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Ay: Ayer Kindergarten verteuert sich um 420.000 Euro

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Ayer Kindergarten verteuert sich um 420.000 Euro

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    Der Kindergarten in Ay soll erweitert werden.
    Der Kindergarten in Ay soll erweitert werden. Foto: Angela Häusler

    Rund 420000 Euro teurer als gedacht wird der geplante Anbau am Ayer Kindergarten. Das machten Planer und Verwaltung am Dienstag im städtischen Ferienausschuss deutlich. Damit käme der Bau auf mehr als eine Million Euro. Dem Ausschuss war das zu viel für eine Ad-hoc-Zustimmung. Nun soll der Stadtrat entscheiden.

    Der Kindergarten Ay ist für die derzeitigen Anforderungen zu klein – aus diesem Grund beschloss der Stadtrat bereits im Dezember 2018, den Altbau um zusätzliche Räume zu erweitern. Ein Gebäudeteil in Holzrahmenbauweise war an der Westseite geplant, der Um- und Anbau sollte insgesamt 618000 Euro kosten. Jetzt geht Planer Jörg Mangold von 1,05 Millionen Euro aus. Die Summe hat sich nach Angaben der Verwaltung erhöht, weil die Planung „zukunftsorientiert weiterentwickelt“ wurde. Das bedeutet: Die Grundfläche des Anbaus fällt um 60 Prozent größer aus.

    Neuer Gruppen- und Mehrzweckraum für den Kindergarten

    Es entsteht nach den aktuellen Plänen nicht nur ein weiterer Gruppen-, sondern auch ein Mehrzweckraum. Dazu kommen weitere Sanitärräume für Kinder, Personal sowie Eltern, inklusive Behinderten- und Herrenklo. Denn mittlerweile arbeitet auch männliches Betreuungspersonal im Kindergarten, im Haus gibt es für das 17-köpfige Personal aber nur eine Toilette. Auch eine kleine Küche soll nach der neuen Planung in dem Anbau Platz finden. Dazu kommen Umbauten im Bestandsgebäude. Die Veränderungen seien auf Wunsch des Kindergartenteams eingeplant worden, erklärte der Architekt, „wir können es leider nicht günstiger präsentieren“. Es handle sich nun um „eine andere Bau-Idee“, weil es um eine dauerhafte Lösung gehe, so Bürgermeister Raphael Bögge, „daher haben wir auch andere Kosten“. Dass bei Planungen nachjustiert werden müsse, sei normal.

    Doch die Steigerung bereitete der Mehrheit des Ausschusses Sorgen: Es fehlen Informationen, so der Tenor. „Ein schöner Bau – aber wir sollten die Kosten im Auge behalten“, mahnte etwa Hans-Manfred Allgaier (CFW/FWG). Eine „ungute Situation“ ergebe sich wegen des Termindrucks fand Michael Hanser (CSU). Denn die Frist für den Zuschussantrag beim Freistaat endet für dieses Jahr am 31. August, die Entscheidung müsse also nach dem Motto „friss oder stirb“ erfolgen, „das finde ich unfair“. Warum die Verteuerung nicht schon früher, etwa im Ferienausschuss vor drei Wochen, Thema geworden sei, fragte Kollegin Claudia Schäfer-Rudolf, „das hätte man kommunizieren müssen“. Es sei nicht nachvollziehbar, durch welche Maßnahmen die Kostenmehrung verursacht würde, bemängelte

    Räte bemängeln fehlende Liste über Kosten

    Eine solche Liste gebe es schon, so der Bürgermeister. Sie liege aber nicht vor, bemängelte Anton Leger (BiSS), der fand, der Anbau werde so zu einem „Wunschkonzert“ und komme jetzt viel zu teuer, „wir geben für einen Raum mit Zusatzeinrichtungen eine Million aus“. Eine Container-Lösung wäre viel günstiger gewesen, meinte er. Und es gehe auch nicht, schon jetzt 420000 Euro im Vorgriff auf den Haushalt 2020 zu genehmigen, „das mache ich nicht mit“. So sah es Heinz-Peter Ehrenberg (Grüne) ebenfalls, der lieber zur ursprünglichen Planung zurückkehren wollte. Am Ende entschieden sich zehn der 15 Ausschussmitglieder für eine Vertagung in den Stadtrat. Zudem sollen nähere Informationen über die Änderungen vorgelegt werden.

    Ob und in welcher Höhe Senden Zuschüsse aus dem bayerischen Investitionsprogramm für Kinderbetreuung erhält, ist noch nicht klar. Über eine Fortsetzung des Förderprogramms, das zunächst bis 2020 läuft, entscheidet der Landtag. Dass die Förderung weitergeht, halte er für wahrscheinlich, sagte Bögge.

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