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Zaisertshofen: Was für ein Theater um einen Heilsbringer namens Joschi

Zaisertshofen

Was für ein Theater um einen Heilsbringer namens Joschi

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    Der vermeintliche Gesundheitsapostel Joschi, ein zwielichtiger Betrüger, dreht den Damen nicht nur Verträge für teure Hausgeräte, sondern auch ein Wellness-Wochende à la Kneipp an, das sich als großer Flop erweist.
    Der vermeintliche Gesundheitsapostel Joschi, ein zwielichtiger Betrüger, dreht den Damen nicht nur Verträge für teure Hausgeräte, sondern auch ein Wellness-Wochende à la Kneipp an, das sich als großer Flop erweist. Foto: Franz Issing

    Selten wurde im Saal des Bäckerwirts so viel gelacht und anhaltend Beifall auf offener Szene geklatscht: Darüber waren sich die Premierenbesucherinnen und -besucher der Komödie „So viel Krach in einer Nacht“ einig. Einmal mehr war es der Laienspielgruppe des Theater- und Gesangvereins „Harmonie“ gelungen, ihre Fans mit einem Stück von Lustspielautor Gerd Gombold zu begeistern. Mit dem Publikum freuten sich die Regisseure Willibald Zaunberger und Michael Mayer über die Spielfreudigkeit des Ensembles, das es verstand, die Zuschauer bis zum Schluss zu fesseln.

    Die Geschichte des lustigen Dreiakters ist mitten aus dem Leben gegriffen. In der Dorfwirtschaft „Zur Goldenen Gans“ treffen sich wie jeden Sonntagmorgen der schlitzohrige und angeblich auf den Rollstuhl angewiesene Opa Alfons (Erwin Heiler) und sein Sohn, der lebenslustige Wirt Gustl (Michael Mayer) mit dem Salben-Händler und einfältigen Junggesellen Schmotz-Sepp (Thomas Jall), dem gutgläubigen Mesner Peter (Ralph Weiner) und dem geldgierigen Viehhändler Pius (Stefan Mautz) zum Kartenspielen und ausufernden Trinkgelagen, was der robusten Wirtin Agnes (Bettina Mussack) sehr missfällt.

    Beim Theater kann der Betrüger Joschi die Frauen überzeugen

    Urplötzlich schneit als Gast der Vertreter Joschi (Markus Miller), ein verschlagener Betrüger, zur Tür herein und votiert für eine gesunde Ernährung. Mit seinen Sprüchen wickelt er die anwesenden Frauen schnell um den Finger. Wirtin Agnes und ihre Freundinnen Rosmarie (Anja Simon), die resolute Vorsitzende der Turnerfrauen, und die eher etwas weltfremde Kirchenorganistin Martha (Sigrid Miller) zeigen sich von dem selbsternannten Heilsbringer Joschi, der sie gnadenlos über den Tisch zieht, restlos begeistert. Prompt unterschreiben die Damen Kaufverträge für teure Töpfe und den passenden Herd dazu. 

    Zudem ist Wirtin Agnes von der Lebensweise des Joschi so überzeugt, dass sie den Speiseplan ihrer Gaststätte auf Vollwert- und Trennkost umstellt, die „Goldene Gans“ in Gasthaus "Zum Gesundheitsapostel" umtauft und die schlachtreifen Schweine dem Roten Kreuz für eine Tombola spendet. Und was allem die Krone aufsetzt: Der zwielichtige Joschi bringt die Frauen zudem so weit, ihn zu einer teuren Gesundheitswoche mit Kneipp-Therapie zu begleiten, wofür er ihnen viel Geld aus der Tasche zieht.

    Als die Frauen weg sind, lassen es die Männer in Zaisertshofen richtig krachen

    Die Abwesenheit der Frauen kommt Wirt Gustl und seinen Spezln nicht ungelegen. Sehen die Männer darin doch eine Chance, mal wieder richtig einen draufzumachen. Wie gewohnt, zieht Opa Alfons vom Rollstuhl aus die Fäden, nimmt einen Schluck Obstler aus seiner Wärmflasche und nutzt die Gunst der Stunde, um die naive Hausmagd Vroni (Carolin Ohneberg) mit dem etwas trotteligen Knecht Martin (Julian Schilling) zu verkuppeln.

    Der raue Umgangston und die Praktiken der resoluten Hausmagd Agnes machen Opa Alfons schwer zu schaffen. Das hält ihn nicht davon ab, die Magd mit dem Knecht Martin zu verkuppeln.
    Der raue Umgangston und die Praktiken der resoluten Hausmagd Agnes machen Opa Alfons schwer zu schaffen. Das hält ihn nicht davon ab, die Magd mit dem Knecht Martin zu verkuppeln. Foto: Franz Issing

    Schon die erste Nacht der Strohwitwer in der Bar „Vanilly“ endet mit Katerstimmung, sodass die Tänzerin Lilly (Mona Högg) die Männer nach Hause und ins Bett bringen muss. Opa Alfons vergnügt sich indes mit der hübschen Kellnerin, die ihm zu einem Tänzchen wieder auf die Beine hilft. Zur selben Zeit kommen die Frauen enttäuscht von ihrem ausgefallenen Gesundheitstrip zurück ...

    Wer wissen will, wie die Geschichte endet, hat dazu Gelegenheit bei Aufführungen am 4., 5., 11. und 12. November, jeweils um 19.30 Uhr, wie auch am 18. November um 19.30 Uhr und am Sonntag, 19. November, um 16 Uhr. Auch am Samstag, 2. Dezember, gibt es um 19. 30 Uhr noch eine Vorstellung.

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