Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Benzin: Schreck an der Zapfsäule

Benzin

Schreck an der Zapfsäule

    • |
    Beim Blick auf die Preistafel an den Tankstellen vergeht den meisten Autofahrern in diesen Tagen das Lachen.
    Beim Blick auf die Preistafel an den Tankstellen vergeht den meisten Autofahrern in diesen Tagen das Lachen. Foto: Foto: Kerstin Junginger

    Neu-Ulm Schon wenn Cinja Schwiedel auf die Tankstelle zufährt, wandert ihr Blick besorgt zur Preistafel. Denn die Spritpreise klettern momentan täglich – immer steiler nach oben. „Langsam habe ich das Gefühl, gar nichts mehr für mein Geld zu bekommen“, sagt die Finningerin. „Ich bin Auszubildende und arbeite inzwischen nur noch für einen vollen Tank.“ Wenn der Liter Superbenzin teils mehr als 1,60 Euro kostet, ist das auch kein Wunder. Sogar für Diesel müssen Autofahrer in diesen Tagen rund 1,45 Euro berappen. Die Ölmultis begründen die Erhöhung mit den Unruhen in Libyen, denn das Land ist einer der wichtigsten Rohöllieferanten.

    Auch den Tankstellenbesitzern bereitet der rasante Preisanstieg Sorgen. „Die Kunden schimpfen zwar über die Politik und die Ölkonzerne, aber bei uns bleibt letztendlich das Geschäft aus“, sagt ein Mitarbeiter der OMV-Tankstelle in Offenhausen. Die Kundschaft fahre zwar noch an der Tankstelle vor, blicke dann aber kopfschüttelnd zur Anzeigentafel und tanke nur so viel wie dringend nötig.

    Autofahrerin Sandra Grund aus Pfuhl erklärt, das sie seit der exorbitanten Preiserhöhung genauer darauf achte, wohin die Autofahrt geht. „Ich überlege zum Beispiel, ob ich nicht zwei Dinge in einem Aufwasch erledigen kann, um das

    Ungünstig auf so manchen Geldbeutel wirkt sich außerdem die Einführung des neuen Biosprits E10 aus. Der ist zwar rund fünf Cent günstiger als Superbenzin – doch bei Weitem nicht alle Autos vertragen das neue Gemisch. Wer einen älteren Wagen fährt oder sich nicht sicher ist, der muss an der Zapfsäule zu Superbenzin greifen – und das ist mittlerweile genauso teuer wie die Spritsorte Super Plus mit höherer Oktanzahl.

    Weil es bei der Frage „Biosprit: ja oder nein?“ also um bares Geld geht, ist es verständlich, dass die Autofahrer an den Tankstellen ganz genau nachfragen. „Diese Woche war ich mir beim Tanken wirklich nicht sicher, ob ich meinem Auto den neuen Sprit überhaupt zumuten kann“, schimpft Lisa Bachteler aus Reutti. Wie die junge Frau sind viele Autofahrer verunsichert, ob ihr Wagen den Kraftstoff mit einem zehnprozentigen Bioethanolanteil überhaupt verträgt. „Doch wir können nur an den Hersteller verweisen“, sagt der Filialleiter einer Ulmer Tankstelle. „Sollten wir unbeabsichtigt falsche Informationen herausgeben und das Auto riskiert einen Motorschaden, wären wir schließlich mit schuld.“ Mancher Autofahrer sei inzwischen so genervt, dass er ernsthaft überlege, auf einen Autogasantrieb umzurüsten, erzählt der Tankstellenbetreiber weiter. Bei den momentanen Preisen schaue sich die Kundschaft eben nach Alternativen um.

    Verträglichkeit Welche Autos den neuen Biosprit E10 vertragen, ist unter www.dat.de/e10 nachzulesen. Weitere Infos gibt es bei Händlern und Herstellern.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden