Es hat eine Weile gedauert, sogar eine Demonstration gab es dazu, doch nun hat Bad Wörishofen einen Klimaschutzmanager. Das Ziel ist klar: Bad Wörishofen soll klimaneutral werden. Maximilian Sontheimer erklärt, wie das erreicht werden soll.
Die Stelle des Klimaschutzmanagers in Bad Wörishofen ist nunmehr seit einigen Wochen mit Maximilian Sontheimer besetzt. Bürgermeister Stefan Welzel (CSU) freut sich über die Verstärkung auf dieser vom Stadtrat neu geschaffenen Stelle.
Maximilian Sontheimer kümmert sich um die Themen Klimaschutz und erneuerbare Energien. Der gebürtige Bad Wörishofer studierte zuvor Geografie mit Schwerpunkt erneuerbare Energien und war beim Energie- und Umweltzentrum Allgäu in der Abteilung kommunaler Klimaschutz tätig. Schwerpunkte waren dort die Erstellung von Energie- und Treibhausgasbilanzen sowie von Klimaschutzkonzepten für Kommunen.
„Das gemeinsame Ziel ist klar definiert: Die Stadt Bad Wörishofen soll klimaneutral werden“, teilt die Stadtverwaltung mit. Sämtliche Projekte, die dem Erreichen dieses Zieles dienen, fallen in den Aufgabenbereich des 25-jährigen. Konkret soll zunächst eine Energie- und Treibhausgasbilanz für die Stadt erstellt werden, um einen Überblick über die Lage zu erhalten. Daraufhin wird ein Klimaschutzkonzept als „Fahrplan zur Treibhausgasneutralität“ mit konkreten Maßnahmen erarbeitet.
Auch die Mitfahrplattform Fahrmob soll besser etabliert werden
Die ersten Projekte seien bereits auf dem Weg, teilt Welzel mit. Die kommunale Wärmeplanung in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken werden nun vorbereitet. Zudem soll die Mitfahrplattform Fahrmob etabliert werden, die es in Bad Wörishofen nun auch gibt, die allerdings noch nicht in hohem Maß genutzt wird. Darüber hinaus werden die Themen Klimaschutz und Erneuerbare Energien auf der Webseite der Stadt eingearbeitet. Weiter ist Maximilian Sontheimer beratendes Mitglied im Umweltbeirat und soll als Bindeglied zwischen Stadtrat und Umweltbeirat fungieren.
„Warum die Stadt Bad Wörishofen die Stelle des Klimaschutzmanagers geschaffen hat, ist schnell erklärt: Die Auswirkungen des Klimawandels werden jedes Jahr heftiger spürbar“, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Die steigenden Temperaturen, die sich häufenden Extremwetterereignisse, der Verlust der Biodiversität und Artensterben seien nur wenige von vielen Problemen, denen der Mensch gegenübersteht. „Es ist gut, dass wir das Thema auch bei uns in Bad Wörishofen behandeln. Andernfalls werden wir uns in den nächsten Jahrzehnten die Probleme, die wir aktuell haben, zurückwünschen“, so Sontheimer.
Bürgermeister Stefan Welzel sieht vor diesem Hintergrund Sontheimer auch als wichtige Person beim Thema Hochwasserschutz: „Bei den anstehenden Planungen wird uns auch Herr Sontheimer gut mithelfen können.“
Die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger ist Maximilian Sontheimer besonders wichtig. Es gehe nicht darum, den Menschen Verhaltensweisen zu verbieten und Gesetze vor den Kopf zu werfen, sondern vielmehr gemeinsam Lösungen zu finden und den Klimaschutz als Chance zu verstehen. Eine langfristig sichere Energieversorgung ohne Abhängigkeit von ausländischen Rohstoffimporten sei genauso im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger wie eine lebenswerte, klimafreundliche Zukunft in Bad Wörishofen. Denn was vertrage sich besser mit dem Grundgedanken Kneipps als der Schutz der Umwelt und der Menschen, die darin leben, fragt er.
Ein Klimaschutzmanager war der große Wunsch einer Mehrheit im Stadtrat, doch bis die Stelle kam, verging viel Zeit. Im Januar 2023 hatte sich die Grünen-Fraktionsvorsitzende Doris Hofer enttäuscht über die Verzögerung gezeigt. Im März 2023 gab es sogar eine Demonstration für besseren Klimaschutz und einen Klimaschutzmanager für Bad Wörishofen. Der Antrag der Grünen dazu liegt noch weiter zurück, im Jahr 2020. ÖDP, SPD und Generation Fortschritt hatten den Antrag damals namentlich unterstützt. (mz, mhe)
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