechendes Konzept sei ausgearbeitet und auch der Stadt vorgelegt worden, sagt sie.

    Mittelalter-Wintermarkt auf Barfüßer-Gelände in Neu-Ulm? Das ist geplant

    Für das Barfüßer-Gelände sei demnach angedacht, dass es neben wenigen Ständen für Essen und Trinken tagsüber vor allem Aktionen für Kinder, Familien und Kultur geben soll mit Musik, Feuershows und Gauklern. Auch das kleinste Riesenrad der Welt sei eingeplant und brauche seinen Platz. Die lebendige Krippe mit den Schafen würde ebenfalls an die Donau umziehen. "Wir haben immer viele Anfragen von Kindergärten und Schulen", sagt Keil über die mögliche Zielgruppe.

    Gespräche mit dem Neu-Ulmer Verein Kultur-Casino seien ebenfalls schon geführt und dieser mit ins Boot genommen worden, um einmal die Woche - wie schon in "Paul's Biergarten" - eine Plattform zu bekommen. Keil rechnet im Laufe der kommenden Woche mit einer Entscheidung seitens der Stadt.

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