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Ärger ums Geld

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Ärger ums Geld

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    Beim TSV Pfuhl gibt es Ärger ums Geld.
    Beim TSV Pfuhl gibt es Ärger ums Geld. Foto: Ulrich Weigel

    Pfuhl Für den fast 3000 Mitglieder starken TSV Pfuhl eine einmalige Sonderzahlung in Höhe von 18 Euro pro Person für das laufende Geschäftsjahr zu leisten, hat die Mehrheit der anwesenden Vereinsangehörigen bei der zum Teil hitzigen gut dreistündigen Mitgliederversammlung im Foyer der Seehalle abgelehnt. Und das, obwohl die Vorstandsmitglieder des TSV, Patrick Winter und Johannes Stingl, eindrücklich auf die angespannte finanzielle Situation des Vereins hinwiesen. Diejenigen, die den Antrag auf den Sonderbeitrag ablehnten, fühlten sich nicht ausreichend über die Gründe der Schieflage informiert. Diese sei allerdings für Stingl, der die finanzielle Situation schilderte, „kein Grund zur Panik“. Man müsse aber vorbauen, zumal erhöhte Kosten auf den Verein zukämen.

    Vor allem benötige der TSV Pfuhl im Herbst dringend einen hauptamtlichen Geschäftsführer, da die anstehenden Aufgaben, die unter anderem durch die neue Datenschutzgrundverordnung entstünden, sonst nicht zu bewältigen seien. Aus dem Kreis der Mitglieder erklärte sich niemand bereit, den Vorstand, aus dem Ende Mai Sina Watzl aus persönlichen Gründen ausgeschieden ist und der nun nur noch aus zwei Personen besteht, zu unterstützen. Bei den Neuwahlen stellte sich niemand für die Ämter als Vergnügungswart, Pressewart und Fahnenträger zur Verfügung. Gewählt wurde nur Hans Ott als neuer Kassenprüfer.

    Rein sportlich hatte der TSV Pfuhl ein gutes Jahr 2017 hinter sich, wie eigentlich aus allen Abteilungen übereinstimmend berichtet wurde. Die Turner als Aushängeschild des Vereins freuen sich unter anderem, dass der Mitgliederstand in ihrer Abteilung auf 1200 angewachsen ist.

    Weniger gut steht der Verein wirtschaftlich dar. Hier legte Stingl Zahlen vor und beschäftigte sich mit der zu erwartenden wirtschaftlichen Situation für das laufende und das kommende Jahr. Während es beim „Gesamtverein“, der aus den einzelnen Abteilungen besteht, im Geschäftsjahr 2017 nicht ganz schlecht ausgesehen habe, seien vom „Hauptverein“ – im Prinzip der gesamte Verwaltungsapparat – nur rund 1300 Euro erwirtschaftet worden. Ein deutlich geringeres Ergebnis als in den Vorjahren. Wobei es ein Minus gegeben hätte, wenn der Förderverein der Turner nicht 11800 Euro beigesteuert hätte.

    Was die Zukunft anbetrifft, sieht der stellvertretende Vorsitzende allerdings einen erhöhten Finanzbedarf. „Es wird ein weiteres Anwachsen der Übungsleitervergütungen geben“, teilte Stingl beispielsweise mit. „Die Mehrausgaben hierfür dürften alleine 39000 Euro betragen.“ Ab September müsse man einen Geschäftsführer beschäftigen. Es gebe im Geschäftszimmer wie im Vorstand Überlastungstendenzen. „Diskussionen über eine neue Finanzordnung im Verein brachten kein einheitliches Ergebnis. Wir müssen die Dinge jetzt schnell regeln“, so Stingl.

    Genau das wollte die Mehrheit der Mitglieder jedoch nicht. Für den Antrag von Hans Ott, keinen Sonderbeitrag zu erheben und nicht zwingend nötige Ausgaben für den Sportbetrieb zurückzustellen, votierten 54 Mitglieder, dagegen stimmten 44. Abgestimmt werden musste trotzdem über den Antrag des Vorsitzenden des Fördervereins, Jochen Scheuerer, 18 Euro Sonderbeitrag für 2018 zu erheben. Hier lautete das Abstimmungsergebnis: 50 Gegenstimmen und 44 Stimmen dafür. Abgeschmettert wurde auch der ebenfalls von Scheuerer eingebrachte Antrag, dem Vorstand mehr finanzielle Entscheidungsbefugnis zuzugestehen, damit er im Fall des Falles, schnell und unkompliziert handeln kann.

    Ein vielleicht verhängnisvoller Abend für den Vorstand, zumal Patrick Winters Appelle an die Solidarität und seine Worte „Die Mitglieder entscheiden, ob die Qualität des Vereins gehalten werden kann“ ziemlich ungehört verhallten. Der TSV Pfuhl sieht unruhigen Zeiten entgegen.

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