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Wiedergeltingen: Wiedergeltingen bleibt schuldenfrei und investiert trotzdem

Wiedergeltingen

Wiedergeltingen bleibt schuldenfrei und investiert trotzdem

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    VG-Kämmerer Christian Schöffel (links) und Bürgermeister Norbert Führer legten dem Gemeinderat Wiedergeltingen den Haushalt für das Jahr 2023 vor.
    VG-Kämmerer Christian Schöffel (links) und Bürgermeister Norbert Führer legten dem Gemeinderat Wiedergeltingen den Haushalt für das Jahr 2023 vor. Foto: Wilhelm Unfried

    Seit 2020 ist die Gemeinde schuldenfrei. Und wird auch in diesem Jahre neuen Kredite brauchen. Diese frohe Botschaft überbrachte Kämmerer Christian Schöffel von der VG dem Gemeinderat bei der Vorlage des Haushaltes 2023, der einstimmig verabschiedet wurde. Ob die Gemeinde auch in den kommenden Jahren ohne Kredite auskommen werde, dahinter setzten Schöffel und Bürgermeister Norbert Führer ein Fragezeichen. Denn die Gemeinde will in den kommenden Jahren kräftig investieren, so in ein Dorfgemeinschaftshaus mit integrierten Räumen für eine Ganztagesbetreuung der Grundschüler. Weiter soll die Ortsverbindungsstraße nach Türkheim saniert werden und dann geistert immer noch ein Wohnprojekt für die Senioren durch die Köpfe der Gemeinderäte.

    Ob Widergeltingen doch Schulden machen muss, hängt von den Projekten ab

    Doch das alles Zukunftsmusik und ob tatsächlich neue Schulden gemacht werden müssen, das hängt natürlich von der Umsetzung der Pläne ab. Also beschäftigten sich die Räte erst einmal mit den aktuellen Zahlen, dem Haushalt für das Jahr 2023. Vor Beginn der Haushaltsdebatte informierte der Bürgermeister, dass sich der Rat mit den Investitionen bei einer Klausurtagung abgestimmt. Hatte. 

    Der Verwaltungshaushalt 2023 schließt in Einnahmen und Abgaben mit 3.261.431 Euro, der Vermögenshaushalt, der die investiven Ausgaben enthält, mit 2.14 Millionen ab. Schöffel erwartet bei der Grundsteuer A und B in etwa die gleichen Einnahmen wie vergangenes Jahr. Die Gewerbesteuer entwickle sich nach oben und soll von 500.000 auf 550.000 Euro steigen. Und auch der Anteil der Gemeinde an der Einkommenssteuer soll wachsen, nämlich um 55.000 auf nun 965.000 Euro. Und die Gemeinde könne auch mit höheren Schlüsselzuweisungen rechnen, Schöffel 311.000 Euro eingerechnet. Im Vorjahr waren es 240.700 Euro. 

    Aber nicht nur die Einnahmen steigen, auch die Ausgaben. So klettert die Kreisumlage auf 797.250 Euro. Die Kreisumlage wird nach Meinung des Kämmerers im nächsten Jahr nochmals steigen. Die Personalausgaben klettern auf 216.310 Euro, nicht zuletzt wegen der kräftigen Lohnerhöhungen im vergangenen Jahr.

    Das Haushaltsjahr verlief für Wiedergeltingen besser als erwartet

    Daneben muss die Gemeinde noch mehrere Umlagen bezahlen. So an die Verwaltungsgemeinschaft mit 203.000 Euro. Die Schulverbandsumlage Wiedergeltingen beläuft sich auf 64.800 Euro und die Umlage für die Mittelschule 34.000 Euro.

    Erfreulich nannte Schöffel, dass der Gemeinde 825.000 Euro an Rücklagen zur Verfügung stehen, nicht zuletzt, weil das vergangene Haushaltsjahr besser als erwartet abgeschnitten habe. Weiter können aus dem Verwaltungshaushalt 264.441 Euro an den Vermögenshaushalt abgeführt werden.

    Haushalt Wiedergeltingen

    Die wichtigsten Zahlen:

    • Wiedergeltingen Einwohner: 1471
    • Pro-Kopf-Verschuldung: 0
    • Verwaltungshaushalt: 3,2 Millionen
    • Vermögenshaushalt: 2,1 Millionen

    Einnahmen:

    • Grundsteuer A: 16.000 Euro
    • Grundsteuer B: 132.000 Euro
    • Gewerbesteuer: 550.000 Euro
    • Anteil: Einkommenssteuer: 965.000 Euro
    • Schlüsselzuweisungen: 311.000 Euro
    • Umsatzsteueranteil: 75.000 Euro
    • Anteil Gewerbesteuerumlage: 65.000 Euro

    Ausgaben:

    • Personal 217.310 Euro
    • Schulverband Wiedergeltingen: 64.800 Euro
    • Schulverband Mittelschule:34.000 Euro
    • Kreisumlage: 797.260 Euro
    • VG-Umlage: 203.000 Euro
    • Feuerwehrauto: 100.000 Euro
    • Grundschule: 310.000 Euro
    • Sanierung Kindergarten: 100.000 Euro
    • Sportheim: 90.000 Euro
    • Straßenbau: 125.000 Euro
    • Planung Dorfgemeinschaftshaus: 125.000 Euro
    • Abriss Auerbach-Haus: 75.000 Euro
    • PV-Anlagen: Grundschule/Feuerwehrhaus: 125.000 Euro
    • Ausgleichsflächen: 125.000 Euro (un)

    Dennoch sah Schöffel auch einige „Baustellen“ im Haushalt. Schöffel bezeichnete die Gebühren für die Abwasserbeseitigung als nicht mehr kostendeckend. Auch den Kindergarten St. Nikolaus bezuschusse die Gemeinde mit erheblichen Mitteln. Was im Klartext wohl bedeutet, dass der Gemeinderat in diesem Jahr wohl noch an der Kostenschraube drehen wird.

    Der Vermögenshaushalt beinhaltet folgende größere Posten: Bau eines Dorfgemeinschaftshauses mit Räumen für die schulische Mittagsbetreuung, Sanierung der Pfarrgasse und der Langen Gasse, Bereitstellung von 100.000 Euro für den Kauf eines neuen Feuerwehrfahrzeuges, der Neubau des Bauhofes sowie die Erweiterung des Gewerbegebietes. In die Grundschule sollen Umluftgeräte eingebaut werden (310.000 Euro). Die Sanierung des Altbaues Kindergarten wird mit 100.000 Euro veranschlagt und der Sportverein erhält 90.000 Euro für den Anbau am Sportheim.

    Im Ausblick stellt Schöffel der Gemeinde in gutes Zeugnis aus. Die Umsetzung der geplanten Investitionen würden in den kommenden Jahren bis 2026 11,3 Millionen verschlingen. Dank einer vorausschauenden Haushaltspolitik mit entsprechenden Rücklagen wären die Investitionen mit einem tragbaren Kreditrisiko verbunden, zumal meist in Sachwerte wie Grundstücke und Gebäude investiert werde.

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