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Wertachtal: Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt – das haben die Gemeinden vor

Wertachtal

Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt – das haben die Gemeinden vor

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    Die Gemeinde Wiedergeltingen baut einen neuen Bauhof – wenn alles klappt, kann dieser noch in diesem Jahr eingeweiht werden.
    Die Gemeinde Wiedergeltingen baut einen neuen Bauhof – wenn alles klappt, kann dieser noch in diesem Jahr eingeweiht werden. Foto: Gemeinde Wiedergeltingen

    Die Sommerferien neigen sich ihrem Ende zu, die Urlaubszeit ist für die meisten vorbei – und auch in den Rathäusern im Wertachtal und in der Umgebung kehrt wieder Betriebsamkeit ein. Im zweiten Halbjahr haben sich die Gemeinden viel vorgenommen und die Bürgermeister haben die Ruhe der vergangenen Wochen genutzt, um die Weichen zu stellen.

    Robert Sturm, Bürgermeister von Ettringen
    Robert Sturm, Bürgermeister von Ettringen Foto: Archivfoto: Hartmann

    In Ettringen steht das zweite Halbjahr laut Bürgermeister Robert Sturm „ganz im Zeichen der Fortschreibung der Windkraft durch den Regionalverband Donau Iller“. Die Gemeinde Ettringen sei bekanntlich „stark von Vorranggebieten betroffen“ und wird laut Sturm eine Stellungnahme erarbeiten.  

    Für das „drängendste Problem“, der durch den Konkurs des Einzelhändlers hervorgerufenen Lücke in der Nahversorgung, wurde noch in der Sitzung des Gemeinderates vor der Sommerpause das gemeindliche Einvernehmen zu einem Vorbescheid zur Errichtung eines Nettomarktes erteilt. Sturm: „Jetzt hoffen wir, dass die Genehmigungshürden rasch genommen werden können, um so schnell wie möglich wieder eine Einkaufsmöglichkeit des täglichen Bedarfs am Ort zu haben.“

    Und noch einen Wunsch hat Sturm: Es wäre schön, wenn der Weiterbau des Radweges Hiltenfingen-Ettringen durch das Straßenbauamt Kempten „noch dieses Jahr losgehen könnte.“

    In Türkheim sorgte vor allem das Thema Flüchtlingsunterbringung im ersten Halbjahr für Aufregung. Noch vor der Sommerpause hatte der Türkheimer Gemeinderat die nötigen Entscheidungen für die drei Standorte für Wohncontainer getroffen – Zeit zum Durchatmen. Spätestens am Donnerstag, 19. September, um 19 Uhr ist es aber vorbei mit der Ferienzeit, dann findet im Sitzungssaal des Rathauses die erste Marktratssitzung statt. Im zweiten Halbjahr warten einige „dicke Brocken“ auf die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, allen voran die Planungen für den Bauhofneubau, die Planungen zur Umsetzung der Ganztagsbetreuung an der Grundschule und die Umsetzung des Gewässerentwicklungskonzepts für den Langweidbach. Bürgermeister Christian Kähler weiß schon, dass diese Themen alle nach der Sommerpause in den ersten beiden Sitzungen von den Planungsbüros vorgestellt werden. Kähler verbrachte die Sommerzeit dort, wo er am liebsten ist: zuhause in Türkheim.

    Christian Kähler, Bürgermeister in Türkheim.
    Christian Kähler, Bürgermeister in Türkheim. Foto: Archivfoto: Alf Geiger

    So hat es auch Bürgermeister Peter Kneipp in Amberg gemacht: „Eine Urlaubsreise haben wir nicht unternommen, nur einzelne Tagesausflüge im Umkreis. Wir leben ja da, wo andere Urlaub machen“, so Kneipp. Entsprechend ausgeruht kann er die Aufgaben im zweiten Halbjahr angehen – und in Amberg ist nach den turbulenten vergangenen Jahren mit den vielfältigen Projekten wie Kanalbau und Straßensanierung in der Nebelhornstraße und Aus- sowie Neubau der Bergstraße Gelegenheit zum Durchatmen. „In diesem Jahr stehen in Amberg keine größeren Maßnahmen an“, so Kneipp. Im Vordergrund stehe erst einmal die Konsolidierung des Haushalts und Bildung von Rücklagen für mögliche Investitionen in den kommenden Jahren. Als wesentliche Ausgaben in diesem Jahr sind im Haushalt die Schlussfinanzierung des Ausbaus der Bergstraße mit neuer Wasserleitung (230.000 Euro), der Kauf eines Mannschaftstransporters für die Feuerwehr (70.000 Euro), die Vorbereitung für den Umbau und die Vergrößerung des Probelokals im Musiker- und Schützenheim bis zum Jahresende (60.000) sowie die Investitionszuweisung für die bereits laufende Sanierung der Kläranlage (rund 70.000 Euro) vorgesehen.

    Peter Kneipp, Bürgermeister in Amberg.
    Peter Kneipp, Bürgermeister in Amberg. Foto: Archivfoto: Veronika Braun

    Kneipp ist sicher: „In den nächsten Jahren wird der Fokus auf der Energiewende liegen.“ Derzeit werde ein Energienutzungsplan erstellt, als Grundlage für die vom Staat geforderte Wärmeplanung. Im Bereich der ehemaligen Sendeanlage Wertachtal werde derzeit ein Bebauungsplan für eine PV-Freiflächenanlage erarbeitet, der in den nächsten Monaten in die erste Auslegung geht. Ebenfalls im Bereich der ehemaligen Sendeanlage wird auf einer Vorrangfläche für Windkraft der Bau von drei Windkraftanlagen geprüft. Genug zu tun also für den Amberger Gemeinderat.

    In Markt Wald freut sich Bürgermeister Christian Demmler, dass im zweiten Halbjahr seiner Amtszeit die planbaren Aufgaben überschaubar sind: „Der Neubau des Feuerwehrhauses ist unser großes Projekt, das ja bereits gestartet ist. Ansonsten ist derzeit nichts in Planung“, so Demmler. Für das Problem der Unterbringung der „Fröschlegruppe“ im Kindergarten in Oberneufnach hat sich eine Lösung gefunden, nachdem das Landratsamt im Bestandsgebäude Mängel beim Brandschutz festgestellt hatte.

    Im Markt Walder Ortsteil Oberneufnach wurden jetzt mehrere Container aufgestellt, um nach der Sommerpause die Kinder der „Fröschlegruppe“ unterbringen zu können.
    Im Markt Walder Ortsteil Oberneufnach wurden jetzt mehrere Container aufgestellt, um nach der Sommerpause die Kinder der „Fröschlegruppe“ unterbringen zu können. Foto: Reinhard Stegen

    Die 15 Kinder waren vorerst im rückwärtigen Gebäudeteil in der Turnhalle untergebracht worden. Jetzt wurden zwischen Vereinsheim und Kirche mehrere Container aufgestellt, die bis Ende September dann auch bezugsfertig eingerichtet werden sollen, so Demmler. Insgesamt sind es neun Container, so Demmler: Drei als Gruppenraum, zwei als Nebenraum, ein Container als Sanitärraum und drei weitere als Flur/Garderobe. Diese Übergangslösung gelte erst einmal für die nächsten zwei Jahre – was dann mit dem Bestandsgebäude passiert, muss der Markt Walder Gemeinderat erst noch entscheiden.

    Christian Demmler, Bürgermeister von Markt Wald.
    Christian Demmler, Bürgermeister von Markt Wald. Foto: Archivfoto: Photo Hoch3

    Markt Walds Rathauschef hat einige Urlaubstage in Limone am Gardasee genossen: „Super Wetter, alles bestens!“, so Demmler, der erst Ende Januar seinen Job als Erster Bürgermeister der Gemeinde Markt Wald angetreten hat.

    Schon um einige Jahre mehr Erfahrung hat Bürgermeister Anton Schwele in Rammingen, der für seine Verdienste zuletzt sogar mit der Kommunalen Verdienstmedaille in Silber ausgezeichnet wurde. Schwele war 1984 zunächst zum Zweiten Bürgermeister gewählt worden, seit 1996 ist er Erster Bürgermeister von Rammingen.  Zeit zum Zurücklehnen? Von wegen! Die Liste der Aufgaben für das zweite Halbjahr in Rammingen ist lang: „Derzeit sanieren wir mehrere innerörtlichen Straßen, einige mit neuer Verschleißschicht. Die Fertigstellung ist bis Ende September geplant“, so Schwele.

    Die Erschließung des Gewerbegebiets „Gewerbe Nord III“ mit Verbrauchermarkt, Fitnessstudio, Übernachtungsmöglichkeiten und Baugeschäft ist dann bis Ende Oktober, die Eröffnung des Verbrauchermarkts (Nahkauf) Mitte Dezember geplant. Auch noch im September soll die Außenrenovierung des Feuerwehrhaus fertiggestellt werden.

    Anton Schwele, Bürgermeister von Rammingen.
    Anton Schwele, Bürgermeister von Rammingen. Foto: Archivfoto: Franz Issing

    Im Frühjahr 2025 steht laut Schwele dann die Erneuerung der Türkheimer Straße und des Lindesweges an, die entsprechenden Entscheidungen zur Verlegung von Erdgasleitungen und neuer Wasserleitung müssen schon im Herbst getroffen werden. Das gilt auch für die Planung und Vergaben zur Sanierung des Saals im Gasthaus Stern, die im Februar/März angepackt werden soll.   

    Derzeit laufe die Kommunale Wärmeplanung, die Mitte 2025 abgeschlossen werden soll. Ob die Sanierung des Freibads mit dem Schwimmverein noch im Herbst angepackt wird, steht laut Schwele noch nicht fest. Sicher ist aber, dass bis Jahresende der Bebauungsplan „Frauenweg Süd“ fertig werden soll.

    Rammingen blüht weiter auf, freut sich Schwele: 180 Bäume wurden für das Streuobst-Programm „Streuobst für alle!“ bestellt. Die Bürgerinnen und Bürger bekommen die Obstbäume kostenlos, das Amt für ländliche Entwicklung gibt Zuschüsse und die Gemeinde Rammingen übernimmt den jeweiligen Restbetrag. Die Naturschutzfachlichen Maßnahmen zum Bau der Bahnunterführung in Oberrammingen werden laut Schwele noch bis ins nächste Jahr laufen.  Auch der Ramminger Bürgermeister blieb in diesem Sommer in seiner Heimat, hat aber für die kommende Woche noch eine Auszeit geplant: „Heuer gibt es keine große Reise. Wir sind in der zweiten Septemberwoche in Schladming.“

    Zu Hause in Wiedergeltingen ist auch Bürgermeister Norbert Führer geblieben, der in den nächsten Monaten einige große Projekte stemmen muss. Die Schulerweiterung wird die Gemeinde teuer zu stehen kommen. Die Baumaßnahmen werden rund 5,5 Millionen Euro verschlingen, wobei – so der Bürgermeister – die Gemeinde von Zuschüssen über die Regierung von Schwaben und das Amt für ländliche Entwicklung in Höhe von gut drei Millionen Euro ausgeht. Eine Kombilösung mit Räumen für die Dorfgemeinschaft ist geplant, ein Förderantrag kann bis Ende September bei den zuständigen Behörden gestellt werden.

    Norbert Führer, Bürgermeister von Wiedergeltingen.
    Norbert Führer, Bürgermeister von Wiedergeltingen. Foto: Archivfoto: Christian Lenuweit

    Noch in diesem November steht in Wiedergeltingen ein „Feiertag“ an, wenn der Bau des Bauhofes abgeschlossen werden kann. Außerdem nennt Führer noch die Gründung des Regionalwerkes Unterallgäu und die Ausweisung des PV-Parks „Oberes Ried“ und den kommunalen Wohnungsbau als Aufgaben für seinen Gemeinderat.

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