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Blaubeuren: Luchs auf B492 bei Blaubeuren überfahren und tot geborgen

Blaubeuren

Luchs auf B492 bei Blaubeuren überfahren und tot geborgen

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    Auf der B28 ist ein Luchs überfahren worden.
    Auf der B28 ist ein Luchs überfahren worden. Foto: Andreas Arnold, dpa

    Ein Luchs ist auf der B492 zwischen Blaubeuren-Weiler und Schelklingen überfahren worden. Das männliche Tier wurde vom Wildtierbeauftragten des Alb-Donau-Kreises geborgen. Nun soll die Herkunft der großen Katze ermittelt werden, wie die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) kürzlich mitteilte. Dazu wird das tote Tier für weitere Untersuchungen an das Leibniz Institut für Zoo- und Wildtierforschung nach Berlin gebracht.

    Thomas Mack, Wildtierbeauftragter des Alb-Donau-Kreis und Forstrevierleiter in Dietenheim, hatte den Luchs nach dem Autounfall am vergangenen Freitag geborgen. Tage zuvor habe es bereits Meldungen von Privatpersonen und Jägern in der Region Ehingen und Lauterach gegeben, die einen Luchs gesehen haben wollen. Lediglich der belastbare Nachweis fehlte. Ob der Luchs auch durch den Kreis Neu-Ulm gezogen sein könnte, ist unklar.

    In Baden-Württemberg sind momentan zwei männliche Luchse mit Sendern ausgestattet – "Lias" im Donautal und "Toni" im Nordschwarzwald. Die scheuen Tiere sind für Menschen völlig ungefährlich und erbeuten vornehmlich Rehe und Gämsen, wie die FVA mitteilte. Nur selten greifen sie Schafe oder Ziegen an. Die größte Katzenart Europas steht als stark gefährdet auf der Rote Liste in Deutschland.

    Ein ähnlich seltener Fund wurde im April dieses Jahr im Landkreis Neu-Ulm gemacht. Zwischen Holzschwang und Hausen wurde ein Wolf von einem Auto erfasst. Wölfe waren in Deutschland seit dem 19. Jahrhundert ausgestorben, erst seit Ende der 1990er-Jahre gibt es wieder einige Rudel oder auch Paare und Einzeltiere. In Bayern sind Wölfe nach wie vor extrem selten.

    Luchs im Alb-Donau-Kreis: Wildtier war bis ins späte Mittelalter in Mitteleuropa verbreitet

    Luchse waren nach Angaben der FVA bis ins späte Mittelalter in ganz Mitteleuropa verbreitet. Vor 40 Jahren wurden sie in der Schweiz aktiv angesiedelt. Seit den 90er Jahren ist von dort die Zuwanderung einzelner ausschließlich männlicher Luchse nach Baden-Württemberg nachgewiesen.

    Vermutlich aufgrund fehlender weiblicher Luchse ließen sie sich nicht über eine längere Zeit hier nieder. Seit 2004 konnten 13 verschiedene Tiere in Baden-Württemberg nachgewiesen werden. Fünf Luchse wurden bisher mit Halsbandsendern ausgestattet, die wichtige Informationen über die Wanderung und das Verhalten der Luchse sammeln. (krom mit az/dpa)

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