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Bildung: Senden braucht schnell mehr Kita-Plätze

Bildung

Senden braucht schnell mehr Kita-Plätze

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    Senden braucht schnell mehr Betreuungsplätze in Kindergärten und -krippen. Einige kurzfristige Lösungen wurden nun im Stadtrat angeleiert.
    Senden braucht schnell mehr Betreuungsplätze in Kindergärten und -krippen. Einige kurzfristige Lösungen wurden nun im Stadtrat angeleiert.

    Es sind dramatische Zahlen: In der Stadt Senden fehlen aktuell 250 Plätze im Kindergarten und 120 in der Krippe. So viele Kinder stehen laut Stadtverwaltung auch tatsächlich auf der Warteliste. Und bekanntlich sind Kommunen dazu verpflichtet, Plätze für die Kinderbetreuung zur Verfügung zu stellen, Eltern haben einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Wenn dieser nicht gewährleistet wird, muss die Stadt mit Klagen rechnen.

    Damit ist Senden in einer Zwickmühle: Kindergärten zu bauen, ist teuer, aber genug Plätze sollen natürlich trotzdem her. Und es ist nicht so, dass die Stadt nichts tut – in den vergangenen Monaten hat der Stadtrat Neubauten von Kindergärten genehmigt, teilweise wird angebaut oder anders erweitert. Doch zum einen dauert es, bis die geplanten Gebäude fertiggestellt sind, zum anderen reichen selbst die neuen Gruppen noch nicht aus.

    Walter Gentner ist bei der Stadt zuständig für Kindergärten. Er sagt, der Bedarf bleibe hoch. Er hat dem Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung nun aktuelle Möglichkeiten aufgezeigt, dieses Defizit zu mindern – doch von heute auf morgen geht es dennoch nicht. Insgesamt fehlen aktuell 13 Kindergarten- und zwölf Krippengruppen.

    Die Stadträte haben sich in der jüngsten Sitzung auf einige Punkte geeinigt. Es gab auch Kritik an der Verwaltung, die Zahlen seien schließlich schon älter und das Problem länger bekannt: „Warum haben wir das nicht schon lange auf der Tagesordnung gehabt?“, fragte Helmut Meisel (Grüne). Vor allem im Kindergarten in Ay ist die Lage prekär: Er soll um zwei Gruppen erweitert werden, zudem bekommen die Erzieher dort einen Sozialraum. Im Moment verbringen die Mitarbeiter laut Verwaltung ihre Pausen teilweise im Auto, weil es keine Möglichkeit gibt, sich zurückzuziehen. Darüber zeigten sich neben Maren Bachmann und Hans Ullrich (beide SPD) zahlreiche andere Vertreter des Gremiums erstaunt und sahen dringenden Handlungsbedarf. In Witzighausen soll zudem die ursprünglich als Mehrzweckraum angedachte Fläche in einen Gruppenraum umgewandelt werden. Dies sei mit 50000 Euro relativ günstig zu machen, sagte Gentner. Diese Lösung ist aber nur befristet auf etwa fünf Jahre, man habe schließlich nicht umsonst einen Mehrzweckraum gewollt, sagte Edwin Petruch (Freie Wähler).

    Claudia Schäfer-Rudolf (CSU) schlug vor, mit dem Neubau weiterer großer Kindertagesstätten zu warten. „Es wäre nicht fair, so eine Entscheidung nicht im neuen Gremium zu besprechen.“ Die Verwaltung könne jedoch bereits mit dem Landratsamt und der katholischen Kirche sprechen, ob sich der geplante Kindergarten an der Weberei noch ein wenig vergrößern ließe. Theoretisch ist dies laut Verwaltung um zwei Krippengruppen gut machbar.

    Ein Problem dürfte in den kommenden Jahren auch das Personal sein. Denn selbst wenn es genug Plätze gibt – der Fachkräftemangel ist in den Kitas spürbar. Und auch die finanzielle Seite ist eine Herausforderung, denn jede weitere Gruppe kostet die Stadt im Unterhalt mehr. Für die kindbezogene Förderung muss Senden 2020 rund 2,2 Millionen Euro zuschießen. Die Defizite in den laufenden Betriebskosten, die die Kommune größtenteils oder vollständig bezahlt, belaufen sich auf 1,2 Millionen Euro.

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