In den Reihen der Jagdgenossen aus Buch, die sich im Gasthaus Spreng zur Jahreshauptversammlung trafen, waren wenige junge Gesichter zu finden. Die Neuwahlen gestalteten sich daher sehr langatmig. Für den noch amtierenden Vorsitzenden Paul Pfister und Wahlleiter Markus Wöhrle war es nicht einfach, Kandidaten für einen neuen Vorstand zu finden.
Aus Altersgründen ließen sich Reinhold Steck (40 Jahre Schatzmeister), Gottfried Konrad (20 Jahre Schriftführer) und Paul Pfister (zehn Jahre Vorsitzender) nicht mehr aufstellen. Die Wahlen ergaben für die nächsten fünf Jahre: Vorsitzender Josef Strigel, Stellvertreter Roland Biesenberger, Schatzmeister Helmut Rahn, Schriftführer Werner Egger, Beisitzer Wolfgang Ehrentreich und Manuel Berger, Kassenprüfer Ulrich Mazeth und Paul Pfister.
Die Schäden durch Schwarzwild nehmen zu
Thema bei der Versammlung war unter anderem ein Antrag der Gemeinde zum Biberabfang, dieser wurde nach Überprüfung eines Fachmannes nicht genehmigt. Die gezahlten Entschädigungen für entstandene Biberschäden durch das Landratsamt wurden von allen Jagdgenossen als zu gering befunden. Jagdpächter Werner Maucher in Begleitung von Jägerin Theresa Spreng sprach die zunehmenden Schwarzwildschäden an. Bisher gebe es noch kein wirksames Mittel, die Wildschweine von Feldern und Äckern fernzuhalten. Es wurde beschlossen, zur Beseitigung der Schäden den Mulcher einzusetzen. Das Saatgut wird an den reparierten Stellen mit der Hand ausgesät. Was seit Längerem auffällt: Dort, wo die vergorenen Restbestände aus Biogasanlagen auf den örtlichen Feldern als Dünger aufgebracht werden, sind nur minimale Wildschweinschäden zu finden. Daraus schlussfolgerten die Jagdgenossen, dass unter der hoch aufgebrachten und konzentrierten Dungschicht für das Wild keine Nahrung mehr zu finden sei.
Das Sterben der Rehkitze soll ein Ende haben
Weitere Beobachtungen: der erschreckende Rückgang des Niederwildes. Dagegen zeigte die Verbissaufnahme, die mit dem Beratungsförster Bernd Karrer vorgenommen wurde, ein unverändertes Ergebnis zum letzten Jahr. Sie wurde als tragbar eingestuft.
Zukunftsorientiert wird in Buch über moderne Maßnahmen nachgedacht, um dem Rehkitzsterben während der Erntezeit entgegenzuwirken. Hierzu möchte die Jagdgenossenschaft eine Wärmebildkamera mithilfe einer Drohne einsetzen. Informationen dazu gab der ortsansässige Kameramann und Drohnenpilot Rainer Backeler. Noch vor Sonnenaufgang muss die Suche abgeschlossen sein, denn nur solange es noch nicht zu warm ist, zeichnen sich die kleinen Körper der Kitze auf den Infrarot-Bildern deutlich vom kühleren Gras ab. Die Genossen einigten sich darauf, dass der Vorstand über eine Anschaffungssumme von 3000 Euro frei verfügen könne.
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