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Senden: Aldi baut neue Filiale auf dem Festplatz in Senden

Senden

Aldi baut neue Filiale auf dem Festplatz in Senden

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    Die bestehende Aldi-Filiale in Senden soll weichen, sobald die neue gebaut ist. An diesem Ort soll in Zukunft der Sendener Festplatz sein.
    Die bestehende Aldi-Filiale in Senden soll weichen, sobald die neue gebaut ist. An diesem Ort soll in Zukunft der Sendener Festplatz sein. Foto: Alexander Kaya

    Der Discounter Aldi will in Senden eine neue Filiale bauen - und das an prominenter Stelle: Der moderne Neubau soll auf dem Sendener Festplatz an der Ecke Berliner/Königsberger Straße entstehen. Also genau dort, wo normalerweise regelmäßig Flohmärkte und andere Aktionen stattfinden.

    Dafür, so sehen es die Pläne zwischen Stadt und Unternehmen vor, soll der Festplatz einen neuen Standort bekommen, nämlich auf dem Grundstück der bisherigen Aldi-Filiale an der Danziger Straße. Das Unternehmen plant aber noch mehr auf dem Festplatz - vor allem in die Höhe.

    Aldi und die Stadt Senden sind in ersten Gesprächen übereingekommen, für das Vorhaben zwei Grundstücke zu tauschen: den Festplatz - der der Stadt Senden gehört - gegen die Fläche, auf der die derzeitige Aldi-Filiale steht. Der Sendener Stadtrat wurde in einer nicht öffentlichen Sitzung bereits über die Pläne informiert und sei dem Vorhaben generell positiv gegenübergestanden, teilte Sendens Bürgermeisterin Claudia Schäfer-Rudolf mit. In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses stellte Alexander Kunerth, Projektentwickler bei Aldi, nun die groben Pläne vor. Das Unternehmen sei in Senden schon lange auf der Suche nach einem neuen Standort gewesen. Die derzeitige Filiale sei in die Jahre gekommen und liege abseits, müsse also gezielt angefahren werden. "Vor einem Jahr sind wir dann mit dem Tausch-Vorschlag an die Stadtverwaltung herangetreten", sagte Kunerth.

    Die neue Aldi-Filiale soll auf dem Festplatz in Senden entstehen.
    Die neue Aldi-Filiale soll auf dem Festplatz in Senden entstehen. Foto: Alexander Kaya

    Die Pläne für das neue Gebäude sehen so aus: Auf dem Festplatz wird eine neue, moderne Aldi-Filiale mit 1300 Quadratmetern Verkaufsfläche gebaut. Auf einer Teilfläche des Daches der Filiale sollen weitere Stockwerke entstehen, insgesamt vier Geschosse mit je circa 1000 Quadratmetern Fläche. Das Gebäude wird also insgesamt aus fünf Ebenen bestehen. Im ersten Stock soll nach den derzeitigen Plänen des Unternehmens eine gewerbliche Kindertagesstätte, beispielsweise für die Kinder dortiger Angestellter, oder ein Fitnessstudio einziehen. Das sei deswegen so gut geeignet, weil diese Mieter die übrige Dachfläche der Aldi-Filiale nutzen können, etwa für einen Kita-Garten oder Outdoor-Fitness, sagte Kunerth. "So können die Kinder an die Luft, es besteht jedoch keine Gefahr durch umherfahrende Autos."

    Büros sollen über der neuen Aldi-Filiale in Senden entstehen

    Auf den anderen Stockwerken sollen Büros entstehen, der Discounter stellt sich Mieter aus den Bereichen Gesundheit oder IT vor. Im obersten Geschoss wäre auch eine Terrasse möglich, so Kunerth. Doch dies alles seien bislang lediglich Vorüberlegungen. Die Fassade sollen große Glasflächen zieren, Aldi wolle insgesamt etwas "Schönes und architektonisch Wertvolles gestalten". Das Unternehmen sei sich dessen bewusst, von einer 1-c- in eine 1-a-Lage umzuziehen. Es solle ein repräsentativer Bau werden, der sich "im positiven Sinne von der Nachbarbebauung abhebt", sagte Kunerth.

    Vergleichsweise schön soll auch der Parkplatz mit rund 200 Stellplätzen werden: Die 13 Lindenbäume, die das Gelände säumen, bleiben in jedem Fall stehen. So hat es der Bauausschuss auf Antrag der Freien Wähler auch noch mal eigens festgesetzt. Auf dem Parkplatz ist zudem ein Backshop mit Außenbestuhlung geplant.

    Bürgermeisterin Claudia Schäfer-Rudolf bezeichnete den Tausch als positiv für die Stadt. Durch die Pläne des Unternehmens werde der Gewerbeanteil im Sendener Norden erhöht, der Handel jedoch bleibe gleich. Das wirke sich am Ende positiv auf die Steuereinnahmen der Stadt aus, schon lange bestehe bekanntermaßen das Ziel, mehr Gewerbesteuer einzunehmen. Gleichzeitig verliere Senden nicht seinen Festplatz. Und das Beste sei, dass Senden Herr des Verfahrens bleibe. "Wir können mitreden und für uns wichtige Dinge festlegen", sagte Schäfer-Rudolf. Das sei auch in Aldis Sinn, da das Unternehmen ebenso ein wertiges Gebäude wolle.

    Aldi in Senden: Jetzt beginnen die Planungen

    Nun muss zunächst ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden, der etwa hergenommen wird, wenn es sich um nur ein konkretes Projekt handelt. Im Zuge dieses Plans werden weitere Formalitäten geklärt, beispielsweise ein Vertrag dazu, dass Aldi ganz oder teilweise die Kosten für die Planung übernimmt. Der Bauausschuss beschloss die Aufstellung des Plans und bewilligte die zeitgleich gestellte Bauvoranfrage des Unternehmens. Dazu gab es im Ausschuss Unstimmigkeiten. Helmut Meisel (Grüne) hätte diesen Schritt gerne erst gemacht, wenn der Bebauungsplan samt Verträgen vorliegt. Der vorgeschlagene Weg sei mit dem Landratsamt abgestimmt, erklärte Verwaltungsmitarbeiterin Ursula Walter. Die Bauvoranfrage bleibe liegen, bis der Bebauungsplan so weit sei. Die Stadt Senden wolle sich in dieser Hinsicht als zuverlässiger Partner für Investoren zeigen, erklärte die Bürgermeisterin. "Ich werbe für ein Signal von uns, damit Aldi seine Hausaufgaben machen kann." Das Unternehmen brauche die Sicherheit, um in die detaillierte Planung zu gehen, "aber natürlich hält Aldi sich dabei auch an unsere Vorgaben".

    Xaver Merk (Linke) erinnerte sich an alte Pläne aus den 90ern, als die Drogeriekette Müller ebenso auf dem Festplatz erweitern wollte. Damals habe man aber kein Tausch-Grundstück angeboten bekommen, das jetzige Angebot sei deswegen deutlich besser. "Wir müssen das Beste für die Stadt rausholen." Auch Edwin Petruch (Freie Wähler) bezeichnete den Tausch als Win-win-Situation für beide Seiten.

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