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Augsburg/Weißenhorn: Weißenhorner Verleger Anton Konrad bekommt wichtigen Kulturpreis

Augsburg/Weißenhorn

Weißenhorner Verleger Anton Konrad bekommt wichtigen Kulturpreis

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    Der Weißenhorner Verleger und Kreisheimatpfleger Anton H. Konrad (vorne Mitte) freut sich über die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung. Neben ihm steht seine Frau Christl, links neben ihm der weitere Preisträger Christoph Emmendörffer. Hinten links stehen die Laudatoren und Stiftungs-Vorstände Rolf Kießling und Hans Frei.
    Der Weißenhorner Verleger und Kreisheimatpfleger Anton H. Konrad (vorne Mitte) freut sich über die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung. Neben ihm steht seine Frau Christl, links neben ihm der weitere Preisträger Christoph Emmendörffer. Hinten links stehen die Laudatoren und Stiftungs-Vorstände Rolf Kießling und Hans Frei. Foto: Bernd Hohlen

    Große Auszeichnung für den Weißenhorner Verleger und Heimatpfleger Anton H. Konrad: Im prunkvollen Felicitassaal des Augsburger Maximilianmuseums erhielt der 81-Jährige am Mittwochabend den „Pro-Suebia-Preis“ für Kultur der Dr.-Eugen-Liedl-Stiftung. Den mit 10.000 Euro dotierten Preis verleiht die in Neusäß bei Augsburg ansässige Einrichtung für besondere kulturelle Leistungen in Schwaben. Der Gründer und Namensgeber der Stiftung setzte sich schon zu Lebzeiten intensiv für den Erhalt der schwäbischen

    Bevor Hans Frei, Vorstand der Dr.-Eugen-Liedl-Stiftung und Lehrbeauftragter für Kulturgeografie, in seiner Laudatio am Mittwochabend den Weißenhorner ehrte, verwies er sichtlich erfreut auf die mehr als hundert Besucher. Sie seien nahezu aus allen Gegenden Schwabens gekommen: „Von der Donau bis zum Allgäu. Von der Iller bis zum Lech und natürlich aus dem Landkreis Neu-Ulm.“ Dann folgte eine ausführliche Laudatio auf den Preisträger: „Für viele, besonders für die, die sich mit der Kunst in Schwaben beschäftigen, ist Anton H. Konrads Name ein Markenzeichen für inhaltsreiche, wichtige und schöne Bücher“, lobte Frei. Er verwies auf die mehr als 50-jährige Verlagstätigkeit, in der Konrad annähernd 600 Publikationen in seinem Verlag in Weißenhorn veröffentlichte. „Wobei ihn seine Frau Christl großartig unterstützt hat“, vergaß der Stiftungsvorstand nicht zu erwähnen.

    Ein umfangreiches Verlagsprogramm

    Im Verlagsprogramm des Preisträgers sind unter anderem Kirchenführer, Künstlermonografien, Stadtgeschichten, Stadtansichten, Biografien, Bücher über Landeskunde, Krippenbücher, Werke in schwäbischer Mundart sowie Reiseberichte aus Schwaben erschienen. Besonders lobte Frei Konrads „Blick in den Raum“, wie er es nannte. Er meinte damit die Ausstattung der Bücher mit Karten, Ansichten, Luftbildern, die den Leser die beschriebene Region auch optisch erfassen lässt. Konrads Tätigkeit als Heimatpfleger blieb ebenfalls nicht unerwähnt. „Heimatpflege“, sagte der Laudator, „das hatte damals wenig Ansehen.“ Und das wisse er aus eigener Erfahrung. Das überschäumende Wirtschaftswachstum übertrumpfte alles Historische und den Einsatz für Baudenkmäler habe man als nostalgischen Einsatz belächelt und gesagt: „Weg mit dem G‘lump“. Dass dies heute nicht mehr so sei, ergänzte der Professor, „dazu hat Anton Hubert Konrad seinen gewichtigen Teil mit beigetragen“.

    In einem Gespräch anlässlich seines 80. Geburtstags im Mai 2017 hatte Konrad selbst berichtet, er habe bis 1973 als Kreisheimatpfleger wenig Handhabe gehabt. Denn erst seit diesem Jahr gibt es das bayerische Denkmalschutzgesetz. Er sei kein Manager, sondern kenne die Archive auch von innen, sagt der gebürtige Illertisser über sich selbst. Das Ehepaar Konrad bewohnt das alte Schulhaus in Weißenhorn, in dem auch der Verlag untergebracht ist. Die Buchproduktion haben beide vor über drei Jahren an ihren jüngeren Sohn Christoph übergeben.

    Als weiteren „Pro Suebia“-Preisträger zeichnete die Dr.-Eugen-Liedl-Stiftung am Mittwochabend Christoph Emmendörffer aus. Er ist seit 20 Jahren Leiter des Maximilianmuseums in Augsburg. In seiner Laudatio lobte Rolf Kießling, Historiker und weiterer Vorstand der Stiftung, dessen kulturhistorische und sozialgeschichtliche Leistung. Emmendörffer sei jemand, der sein Haus ins Bewusstsein der Bürger heben wollte, um die Schätze dieses Haues in ihrer Bedeutsamkeit zu begreifen. (mit jsn)

    Lesen Sie dazu auch: Ein Buch über Hexen, Herren und Heilige. Ein Porträt über den Verleger lesen Sie hier: Anton H. Konrad stellt die Heimat in Büchern vor.

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