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Holzheim: Baugebiet an der Leibi kommt: So funktioniert der Hochwasserschutz

Holzheim

Baugebiet an der Leibi kommt: So funktioniert der Hochwasserschutz

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    Mit einer größeren Mulde am Westrand des Holzheimer Schulsportgeländes (im Hintergrund links) soll jetzt die Hochwassergefahr für das geplante Neubaugebiet an der Leibi entschärft werden.
    Mit einer größeren Mulde am Westrand des Holzheimer Schulsportgeländes (im Hintergrund links) soll jetzt die Hochwassergefahr für das geplante Neubaugebiet an der Leibi entschärft werden. Foto: Willi Baur

    Einer Realisierung des geplanten Neubaugebiets an der Leibi in Holzheim steht nach Lage der Dinge wohl nichts mehr im Wege. Am Mittwoch hat sich der Gemeinderat nach einer kurzen Diskussion einvernehmlich auf eine Lösung zum Hochwasserschutz verständigt und damit die mutmaßlich letzte Hürde im Bebauungsplanverfahren abgeräumt. Zur Sprache kamen in diesem Zusammenhang auch die neuerlichen anonym verfassten Briefe, unter anderem an mehrere Ratsmitglieder.

    Die Vorgaben der beteiligten Behörden waren klar, deren Umsetzung letztlich unproblematisch: Ein Retentionsvolumen von 75 Kubikmetern muss geschaffen werden, um bei einem Jahrhunderthochwasser der Leibi die westliche Häuserzeile des künftigen Wohngebiets vor "Ausuferungen" des gemeinhin harmlosen Baches zu schützen. Für Gemeinderat Armin Frank (CSU/Dorfgemeinschaft) war besagte Wassermenge "eine Lachnummer", Ratskollege Martin Volk (UWH) beschrieb sie anschaulich als "Volumen einer Doppelgarage".

    Mulde vom Volumen einer Doppelgarage soll Überflutungen verhindern

    Eine Mulde am Westrand des Schulsportgeländes, rund 90 Meter lang und acht Meter breit, soll die insbesondere vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth befürchtete Überflutung des Baugebiets nun verhindern. Zwei Auslässe zur Leibi sollen verhindern, dass sich die Mulde nach Abfließen des Wassers zur "Fischfalle" entwickelt.

    Bedenken dieser Art wegen hatte das Ulmer Fachbüro SAG-Ingenieure vorgeschlagen, weitere denkbare und untersuchte Lösungsansätze zu verwerfen, unter anderem die Tieferlegung benachbarter Feldwege. "Mit der Schaffung dieser relativ unauffälligen Mulde greifen wir nur minimal in den Geländebestand ein, auch in die hier vorhandene Hecke", warb SAG-Mann Karl Rösch für die Maßnahme, deren voraussichtliche Kosten er auf rund 29.000 Euro bezifferte.

    Holzheim: Diskussionen um anonyme Briefe zu Baugebiet an der Leibi

    "Verschwindend gering im Verhältnis zum Erschließungsaufwand insgesamt und absolut vertretbar", nannte Bürgermeister Thomas Hartmann das Ergebnis. Weitaus teurer wäre demgegenüber ein Verzicht auf die vier westlichen Bauplätze des Wohngebiets. Letzteres war in den kürzlich anonym verschickten Schreiben erneut gefordert worden.

    "Künftig werden wir uns davon nicht mehr angesprochen fühlen", machte Hartmann dazu eingangs deutlich, "ein Dialog wäre besser". Mehrere Ratsmitglieder pflichteten ihm bei, teilweise auch verbunden mit heftiger Kritik am Stil des Vorgehens. Die Gemeinderätinnen Caroline Nähring und Alexandra Seeburger (beide CSU/Dorfgemeinschaft) etwa vermuteten dabei "den Versuch, den Gemeinderat zu spalten und die Fraktionen gegeneinander aufzubringen". Ihre Kollegin Dagmar Sokol-Prötzel (Grüne) sah in den anonymen Schreiben derweil eher die Absicht, "das Baugebiet mit allen Mitteln zu verhindern".

    Gleichwohl plädierte das Gremium unisono für ein Ende der versteckten Aktionen und einen offenen Austausch. Weiteren Aussagen am Ratstisch zufolge lagen die unbekannten Verfasser inhaltlich offenbar so falsch nicht. "Die Dinge sind fundiert recherchiert", meinte Liane Bieniasz (UWH), "sie zeugen von Fachkunde und Kompetenz", attestierte Jörg Jehle (FWG), der zudem einräumte: "Einige Bedenken wurden ja auch bestätigt."

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