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Brauch: Noch bunter, noch größer

Brauch

Noch bunter, noch größer

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    Beim Herrichten des Osterbrunnens helfen in Burlafingen alle zusammen. Der Trachtenverein trifft sich jedes Jahr zum gemeinsamen flechten und malen.
    Beim Herrichten des Osterbrunnens helfen in Burlafingen alle zusammen. Der Trachtenverein trifft sich jedes Jahr zum gemeinsamen flechten und malen.

    Jedes Jahr wird der Osterbrunnen üppiger: So schmücken in diesem Jahr rund 7500 bemalte Eier das Prachtstück mitten in Burlafingen. Die Mitglieder des Historischen Trachtenvereins pflegen seit sieben Jahren den alten Brauch, der im Landkreis recht selten ist. Kurz vor Ostern ist in

    „Die Männer sind unentbehrlich bei der Arbeit“, sagt Vereinsvorsitzender Horst Müller. Sie sammeln vorab das Grünzeug ein, deponieren es im „Reinerhof“, schneiden es fürs Flechten in Büschel zurecht, oder bauen den Brunnen auf, zählt der Vorsitzende auf. Die Männer des Vereins waren es auch, die 2010 das Brunnengestell aus Metall geschmiedet haben.

    Indes war das weibliche Geschlecht mit ihrem Chef bereits im tiefsten Winter Woche für Woche im Vereinsheim gefragt. Es galt rund 700 neue ausgeblasene Hühner-Eier mit Acrylfarben zu bemalen und anschließend zu lackieren und die vorhandenen Eier wieder zu restaurieren, damit sie im Sonnenschein strahlen. Ob kirchliche Motive, Ostergrüße, Ornamente oder Blumen, der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, sagt Renate Müller, die stellvertretende Vorsitzende.

    Diese Arbeit müsse alle Jahre sein, denn nicht nur der Wind zerstöre die Gebilde am Brunnen, sondern auch so mancher Betrachter nehme im Vorbeigehen einfach ein „Eilein“ mit. Und schließlich soll der Brunnen jedes Jahr üppiger werden. So wurden noch zusätzlich 16 Doppelbögen geflochten – sie dienen als Einzäunung für die zwei 1,50 Meter hohen Eier (diese hat Renate Müller selbst zu Hause geflochten).

    Und auch für die „Osterschirme“, die die Kindergartenkinder gemacht haben, findet dort Platz. Finanziert wird der Brunnen (über 300 Euro Materialkosten) aus der Trachtengruppen-Kasse, für schätzt Horst Müller. Weshalb machen sich die Burlafinger die harte Arbeit? „Hier wird echtes Ehrenamt demonstriert“, sagt Vorsitzender Müller.

    Man arbeite gemeinsam, pflege die Tradition, habe etliche Wochen einen schönen Ortsmittelpunkt und nicht zuletzt würden Besucher nach Burlafingen gelockt.

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