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Wiedergeltingen: Holpriger Radlweg wird fit gemacht

Wiedergeltingen

Holpriger Radlweg wird fit gemacht

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    An einigen Stellen zeigt sich der Weg zwischen Wiedergeltingen und Ortsverbindungsstraße in desolatem Zustand. Dem wird nun mit einem dreistufigen Ausbau entgegengewirkt und so eine Verbesserung im Bereich Naherholung unternommen.
    An einigen Stellen zeigt sich der Weg zwischen Wiedergeltingen und Ortsverbindungsstraße in desolatem Zustand. Dem wird nun mit einem dreistufigen Ausbau entgegengewirkt und so eine Verbesserung im Bereich Naherholung unternommen. Foto: Regine Hildebrandt

    Es steht nicht gut um den Radweg zwischen Amberger Straße und der Ortsverbindungsstraße nach Türkheim. Eine aufgeplatzte, von Rissen durchzogene Asphaltschicht, vorhandene Schlaglöcher und eine in Teilen fehlende Befestigung – so zeigt sich die von Radlern, Fußgängern und Landwirtschaft genutzte Strecke heute. Das soll sich nun ändern. In der ersten Gemeinderatssitzung des Wiedergeltinger Gremiums nach der Sommerpause fand sich mit der Vorstellung erster Planentwürfe der Ausbau des Radweges bis zum Ortsteil Mühle auf der Tagesordnung.

    Das ehrgeizige Projekt in einem Gesamtvolumen von rund 640.000 Euro soll in insgesamt drei Bauabschnitten umgesetzt werden. Im Rahmen des ersten Abschnitts wird ab der Ortsverbindungsstraße bis zum Angergraben auf einer Länge von 230 Metern ausgebaut. Der Radweg wird dann über eine Breite von dreieinhalb Metern, an einigen Stellen sogar sieben Metern verfügen, um entgegenkommenden Schleppern genügend Ausweichmöglichkeit zu gewährleisten.

    Um den Radweg auf die erforderliche Breite zu bringen, müssen etliche Bäume entlang des Weges weichen. „Das wird nicht anders möglich sein“, legte es Alexander Schwindel dar, der das beauftragte Planungsbüro Heinhaus an diesem Sitzungsabend vertrat.

    Die Fördertöpfe sind derzeit voll: „Das sollten wir nutzen“, sind sich die Wiedergeltinger Gemeinderäte einig

    Zudem sollen Rasengittersteine entlang der Strecke für die notwendige Entwässerung der Straße sorgen, wie Schwindel darlegte, was sogleich von Ratsmitglied Johann Menhofer (FW) hinterfragt wurde. Er forderte den Einsatz von Beton anstelle von Splitt für den Unterbau, „sonst schieben uns die Schlepper die Gittersteine gleich wieder weg“, konstatierte er.

    Überhaupt hielt Menhofer die weiteren Ausführungen des Diplom-Ingenieurs genau im Blick. Immer wieder wies er auf Korrekturen bezüglich der Entwässerung hin, wollte den Kipppunkt des Weges auf Anhöhe eines niedergelassenen Baubetriebs gar in die entgegengesetzte Richtung verfolgt wissen, als es die Planung vorsieht. Einen weiteren Diskussionspunkt ergab das dazugehörende Foto, das einen geparkten Lkw des Baubetriebs an eben der Wegesstelle zeigte, die nach dem Ausbau deutlich breiter werden soll.

    So zeigte das Gremium kein Verständnis dafür, dem Bauunternehmer dadurch bessere Parkmöglichkeiten außerhalb des Betriebsgeländes zu bescheren, „auf unsere Kosten“, wie etwa Ludwig Schweinberger (FW) folgerte. Auf Nachfrage, ob man den Betrieb dann auch an den Ausbaukosten beteiligen könne, erteilte der Planer eine Absage. „Das geht nicht“, sagte er.

    Was generell die Kosten anbelangt, da konnte Alexander Schwindel gute Nachrichten überbringen. So könnte Wiedergeltingen rund 75 Prozent an Förderung für die Maßnahme erwirken. Dafür müsste allerdings die gesamte Wegstrecke ausgebaut werden. So hatte Bürgermeister Norbert Führer an diesem Sitzungsabend eine Aufschlüsselung der Kosten vorgestellt, würde der Gemeinderat nur einen oder zwei Abschnitte der Maßnahme umgesetzt wissen.

    Führer plädierte dafür, den ganzen Weg zu gehen und den Ausbau bis zum geplanten Ziel, der Verbindung von Wiedergeltingen mit der Ortsverbindungsstraße nach Türkheim, zu verfolgen. „Der Fördertopf für den Radwegeausbau scheint derzeit gut gefüllt zu sein“, sagte er, „das sollten wir nutzen.“

    Wenn alles klappt, könnte der Radweg von Wiedergeltingen nach Türkheim im Jahr 2025 gebaut werden

    Dem Vorschlag des Bürgermeisters schlossen sich denn die Ratsmitglieder an – bis auf einen. So konnte Jürgen Auerhammer (CSU) nicht so viel Sinnhaftigkeit im Ausbau gerade dieses Radweges erkennen. Seiner Meinung nach nutzen Radfahrer eher die Strecke zur MN 10, als den Haken über die Mühle zu schlagen.

    Dieses Veto Auerhammers schlug sich schließlich im Abstimmungsergebnis nieder; mit nur einer Gegenstimme billigte das Gremium den Ausbau über den gesamten Streckenverlauf. Mit einigen Hausaufgaben kann sich Alexander Schwindel nun an die weiteren Planungen machen.

    Ist der notwendige Grundstückserwerb mit den Eigentümern geklärt, die finale Abstimmung mit der Förderstelle erfolgt, kann anschließend der Förderantrag eingereicht werden. Läuft alles nach Plan, könnte bereits im Frühjahr 2025 Start für den Ausbau im ersten Abschnitt erfolgen.

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