Wie berichtet plant ein Investor im Steinhäule eine Anlage mit einer Leistung von drei Megawatt, im Stadtteil Steinheim soll ein Kraftwerk mit einem Megawatt gebaut werden. Bisherige Anlagen im Landkreis leisten meist deutlich unter einem Megawatt. Für den Betrieb der geplanten Neubauten würden zusätzlich riesige Mengen an Mais benötigt, Maisfelder aber seien "ökologisch tote Fläche", warnt Naturschützer Kurus-Nägele. Beim Maisanbau würden viel Kunstdünger und chemische Pflanzenschutzmittel eingesetzt, "da lebt dann nichts mehr". Wenn Mais dann nicht mehr als Futterpflanze, sondern als reiner Energieträger gesehen werde, sei zu befürchten, "dass alle Hemmungen fallen, was den Einsatz von Chemie oder gentechnisch verändertem Saatgut betrifft". Zudem, fürchtet der Biologe, werde der explodierende Bedarf an Mais dazu führen, dass immer mehr Wiesen umbrochen würden. Wiesen, die laut Kurus-Nägele ökologisch wertvoll sind, Nahrung für Bienen und andere Insekten bieten, die wiederum Vögel und Fledermäuse anlocken. Wiesenbrüter wie die Feldlerche seien ohnehin stark gefährdet. Auch Störche fänden in der Region dann nicht mehr genügend Nahrung, glaubt der Umweltschützer.
Neu-Ulm