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Wetterfest: Der Berufs-Radler aus Irsingen

Wetterfest

Der Berufs-Radler aus Irsingen

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    Karl Albrecht fährt fast jeden Tag mit dem Rad in die Arbeit: 25 Kilometer von Irsingen nach Kirchheim und wieder zurück.
    Karl Albrecht fährt fast jeden Tag mit dem Rad in die Arbeit: 25 Kilometer von Irsingen nach Kirchheim und wieder zurück. Foto: Foto: Stegen

    Irsingen Gesund und umweltschonend: Radfahren hat zwar viele Vorteile. Aber es ist eben auch anstrengend. Und so brauchte auch Karl Albrecht aus

    Die 7500 Kilometer im Jahr sind gut für die Lunge

    Vorausgegangen war eine Lungenerkrankung. „Der Arzt hat mir nach der Genesung zur Abhärtung und Vorbeugung eine Stunde Ausdauersport täglich empfohlen“, erinnert sich Albrecht. Zur Wahl standen Schwimmen, Laufen und Radfahren. Dass er sich dann für Letzteres entschied, das lag vor allem an seinem ausgeklügelten Zeitmanagement.

    Denn wollte er dem ärztlichen Rat ernsthaft folgen, bedeutete dies, dass er zusätzlich zur täglichen Arbeitszeit plus Fahrt eine weitere Stunde im Dienst der Gesundheit würde zubringen müssen – Zeit, die dem Familienleben verloren gehen würde. Und so reifte die Idee, das Notwendige mit dem Nützlichen zu verbinden. Warum also nicht die tägliche Fahrt zur Arbeit zum Ausdauertraining umfunktionieren?

    Um pünktlich zum Arbeitsbeginn um 7 Uhr in Kirchheim einzutreffen, muss der Irsinger ab 5.45 Uhr in die Pedale treten. Der Weg zum Ziel soll dazu über eine möglichst „komfortable“ Route abseits des motorisierten Straßenverkehrs führen. Zeitraubende und anstrengende Höhenzüge, wie sie sich – von Norden nach Süden verlaufend – dem Radler in der Region in den Weg stellen, vermeidet Albrecht so gut es geht.

    Und so hat er inzwischen mehrere Varianten seiner „Ideallinie“ gefunden: Sie führt über Rammingen, Mattsies, Zaisertshofen und Salgen nach Kirchheim. Von anfänglich etwa achtzig Fahrradfahrten zur Arbeit hat sich sein Jahresdurchschnitt auf mittlerweile 150 erhöht – macht gut 7500 Radl-Kilometer im Jahr.

    Die Kette muss er am häufigsten austauschen

    Der „Frühsport“ halte ihn den ganzen Tag frisch, erzählt Albrecht begeistert. Dazu braucht er aber nicht nur Disziplin, sondern auch zuverlässiges Material. Zwar komme die Gleitzeitregelung seines Arbeitgebers seinen morgendlichen Radtouren entgegen, ein normales Freizeitvergnügen sind sie dennoch nicht. Ein Plattfuß unterwegs oder ein Kettenriss können den Zeitplan durchkreuzen. Einmal musste er eine Werkstatt in Salgen ansteuern, ansonsten repariert er sein Rad selbst.

    Seine täglichen „Dienstfahrten“ zeigen natürlich auch Verschleißerscheinungen. Inzwischen hat Albrecht das dritte Fahrrad in Betrieb genommen. Wesentlich kurzlebiger allerdings seien die Ketten. Deshalb ist er auf eine hochwertige Nabenschaltung umgestiegen.

    Zum bequemen Autofahren zurückzukehren, das kommt für Karl Albrecht nicht infrage. „Wer rastet, der rostet“, meint er und erklärt, bis zur Rente in etwa 15 Jahren weiter radeln zu wollen. Bis dahin könnte die Region aber noch ein bisschen radlerfreundlicher werden. Albrecht hätte da schon einige Anregungen: Da sind etwa die Lücken im Radwegenetz, vor allem in Ost-West-Richtung und die zu kleinen, unauffälligen Radweg-Hinweisschilder. Auch die Fahrradständer an öffentlichen Gebäuden könnten besser sein.

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